09.06.21 – Glühverfahren

Eigenschaftsprofil von Automatenstahl einstellen

Glühen ist eine Möglichkeit der Wärmebehandlung von Stahl, um die Werkstoffeigenschaften zu verbessern. Doch der Prozess ist ausgesprochen komplex. Es bedarf einer hohen Expertise, um Glühfehler zu vermeiden und das Zusammenspiel von Erwärmen, Temperaturhalten und Abkühlen kontrolliert zu steuern.

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Mit gezielter Wärmebehandlung beeinflusst Steeltec die magnetischen Eigenschaften des Automatenstahls, um eine Koerzitivfeldstärke von maximal 2,5 A/cm zu erreichen. © Steeltec

 
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Kaltgezogener oder geschälter Automatenstahl wird beim Weichglühen im Durchlaufofen auf mehr als 700 °C erhitzt und nach definierter Haltezeit geregelt abgekühlt. © Steeltec

 

In der Automobilindustrie wie auch dem Maschinen-, Apparate- oder Gerätebau sind sie unersetzlich: Automatenstähle, die für zahlreiche Anwendungen zum Einsatz kommen. Der Blankstahlspezialist Steeltec bietet für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung ein großes Portfolio an Automatenstählen unterschiedlicher Güten an. Damit sich Automatenstähle wie 11SMnPb30 und 11SMn30 möglichst optimal für spanende Fertigungsverfahren in automatisierten Werkzeugmaschinen eignen, werden sie einer gezielten Wärmebehandlung unter Schutzgasatmosphäre unterzogen. Dabei beeinflusst Steeltec die magnetischen Eigenschaften des Stahls, um eine geringe Koerzitivfeldstärke zu erreichen.

Weichglühen und weitere Glühverfahren

Kaltgezogener oder geschälter Automatenstahl wird von Steeltec beim Weichglühen im Durchlaufofen auf über 700 °C erhitzt. Nach einer definierten Haltezeit erfolgt die geregelte Abkühlung. Durch den Glühprozess stellt sich ein bestimmtes Gefüge ein und die magnetischen Eigenschaften des Stahls verändern sich. So ermöglicht der Hersteller eine Begrenzung der Koerzitivfeldstärke auf maximal 2,5 A/cm. Zugleich lässt sich der weichgeglühte Stahl besser umformen und spanend bearbeiten. Das Ergebnis ist ein Stahl von hoher Qualität mit blanker, glatter Oberfläche ohne Verzunderung.

Steeltec bietet das Weichglühen für das gesamte Fertigungssortiment mit Durchmessern von 8 bis 100 mm an. Weitere Glühverfahren wie das Spannungsarm- und Normalglühen sind ebenfalls möglich. Dabei dient das Spannungsarmglühen der Reduzierung von Eigenspannungen, die durch Kaltverformungen und spanabhebende Bearbeitungen entstehen können. Beim Normalglühen erwärmt Steeltec den Stahl bis kurz über Austenittemperatur, um ihn zu homogenisieren und ein gleichmäßiges feines Ferrit-Perlit-Gefüge herzustellen.

Auf den Kunden fokussiert

Wenn gewünscht, wird der Automatenstahl nach dem Glühvorgang von Steeltec bearbeitet, zum Beispiel geschliffen. Kunden profitieren von einer kompetenten Beratung und jahrzehntelangen Erfahrung des Stahlspezialisten sowie einem breit angelegten Service. Von der Rohmaterialbeschaffung über die Bearbeitung bis hin zur Verpackung erfolgt alles aus einer Hand. Dabei stellt das Unternehmen den Kunden sowie dessen Anforderung in den Fokus und geht über Standardlösungen hinaus.

Steeltec Group
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