10.12.20 – CAD/CAM/CAE-System

Veni, vidi, „Visi“

„Visi 2021“, die neue Version der CAD/CAM/CAE-Software für den Werkzeug- und Formenbau, stellt Mecadat vor. Zu den Highlights gehören Neuerungen in CAD, Mould, Progress und Reverse Engineering. Außerdem verfügt die CAM-Programmierung im Bereich kinematische NC-Simulation über einen neuen Simulator.

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Die Scan-Funktionalität erhielt in „Visi 2021“ verbesserte graphische Darstellungsmöglichkeiten, um ein effektiveres, schnelleres Feedback beim Erfassen der Punktewolke zu gewährleisten. © Hexagon Manufacturing Intelligence

 
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Beim Finden der besten Entformungsrichtung wird der Werkzeugkonstrukteur maßgeblich unterstützt. © Hexagon Manufacturing Intelligence

 
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Weil Reverse Engineering im Werkzeug- und Formenbau immer wichtiger wird, enthält die neue Version verschiedene erweiterte und verbesserte Optionen im Modul „Reverse“. Insbesondere die Funktionen für die Flächenrückführung und Gussmodellerstellung wurden nochmals erweitert. Die Scan-Funktionalität ist mit besseren graphischen Darstellungen wie Schattierung ausgestattet worden, um ein noch effektiveres, schnelleres Feedback beim Erfassen der Punktewolke zu gewährleisten. Das sogenannte „Leapfrog-Management“ erhöht die Genauigkeit beim Scannen mit Lasertrackern, vor allem bei sehr großen und langen Bauteilen.

Bei der Flächenrückführung wird die Geschwindigkeit und Präzision der Flächenerstellung gesteigert. Das neue dynamische Erzeugen von Kontrollschnitten im Meshmodell erleichtert hingegen die Flächenerstellung. Ein Management über Zwangsbedingungen gestattet nun ein einfaches Erstellen von Bereichen mit Regelgeometrie wie Ebenen, Zylinder oder Kegel. Dadurch werden die Anzahl der entstehenden Freiformflächen stark reduziert und die CAD-Modelle wesentlich kompakter.

Der moderne Werkzeug- und Formenbau bestimmt mit sogenannten Farbtabellen die Qualität seiner Werkzeugkomponenten. Deshalb wird im CAD-Basissystem die Zahl der Farben, die in einer Farbpalette möglich sind, erhöht. Weil für effizientes Konstruieren an komplexen, großen Werkzeugen mit großen oder sogar mehreren Monitoren gearbeitet wird, können nun sämtliche Dialogmenüs einfacher auch außerhalb der Applikation und obendrein nebeneinander angebracht werden. Das geschieht mit einer simplen Rechtsklicktechnik. So hat der Anwender einen simultanen Überblick über wichtige Informationen wie Layer, Stückliste oder Assembly-Ansicht.

Neues beim Abfragen und Messen

Die Abfrage- und Messfunktionen werden in Visi 2021 stark erweitert. So gibt es nun eine verbesserte Winkelabfrage zwischen Wänden und eine neue dynamische Wandstärkenabfrage. Zusätzlich erleichtert eine neue innovative grafische Option das Analysieren von Formschrägen. Diese Technik ergänzt die Funktionen zum Erkennen von Hinterschnitten und senkrechten Wänden. Dies geschieht „on the fly“ ohne eine Bauteilanalyse starten zu müssen. Bereits beim Konstruieren erkennt somit der Anwender, ob eine von ihm angebrachte oder geänderte Formschräge innerhalb des erlaubten Schrägenwinkels liegt oder einen Hinterschnitt verursacht. Auch beim Finden der optimalen Entformungsrichtung unterstützt diese Funktion den Werkzeugkonstrukteur. Zum Prüfen und Reparieren von importierten Fremddaten gibt es nun eine „Einklick“-Funktion. Nachdem das Bauteil angewählt wurde, geht das System durch die Problemzonen und repariert diese automatisch innerhalb der Systemgrenzen. Durch die Autozoomoption werden diese Bereiche stets bildschirmfüllend dargestellt.

In den Visi-Schlüsselmodulen „Mould“ und „Progress“ gibt es ebenfalls diverse Neuerungen und Optimierungen: Der integrierte Werkzeugaufbau für Spritzgusswerkzeuge ist überarbeitet und erweitert, die Performance stark verbessert worden. So dauert das Laden von Werkzeugvorlagen, Platten oder Standardelementen nur noch Sekunden. Die Funktion „Body to Mould“ erlaubt nun nicht mehr nur das Bauteil aus Werkzeuglage in Fahrzeuglage (Einbaulage des Bauteils) zu bringen, sondern auch das gesamte Werkzeug. So können Artikel und Werkzeug in Bezug zur Einbaulage in der Baugruppe leichter vermessen werden. Mit der neuen Werkzeugkavitätenfunktion können an Platten die angebrachten Taschen für Einsätze und Kerne jetzt automatisch mit verschiedenen Freibohrungen versehen werden.

Interner kinematischer Simulator

In Progress wurde die mit den Vorgängerversionen eingeführte solidbasierende Abwicklungstechnik erweitert. Stark ausgebaut wurde vor allem die Handhabung und das Abwickeln von nichtlinearen Bereichen eines Blechteils. So sind nun auch die auf FE-basierende Flanschabwicklung und das Editieren von Features in die einfach zu bedienende Lösung integriert.

Optimiert wurden zudem alle NC-Module. Das Highlight ist hier die Einführung eines neuen internen kinematischen Simulators, der auf der „Ncsimul“-Technik basiert. Damit bauen alle Produkte der Hexagon-Manufacturing-Intelligence-Marke auf einem Simulator auf. Dieser zeichnet sich durch eine präzise, schnelle Simulation der Werkzeugmaschine und des Materialabtrages aus. Optional kann Ncsimul auch auf einen G-Code-Simulator ausgebaut werden. So lässt sich das eigentliche NC-Programm prüfen, insbesondere im 4- und 5-achsigen Bereich, bevor es an die Maschine geht.

Die Waveform-Technologie für das Taschenfräsen wurde nicht nur optimiert, sondern durch die parallele Verwendung mehrerer CPU-Kerne auch stark beschleunigt. „Im Modul für das Drahtschneiden können nun Maschinen und Einstellungen einfach kopiert werden – sind bei einem Anwender mehrere Maschinen des gleichen Herstellers im Einsatz, vereinfacht dies die Verwendung unterschiedlicher Technologien pro Maschine. Außerdem können die Einfädelpunkte bei zwei oder mehr Anfahrpunkten wesentlich einfacher gehandhabt werden“, berichtet Ralph Schmitt, Vorstand von Mecadat.

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