16.07.24 – Industrieöfen
„Alles aus einer Hand“ bei der Umrüstung
Aichelin Service hat als Generalunternehmer am SKF-Standort Lüchow fünf Rollenherdöfen für die Wärmebehandlung von Wälzlagern umfassend modernisiert. Unter herausfordernden Rahmenbedingungen...
Der Wälzlagerhersteller SKF ist bereits seit Anfang der 80er-Jahre Kunde von Aichelin und nutzt am Standort Lüchow neun Aichelin-Rollenherdöfen für die Wärmebehandlung von Wälzlagern. Anlass für die aktuelle Anlagenmodernisierung war die in die Jahre gekommene elektronische Steuerung Siemens SPS S5 und die dadurch notwendige Umrüstung auf eine fehlersichere Simatic S7-1500. SKF entschied sich, dieses Steuerungs-Upgrade mit weiteren Umrüstungen und Modernisierungen an den Anlagen zu verbinden.
Neues Stapelportal
Um den Teiledurchsatz in den Wärmebehandlungsanlagen zu erhöhen, konstruierte Aichelin ein neues Stapelportal gemeinsam mit dem SKF-Projektteam sowie einem externen Partner. Dieses Stapelportal kommt bei SKF erstmalig zum Einsatz und ermöglicht dem Kunden statt der bisherigen einlagigen nun eine zwei- bis maximal dreilagige Durchfahrt von Wälzlagern in einem einzigen Wärmebehandlungsprozess. Neben der Erweiterung der Produktionskapazität kann SKF dadurch künftig auch flexibler auf Mehrbedarfe reagieren und vor allem die Anlagen wesentlich energieeffizienter auslasten. Ebenfalls neu integriert wurde FOCOS 4.0, die Industrie-4.0-Anwendung von Aichelin zum Monitoring und Qualitätsnachweis der Prozesswerte.
Aichelin Service managt Projekt als Generalunternehmer
SKF entschied sich frühzeitig für die Projektplanung und -durchführung aller Gewerke durch die Aichelin Service und damit für die Fachexpertise des Industrieofenbauers. „Alles aus einer Hand“ zu erhalten, war hierbei der entscheidende Aspekt: Aichelin Service fungierte als Generalunternehmer und verantwortete das übergreifende Projektmanagement sowie die Ausführung der Leistungen aller beteiligten Partner und Sublieferanten.
Die Rahmenbedingungen waren herausfordernd für die Projektpartner: Ursprünglich war die Projektlaufzeit für November 2021 bis Juni 2022 geplant und galt als zeitkritisch, da parallel die Produktionssicherheit gewährleistet werden musste. Die Anlagen sollten dabei schrittweise nacheinander umgerüstet werden. Durch die im Markt allgemein verbreiteten Versorgungsengpässe entlang der Lieferkette gab es jedoch bei diversen Teilen mehrere Monate Lieferverzug.
Kritische Situation gemeistert
SKF zeigte sich äußerst zufrieden darüber, wie diese kritische Situation gemeistert wurde: „Wir haben mit Aichelin Service erneut sehr konstruktiv und partnerschaftlich zusammengearbeitet. Die Lieferengpässe konnten wir durch hohe Flexibilität auf beiden Seiten und die Nutzung alternativer Lieferanten, auch aus unserem SKF-Netzwerk, überbrücken. Entscheidend ist, dass in solchen Phasen offen und zielgerichtet kommuniziert wird“ bestätigte der Projektverantwortliche im Bereich Production Support & Heat Treatment bei SKF.
Durch die Steigerung seiner Produktivität im Bereich Wärmebehandlung stärkt der SKF-Standort Lüchow seine Wettbewerbsfähigkeit. Das Unternehmen strebt an, unangefochtener Marktführer im Wälzlagergeschäft zu sein. Dazu bietet SKF Lösungen an, die Reibung und CO2-Emissionen reduzieren und gleichzeitig Maschinenlaufzeit und leistung erhöhen. Zum Portfolio zählen Wälzlager, Dichtungen, Schmiersysteme, künstliche Intelligenz und drahtlose Zustandsüberwachung.
Mit der erfolgreichen Wiederinbetriebnahme seiner Anlagen Ende Dezember 2022 hat SKF seine Projektziele in vollem Umfang erreicht: die Produktionssicherheit zu gewährleisten und die Produktivität signifikant zu steigern.
Auch für weitere Anlagenmodernisierungen – u.a. zur Sicherstellung und Erhöhung der Anlagensicherheit – ist SKF längst im Gespräch mit Aichelin Service.