23.06.21 – Ökodesign- und Kreislaufansätze

Leichtbaukomponenten für die E-Mobilität

„Levis“ ist ein aktuelles Entwicklungsprojekt, an dem sich dreizehn Partnern aus sieben Ländern beteiligen und das die EU mit 4,9 Millionen Euro fördert. Das Projekt zielt darauf ab, Leichtbaukomponenten für Elektrofahrzeuge unter Verwendung von Ökodesign- und Kreislaufansätzen zu kreieren.

E-Fahrzeuge.jpg

Leichtbaukomponenten für E-Fahrzeuge unter Verwendung von Ökodesign- und Kreislaufansätzen zu entwickeln, das ist das Ziel von „Levis“, einem mit 4,9 Millionen Euro von der EU geförderten Projekt. © Cenex

 

Weil Elektroautos von schweren Batterien angetrieben werden, müssen Automobilhersteller und -zulieferer nach Leichtbautechnologien suchen, um dieses Mehrgewicht mit anderen Fahrzeugkomponenten zu kompensieren. Die Technologien sollen dazu beitragen, die Fahrzeugeffizienz in Bezug auf den kWh-Verbrauch pro Kilometer und die Fahrzeugreichweite zu verbessern sowie die Umweltbelastung zu reduzieren.

Gewichtseinsparung ohne Leistungseinbußen

Das Konsortium aus dreizehn Industrie- und Forschungspartnern plant daher, kosteneffiziente Leichtbaukomponenten für Elektrofahrzeuge unter Anwendung von Ökodesign- und Kreislaufansätzen zu entwickeln. Die technische und wirtschaftliche Machbarkeit sowie die Umweltauswirkungen sollen anhand von drei realen Demonstratoren aufgezeigt werden: einem Querlenker, einer Batteriehalterung und einem Querträger.

„Hierfür werden wir Multimateriallösungen verwenden, die auf thermoplastischen Verbundwerkstoffen aus Kohlenstofffasern basieren, die optimal mit Metallen integriert sind und mit kostengünstigen und skalierbaren Fertigungstechnologien hergestellt werden“, berichtet José Ramón Valdés, Projektkoordinator vom Instituto Tecnológico de Aragón. Dank ihrer hervorragenden mechanischen Eigenschaften sind diese Verbundwerkstoffe bei fachgemäßer Kombination mit Metallen hervorragend für Leichtbauanwendungen geeignet.

Levis zielt daher darauf ab, Multimaterialkomponenten zu entwickeln, die auf spezifischen umweltfreundlichen Harzen und Verstärkungssystemen, kosteneffizienten Herstellungsprozessen, optimierten Verbindungen, hochentwickelten Simulationsmethoden und Technologien zur Überwachung des Strukturzustandes basieren. Die Kombination dieser Entwicklungen soll es ermöglichen, leichte, kostengünstige und umweltfreundliche Komponenten mit erhöhter Lebensdauer zu erhalten, ohne ihre mechanische Leistung, strukturelle Integrität und Zuverlässigkeit zu beeinträchtigen.

Design basiert auf Kreislaufwirtschaft

„Die Leichtbaukomponenten werden mit einem kreislaufbasierten Ansatz entwickelt. Wir legen daher besonderes Augenmerk auf die Verwendung von recycelbaren Materialien und konstruieren die Komponenten so, dass alle Teile am Ende ihrer Lebensdauer recycelt oder für die gleiche oder eine andere Anwendung wiederverwendet werden können“, skizziert Theodora Skordili, Business Development Manager bei Cenex Nederland. Daher werden für die Herstellung der Zielkomponenten nur recycelbare Harze, biologisch hergestellte sowie recycelte Kohlenstofffasern verwendet. Zudem sollen die Lebensdauer der Komponenten verlängert und alle strukturellen Bestandteile so konstruiert werden, dass eine einfache, effektive Demontage und Wiederverwendung der Komponenten möglich sind.

Komponenten in den Markt einführen

Ziel des Konsortiums ist, die Elektrofahrzeugkomponenten bis zum Projektende in den Markt einzuführen. Zu diesem Zweck wird Levis einer strukturierten Verwertungsstrategie folgen, die die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen, den Schutz des geistigen Eigentums, die Geschäftsmodellierung und einen weitrechenden Vermarktungsplan umfasst. Das Steinbeis-Europa-Zentrum ist als Projektpartner verantwortlich für die Verbreitung der Projektergebnisse und unterstützt bei deren Verwertung.

Steinbeis-Europa-Zentrum der Steinbeis Innovation gGmbH
Adornostraße 8
70599 Stuttgart
Tel.: +49 711 1234010
su2016@stw.de
www.steinbeis-europa.de