11.12.20 – Selektives Laserschmelzen

Austenitischer Stahl für die additive Fertigung

Die Deutschen Edelstahlwerke erweitern ihr Portfolio für die additive Fertigung: „Printdur HSA“ ist ein per Gasverdüsung hergestelltes Pulver, das im gedruckten Zustand zu 99 % ein austenitisches Gefüge aufweist. Damit einhergehend ist der Werkstoff unmagnetisch.

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Die Anwendungsmöglichkeiten von „Printdur HSA“ sind breit angelegt und reichen vom Maschinenbau sowie der Kraftwerks- und Automobilindustrie bis hin zum Bau von Lebensmittel- und Chemieanlagen oder Pumpenteilen. © Deutsche Edelstahlwerke

 

Printdur HSA ist ausgelegt für das selektive Laserschmelzen, auch als Laser Powder Bed Fusion (LPBF) bekannt. Im Vergleich zu typischen austenitischen Stählen zeichnet sich der Werkstoff durch eine höhere Streckgrenze, Zugfestigkeit und Härte aus. Der Stahl 1.4404 (316L) zum Beispiel hat sich zwar als Standardwerkstoff in der additiven Fertigung etabliert, verglichen mit Printdur HSA weist er jedoch ein deutlich geringeres Festigkeitsniveau auf. Die Streckgrenze und Zugfestigkeit des neuen Werkstoffs sind doppelt so hoch. Zugleich bescheinigt die Pitting Resitance Equivalent Number (PREN) von 36 dem Pulver eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit: Im gedruckten Zustand ist Printdur HSA nach SEP 1877 Verfahren II (Prüfung zur Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion) sowie der ASTM G48 Methode E (Prüfung zur Beständigkeit gegen Lochkorrosion) korrosionsbeständig.

Branchenübergreifendes Potenzial

Diese Eigenschaften eröffnen dem Werkstoff verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten: ob im Maschinenbau, der Kraftwerks- oder Automobilindustrie, ob beim Bau von Lebensmittel- und Chemieanlagen oder von Pumpenteilen. Zwar kann die additive Fertigung den klassischen Formenbau nicht ersetzen, sie kann aber die Effizienz der Fertigung verbessern. Vorteile bietet der 3D-Metalldruck insbesondere bei der Fertigung komplexer Formen. Dazu kann der Bau von Prototypen gehören, aber auch die Herstellung von Kernen, Kavitäten oder Einsätzen für Werkzeuge, Matrizen sowie Formen. Hier zahlen sich Designfreiheit und kurze Produktionszeiten des Verfahrens aus.

Der Anwender als Teil der Prozesskette

Bei der Entwicklung der Metallpulver beziehen die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) ihre Kunden über die komplette Prozesskette ein: angefangen bei der Legierungsidee über die Herstellung des Pulvers bis hin zum einsatzfertigen Prototypen oder Bauteil in der Großserie. Dabei zeigt sich die jahrelange Erfahrung von DEW bei der Herstellung von Metallpulver für das Auftragsschweißen. Die Produktion geschieht hauptsächlich im Werk in Krefeld und ist nach DIN EN ISO 9001 (Qualitätsmanagementsysteme) und IATF 16949 (Qualitätsmanagement Automotive) zertifiziert. Damit gewährleistet DEW eine gleichbleibend hohe Qualität bei allen Pulverwerkstoffen.

Deutsche Edelstahlwerke Specialty Steel GmbH & Co. KG
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