14.05.24 – Walzen
Amba tanzt den Schrauben-Samba
Auf der „wire 2024“ hat die Aachener Maschinenbau GmbH (Amba) zwei neue „All-in-One-Maschinen“ vorgestellt. Neu ist dabei eine Lösung in der Disziplin der Warmumformung bei der Schraubenproduktion.
Mit der neuen Schraubenmaschine „BM 12“ erweitert Amba das Produktspektrum seiner All-in-One-Maschinen auf Drahtdurchmesser bis zu 18 mm. Draht mit einem Durchmesser bis zu 12 mm formt die neue Anlage wie bisher kalt um. Neu ist das Warmumformen dabei: Schrauben mit einem Drahtdurchmesser zwischen 12 mm und 18 mm werden vor dem Stauchen in der Maschine induktiv erwärmt. Dabei sind Vorwärmtemperaturen des Umformbereichs von bis zu 1200 °C realisierbar. Die Maschine ist für eine Produktionsgeschwindigkeit von 50 bis 70 Teilen pro Minute ausgelegt.
Schraubenmaschine BM 12
Die erste Maschine der neuen Serie wird bis zu 600 mm lange Schrauben mit einem Gewindedurchmesser von mehr als 19 mm direkt vom Draht herstellen. Sie wird bei einem Kunden in den USA zwei alte Produktionsanlagen ersetzen, bei denen mehrere Maschinen verkettet sind und manuelle Beschickung an mehreren Stellen erfordern. Hier erzielt das All-in-One-Prinzip vom Abwickeln über das Richten und Schneiden über das Stauchen des Kopfes bis zum Aufwalzen des Gewindes deutliche Gewinne an Produktivität. Auch der Flächenbedarf dieser Amba-Maschine ist deutlich reduziert im Vergleich zu den aktuellen Produktionsanlagen.
Schraubenmaschine für Bimetallschrauben
Die neue „BM-Bi Metall“ stellt vollautomatisch – ebenfalls nach dem All-in-One-Prinzip – pro Minute bis zu 100 selbstbohrende Bimetall-Schrauben her. Diese Spezialschrauben werden zum Beispiel für die Montage von Profilblechen im Dach- und Fassadenbau, aber auch in der Solarindustrie zur Befestigung von PV-Modulen eingesetzt. Die Bohrspitze besteht aus gehärtetem Stahl, der Schaft aus Edelstahl. Dadurch können die Schrauben ohne Vorbohren in einem Arbeitsschritt montiert werden.
Die Produktion von Bimetallschrauben erfolgte bisher auf verschiedenen, nicht voll automatisierten Maschinen. Dem All-in-One-Prinzip von Amba entsprechend werden alle Prozessschritte von der Materialzufuhr über das Formen des Kopfes, das Verschweißen der Spitze aus Kohlenstoffstahl mit dem Edelstahldraht, das Walzen des Gewindes sowie das Kneifen und Härten der Bohrspitze in derselben Maschine realisiert.
Über Amba
Die Aachener Maschinenbau GmbH – meist „Amba“ genannt – wurde im Jahr 1908 im Umfeld der Aachener Nadelindustrie gegründet, die seinerzeit weltweit renommiert war. Seitdem hat sich das Unternehmen mehr und mehr zum international anerkannten Spezialisten für Maschinen zur Kaltumformung von Bauteilen aus Metall entwickelt. Heute stellt Amba vorwiegend Spezialmaschinen für die Produktion von langen Bauteilen her, deren Querschnitt sich über die Länge verändert – so zum Beispiel von Schrauben mit einer Länge zwischen 60 mm und 2500 mm sowie von Rohren und Speichen. Mit dem „All-in-one“-Prinzip ist Amba der weltweit einzige Hersteller von Maschinen, der die kontinuierliche Fertigung langer oder komplexer Teile in einer einzigen Maschine realisiert: Vom Halbzeug – sei es Draht oder Rohr – bis zum fertigen, verpackten Produkt laufen alle Prozessschritte in einer Maschine ab – in der Branche unerreicht. Am heutigen Stammsitz des Unternehmens in Alsdorf in der Nähe von Aachen arbeiten 80 Mitarbeiter in Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und im Kundendienst.