08.03.24 – Energie-Partnerschaft

Eisenschwamm wird mit Grünstrom zu Eisen geschmolzen

Thyssenkrupp Steel Europe und RWE haben einen langfristigen Grünstrom-Liefervertrag (Power Purchase Agreement, PPA) unterzeichnet, um die erste Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg mit elektrisch betriebenen Einschmelzern mit grünem Strom zu versorgen.

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Offshore-Windpark Kaskasi. © Thyssenkrupp Steel Europe

 

Der Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren sieht eine Liefermenge von ca. 110 GWh pro Jahr vor. Der Strom wird im RWE Nordsee Offshore-Windpark Kaskasi, 35 Kilometer vor der Küste Helgolands, erzeugt. Damit leistet die Offshore-Windenergie zukünftig einen maßgeblichen Beitrag zur Energieversorgung des Transformationsprojekts tkH2Steel und hilft, die Klimaziele zu erreichen. Um die Anlage vollständig mit Grünstrom zu versorgen, sind weitere Verträge mit Ökostromerzeugern notwendig.

Die Direktreduktionsanlage wird in Verbindung mit den beiden elektrisch betriebenen Einschmelzern als technologisch neue Anlagenkombination in das größte europäische Hüttenwerk integriert. Die 100 Prozent wasserstofffähige Direktreduktionsanlage produziert aus Eisenerzen direkt reduzierteres Eisen (DRI), sogenannten Eisenschwamm. In den beiden baugleichen Einschmelzern wird das DRI mit Hilfe von grünem Strom zu Roheisen erschmolzen. Mit einer Kapazität von 2,3 Mio. t regenerativ erzeugtem Roheisen pro Jahr können bereits bis zu 3,5 Mio. t CO2-Emissionen jährlich vermieden werden. Dieser innovative Ansatz ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Produktion von Stahl.

Die Partnerschaft mit RWE ist ein wichtiger Baustein der Energiestrategie des Unternehmens im Rahmen des Transformationsprojekts tkH2Steel mit dem Zielbild einer nachhaltigen Stahlherstellung. Diese Strategie sieht vor, den Bedarf an regenerativ erzeugtem Strom sukzessive zu steigern und damit die Weichen für eine klimaneutrale Produktion zu stellen. "Erneuerbare Energie ist neben dem Einsatz von regenerativ erzeugtem Wasserstoff – hierfür läuft derzeit eine separate öffentliche Ausschreibung an – ein Kernpunkt unserer Transformationsstrategie“, erklärt Dr. Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei thyssenkrupp Steel. „Die Zusammenarbeit mit RWE ist der Auftakt, um den Bedarf an regenerativ erzeugtem Strom für das Projekt tkH2Steel zu decken. Mit dem Abschluss dieses PPA gehen wir den Weg zu einer klimaneutralen Produktion einen Schritt weiter."

www.thyssenkrupp-steel.com