15.12.25 – Unternehmen angesprochen

RUB geht mit Additiver Fertigung in die Fläche

Mit einem „Center of Competence Additive Manufacturing“, kurz COCAM, steigt die Ruhr-Universität Bochum (RUB) in die Additive Fertigung ein.

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Mit dem COCAM will die Ruhr-Universität Bochum (RUB) Additive Fertigung nicht mehr nur Unternehmen überlassen. Dieses Bild mit beeindruckenden Geometrien entstand auf der Formnext 2024. © Tilo Michal

 

Moderne Verfahren der Additiven Fertigung machen es möglich, komplexe Bauteile präzise und effizient herzustellen und bieten viele Vorteile gegenüber bisherigen Fertigungsverfahren. Aber die Hard- und Software ist teuer, das Fachpersonal knapp. Daher setzt sich die Additive Fertigung vielfach noch nicht in der Praxis durch. Mit dem Center of Competence Additive Manufacturing, kurz COCAM, bietet die Ruhr-Universität Bochum Unternehmen hier Unterstützung an.

Unterstützung für Unternehmen

Besonders in Branchen wie der Luft- und Raumfahrttechnik, der Medizintechnik und dem Automobilbau, aber auch dem klassischen Maschinen- und Anlagenbau sowie der Elektrotechnik hat die Additive Fertigung erfolgreich Fuß gefasst und wird zur Herstellung von Prototypen, Ersatzteilen und Serienprodukten eingesetzt.

„Trotzdem hat sie sich in der Industrie noch nicht flächendeckend durchgesetzt“, stellt Prof. Dr. Jan T. Sehrt vom COCAM fest. Zu den Hemmnissen zählt er unter anderem hohe Anschaffungskosten für die notwendige Hard- und Software, ein Mangel an qualifizierten Fachkräften sowie unklare rechtliche und normative Rahmenbedingungen. Zudem fehle es oft an Fachwissen, standardisierten Prozessen und Qualitätskontrollmechanismen, die für eine zuverlässige und reproduzierbare Produktion unerlässlich sind.

Die Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum hat in den vergangenen Jahren eine hervorragende Expertise entlang der gesamten Prozesskette der Additiven Fertigung aufgebaut. Das COCAM bietet nun auch Unternehmen Machbarkeits- und Forschungsstudien an sowie Dienstleistungen zur Additiven Fertigung im Bereich Produktkonzept, Design, Prozess, Qualität, nachgelagerter Prozesse und Vermarktung aus einer Hand. „Unsere Leistungen umfassen verschiedene Werkstoffe wie Metall und Polymer. Wir optimieren Prozesse, automatisieren die Produktion, analysieren und prüfen Bauteile, helfen bei der Kleinserienfertigung und analysieren die Wirtschaftlichkeit“, sagt Jan T. Sehrt.

Partner und Ausstattung

Das COCAM-Team besteht aus Prof. Dr. Detlef Gerhard, Prof. Dr. Bernd Kuhlenkötter, Prof. Dr. Andreas Ostendorf, Prof. Dr. Jens Pöppelbuß, Prof. Jan T. Sehrt und Prof. Dr. Sebastian Weber.

  • 7 Anlagen zur pulverbettbasierten Additiven Fertigung (Laser- und Elektronenstrahl; Metall und Polymer)

  • 3 Anlagen zum Directed Energy Deposition (Metall und Polymer)

  • Wärmebehandlung/Post-Processing

  • Inertgasverdüsungsanlage zur Urformung von Metallpulvern (VIGA-Verfahren)

  • Roboterbasierte additive Fertigung und Nachbearbeitung

  • Werkstoffcharakterisierung

  • Umfangreiche Laborausstattung zur Analytik und Qualitätssicherung

  • Räumlichkeiten für Workshops und Schulungen

https://forschung.ruhr-uni-bochum.de/de/cocam