22.11.23 – Hüttentag 2023

Dekarbonisierung lautet das Thema, an dem keiner mehr vorbeikommt

Der Hüttentag gilt als Branchentreff der Stahlindustrie und ist zugleich aktuelle Standortbestimmung. Dieses Jahr ging es bei der Tagung, die DVS Media und Messe Essen veranstalten, insbesondere um die Herausforderungen der Klimawende.

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Moderatorin Nadine Pungs mit Gästen auf dem Podium. Neben Vorträgen haben die Hüttentag-Veranstalter auch Podiumsdiskussionen viel Platz eingeräumt. © DVS Media

 
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Alle Anstrengungen laufen darauf hin, dass die Stahlerzeugung möglichst rasch "grün" wird. © WV Stahl/ThyssenKrupp Steel

 
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Die Stahlbranche hat die Herausforderungen der Klimawende angenommen und milliardenschwere Investitionsprogramme zur Dekarbonisierung gestartet. Die hohen Energiepreise sind allerdings eine Hürde, konstatierten die Referenten, die nur durch wirtschaftspolitische Unterstützung überwunden werden kann, denn „grüner“ Stahl ist für die Gesellschaft unverzichtbar. Die Ablösung der Hochöfen durch klimafreundliche Direktreduktionsanlagen und der dadurch entstehende Bedarf an großen Mengen grünen Stroms und Wasserstoffs waren aber nur einige der konkreten Themen, die das Fachpublikum diskutierte. 320 Teilnehmer sowie 26 Aussteller und Sponsoren diskutierten vergangene Woche in Networking-Gesprächen, vor allem aber in Fachvorträgen, Keynotes und einer Podiumsdiskussion im Glasfoyer Ost der Messe Essen über die Stahlbranche in der Energie- und Klimawende.

"Wir sind auf dem Weg!"

 Den Auftakt bildete der Eröffnungsvortrag von Dr. Martin Theuringer, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl, zum Thema „Auf dem Weg zum Grünen Stahl: Was die Stahlindustrie jetzt braucht für eine erfolgreiche Transformation“. In ihren Keynotes erläuterten Dr. Peter Maagh, Vorstand von Dillinger und Saarstahl, und Felix Schmitz, CEO von Kloeckner Metals Germany, wie man mit grünem Stahl den technologischen Vorsprung sichern kann und dass grüner Stahl aus Kundensicht absolut positiv bewertet wird. In der sich anschließenden Podiumsdiskussion ging Moderatorin Nadine Pungs auf einzelne der genannten Aspekte weiter ein.

 Am Nachmittag fanden zweizügig sechs Sessions mit insgesamt 22 Fachvorträgen statt, die konkrete Aspekte der Energie- und Klimawende für die Stahlindustrie thematisierten. So widmeten sich die verschiedenen Fachvorträge im ersten Zug „Dekarbonisierten Prozessrouten und Lieferketten“, der „Digitalisierung in Energiemanagement und Kommunikation“ und der „Automatisierten Produktionstechnik 4.0“. Der zweite Vortragszug stellte „Das digitalisierte Stahlwerk“ (I + II) und „Stahl in der Circular Economy“ in den Fokus der einzelnen Fachvorträge.

Hüttenabend

 Mit einem zusammenfassenden Ausblick wurden die Teilnehmer, Gäste und Austeller dann am Abend aus der Veranstaltung verabschiedet. Viele der im Laufe des Tages aufgezeigten Lösungen wurden später beim geselligen Hütten-Abend weiter diskutiert, der mit einem Grußwort von Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, eingeläutet wurde. Besucher, Aussteller und Sponsoren nutzen den lockeren Rahmen natürlich auch zum Netzwerken.

 Auch Dirk Sieben, Geschäftsführer der DVS Media GmbH, zieht ein positives Resümee der diesjährigen Veranstaltung: „Die Vorträge und Diskussionen des heutigen Tages haben gezeigt, dass der Hüttentag einmal mehr dazu beitragen konnte, Lösungen für die enormen Herausforderungen aufzuzeigen, vor denen die Stahlbranche steht. Wir freuen uns sehr, dass unser Veranstaltungsformat dazu beiträgt, die Akteure zusammenzubringen und den Ideenaustausch untereinander zu fördern.“

Der nächste Hüttentag wird am 19. November 2024 an gleicher Stelle stattfinden.

 www.home-of-steel.de/huettentag