14.12.22 – Klimaneutrale Stahlproduktion

Arcelormittal gründet Forschungsabteilung in Hamburg

Arcelormittal hat das erste deutsche F&E-Kompetenzzentrum des Unternehmens zur Herstellung von klimaneutralem Stahl geschaffen. Die Abteilung mit Sitz in Hamburg soll den Technologiewandel hin zu einer klimaneutralen Stahlproduktion unterstützen.

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Eine neue Forschungsabteilung von Arcelormittal in Hamburg soll neues Know-how zum Einsatz von Wasserstoff und weiteren Technologien zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion aufbauen. © Arcelormittal

 

Das neu geschaffene Team wird eng mit der globalen F&E-Abteilung von Arcelormittal und den vier deutschen Standorten in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt und Hamburg zusammenarbeiten. Im Rahmen seiner Dekarbonisierungsinitiative „Xcarb“ strebt der Konzern an, Stahl bis 2050 weltweit klimaneutral zu produzieren. Bis 2030 sollen die Emissionen in Europa um 35 % reduziert werden.

Die Erforschung des Einsatzes von Wasserstoff und anderer Dekarbonisierungstechnologien steht ganz oben auf der Agenda der neuen Hamburger Abteilung. Mittel- und langfristig soll die kohle- und erzbasierte Stahlerzeugung im Hochofen durch die wasserstoffbasierte Eisenschwammproduktion mittels Direktreduktion und die Rohstahlerzeugung im Elektrolichtbogenofen mit Ökostrom ersetzt werden. In Hamburg nutzt der Konzern dieses Verfahren bereits mit Erdgas, das in Zukunft durch Wasserstoff ersetzt werden soll.

2025 soll der erste emissionsarme Stahl an den Standorten Hamburg, Duisburg, Bremen und Eisenhüttenstadt produziert werden. Größere gemeinsame Projekte zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur sind bereits in Planung. Die vollständige Umstellung auf die Verwendung von grünem Wasserstoff erfordert öffentliche finanzielle Unterstützung und die Entwicklung von grünen Leitmärkten. Die Dekarbonisierung der deutschen Werke von Arcelormittal soll zu Einsparungen von rund 12 Millionen t CO2 pro Jahr führen.

Das Kompetenzzentrum koordiniert Grundlagen- und angewandte Forschung für Arcelormittal in Deutschland. Das Team wird sich auch mit der weiteren Nutzung von Nebenprodukten und Schrotttechnologien befassen sowie mit der Frage, wie die Stahlproduktionsanlagen angepasst werden müssen, um mehr erneuerbare Energien zu nutzen. Gleichzeitig will das Team die Zusammenarbeit mit Universitäten und technologischen Netzwerken in Deutschland ausbauen.

Leiter des Zentrums ist der promovierte Chemieingenieur Frank Schaub, der gerade ein Team aus verschiedenen Fachbereichen zusammenstellt. „Wir bewegen uns innerhalb weniger Jahre weg von Methoden, die seit Jahrzehnten etabliert sind. Jetzt werden wir in kurzer Zeit neues Wissen über Wasserstoff und andere Dekarbonisierungstechnologien aufbauen“, fasst Schaub die Aufgabe des Kompetenzzentrums zusammen.

germany.arcelormittal.com