18.05.20 – Handwerkzeuge

Wie digital werden Handwerkzeuge?

Wie der Wunsch der Anwender nach Ergonomie, Zuverlässigkeit und Präzision gehört auch die Digitalisierung in Industrie und Handwerk zu den Herausforderungen, mit denen traditionelle Handwerkzeuge Schritt halten müssen. Der Wuppertaler Drehmomentspezialist Stahlwille zieht daraus seine Konsequenzen.

Zukunft-im-Blick.jpg

Mit der Verbindung von Datenbrille und Drehmomenttechnik bietet Stahlwille eine Augmented-Reality-Lösung für das Industrie 4.0-Zeitalter. © Stahlwille

 

Nach Ansicht von Winfried Czilwa, Geschäftsführer des Unternehmens, bietet die Digitalisierung großes Potenzial für die Fertigung der Produkte. Bei gleichbleibend hoher Qualität ließen sich Werkzeuge so künftig noch effizienter produzieren. Nur via Digitalisierung sei es möglich, steigenden Materialpreisen und Lohnkosten zu begegnen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit Blick auf die Anwendung gehe es zum anderen um die Frage, wie Stahlwille klassische Handwerkzeuge in die digitale Welt der Kunden einbindet. Dabei sei es wichtig, diesen Prozess stets mit einem konkreten Anwendernutzen zu verbinden. Aktuell forciert der Hersteller das Thema elektronische Drehmomenttechnik und Vernetzung mit der digitalen Welt. Mit dem „Daptiq“-Portfolio wurden bereits Lösungen vorgestellt, die eine Nutzung von Digitalisierungsansätzen erlauben. Hier gewinnt der kontrollierte Schraubenanzug und die Integration in IT-Umgebungen zunehmend an Bedeutung.

 Wissen wollen Anwender aber auch zunehmend, so Czilwa, wo welches Werkzeug zu welchem Zeitpunkt ist. Dabei sollen die Informationen direkt zur Verfügung stehen. Aufbewahrungslösungen, die sich in digitale, vernetzte Systeme einbinden lassen, werden folglich eine immer größere Rolle spielen. Für Vollständigkeitsprüfungen in Echtzeit und die direkte Anbindung an Bestandsmanagementsysteme gibt es mit der „Reading Station“ bereits eine Produktlösung von Stahlwille.

 Auch Werkzeuge aus dem 3D-Drucker sind schon möglich. Allerdings wird es auf absehbare Zeit eher unwahrscheinlich sein, sie per Drucker genauso günstig herzustellen wie in der Serienfertigung. Der Schraubenschlüssel aus dem Drucker kann aber zum Beispiel eine Alternative sein, wenn bei Reparaturen in entlegenen Gebieten eine bestimmte Schlüsselgröße fehlt. Denkbar ist, dem Anwender dann die CAD-Daten des Werkzeugs zur Verfügung zu stellen. Eine größere Rolle wird das Verfahren aber erst spielen, wenn sich der Druckprozess schneller und kostengünstiger gestalten lässt.

 Schließlich muss sich auch der Fachhandel den Herausforderungen der Digitalisierung stellen. Immerhin müssen Verkäufer die anspruchsvollen Produkte, wie es sie in der elektromechanischen Drehmomenttechnik gibt, genau kennen, um gut beraten zu können. Auch deshalb hat Stahlwille in ein modernes Schulungszentrum investiert. Ein Trainerteam vermittelt hier Grundlagen- und Spezialistenwissen und macht Handelspartner wie Endanwender mit Produkten und ihrer Anwendung vertraut.

Stahlwille Eduard Wille GmbH & Co. KG
Tel.: +49 202 47910
www.stahlwille.de