30.01.23 – Universität Bayreuth
Clean Aviation-Bauteile aus dem 3D-Drucker
Die Universität Bayreuth bringt ihre Expertise bei der Additiven Fertigung in ein Europäisches Großprojekt ein: Die EU fördert mit rund 34 Millionen Euro das Projekt Hybrid ElectriC regional Aircraft distribution Technologies (Hecate), durch das die Luftfahrt wesentlich umweltfreundlicher werden soll. Für nachhaltige Bauteile ist in dem Projekt der Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik an der Universität Bayreuth zuständig.
Der Luftverkehr muss wohl bald die ehrgeizigen Ziele des European Green Deal erfüllen. Dazu müssten zum Beispiel Regionalflugzeuge hybrid-elektrisch angetrieben werden. Damit wird der Treibstoffverbrauch erheblich gesenkt. Das macht umweltfreundliches Fliegen möglich. Im Rahmen des HECATE-Projekts, das von der Europäischen Union mit rund 34 Mio. Euro gefördert wird, werden die Herausforderungen des nachhaltigen Flugverkehrs nun angegangen. Insgesamt sind an dem zu „Horizon 2.5.7. – Clean, Safe and Accessible Transport and Mobility“ gehörenden Projekt 38 Partner beteiligt, darunter auch die Universität Bayreuth. „Wir entwickeln neue Bauteile, die nicht nur leichter, sondern auch besser sind“, erklärt Dr.-Ing Christian Bay, Oberingenieur am Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik und Projektleiter von HECATE an der Universität Bayreuth. „Durch den additiven Aufbau der Bauteile können zum Beispiel Sensoren eingearbeitet und damit die Funktionen der Bauteile erweitert werden.“ Additiv heißt in diesem Fall, dass die Bauteile aus speziellen Materialmischungen im 3D-Druck erzeugt werden.
Das Projekt HECATE wird von der irischen Firma Collins Aerospace geleitet. Die Projektbeteiligten sitzen in zwölf europäischen Ländern und haben unterschiedliche Aufgabenpakte, die zusammengeführt das Ziel der „Clean Aviation“, also der umweltfreundlichen Luftfahrt verfolgen. „In Bayreuth arbeiten wir im HECATE-Projekt an der Fertigung der nachhaltigen additiven Bauteile, die für das Gesamtprojekt von enormer Bedeutung sind, weil damit bisherige Grenzen der Funktions- und Leichtbauoptimierung verschoben werden können“, sagt Prof. Dr.-Ing. Frank Döpper, Lehrstuhlinhaber Umweltgerechte Produktionstechnik an der Universität Bayreuth. Dafür erhält die Universität Bayreuth bis Ende 2025 knapp 700.000 Euro von der Europäischen Union.
Im Projekt HECATE arbeiten in Deutschland neben der Universität Bayreuth auch die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, die Diehl Aerospace GmbH, HS Elektronik Systeme GmbH und die Technische Universität Ilmenau mit.