24.10.22 – Großinvestition am Standort Bochum

Thyssenkrupp baut neues Doppelreversiergerüst

Thyssenkrupp Steel macht Tempo bei der Umsetzung der Stahlstrategie „20-30“: Am Standort Bochum wurde nun der Grundstein für ein Doppelreversiergerüst gelegt. Mit diesem Aggregat sollen künftig noch dünnere und festere Stähle vor allem für den Einsatz in der Elektromobilität produziert werden.

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Bei der Grundsteinlegung für das Doppelreversiergerüst: Dr. Heike Denecke-Arnold, Produktionsvorstand bei Thyssenkrupp Steel, Markus Kovac, Downstream Operations Werksbereich Bochum, Eyüp Demirtas, Bauunternehmen Friedrich Rempke, und Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister Bochum (von links). © Thyssenkrupp Steel Europe

 

Die Investitionssumme beträgt rund 100 Millionen Euro; die Fertigstellung des Aggregats ist für Sommer 2023 geplant. In den nächsten Jahren wird das Werk an der Essener Straße zu einem Kompetenzzentrum für Elektromobilität ausgebaut.

Dr. Heike Denecke Arnold, Produktionsvorstand bei Thyssenkrupp Steel: „Die Investition in das neue Doppelreversiergerüst ist ein klares Signal für den Standort Bochum. Wir wollen hier unter anderem unsere Kompetenzen bei höherfesten Stählen und beim Thema Elektromobilität noch einmal deutlich stärken, um uns noch konsequenter über die Qualität unserer Erzeugnisse differenzieren zu können. So wollen wir mit noch dünneren und festeren Blechen beispielsweise dazu beitragen, die Energieeffizienz und somit die Reichweite von E-Motoren weiter zu steigern.“

Der Trend geht auch bei der E-Mobilität hin zu immer dünneren und hochsilizierten Materialien, die unter anderem erhöhte Anforderungen an die Kaltwalztechnologie stellen. Das neue Doppelreversiergerüst soll diese Ansprüche erfüllen und die am Standort vorhandenen Fähigkeiten bei nicht kornorientierten Elektroband noch einmal deutlich verbessern. Das Walzgerüst soll durch eine beliebig steuerbare Anzahl von reversierenden Walzvorgängen besonders dünne Materialien mit hoher Planheit und engen Dickentoleranzen walzen können. Dies ist bei Blechen, die in Elektromotoren und Generatoren zum Beispiel für Windräder eingesetzt werden, besonders wichtig, weil sich so die Magnetisierungsverluste senken lassen. Das neue Doppelreversiergerüst wird außerdem die Fähigkeiten des Bochumer Standortes bei höherfesten Erzeugnissen für die Automobilindustrie stärken. Solche Stähle werden etwa im Chassisbereich und bei crashrelevanten Bauteilen eingesetzt. Die Investition soll damit weiter die Kompetenzen von Thyssenkrupp Steel bei wirtschaftlichem Leichtbau für die Automobilindustrie stärken.

Das neue Doppelreversiergerüst ist nur eine der Großinvestitionen aus der Stahlstrategie 20-30. Ergänzt werden soll sie zum Beispiel durch den Bau einer Glüh- und Isolierlinie, deren Inbetriebnahme für 2024 geplant ist. Durch diese und weitere Optimierungen im Produktionsnetzwerk werden Qualitätssteigerungen in der gesamten Prozesskette des Bochumer Standortes genutzt, um bei höherfesten Mehrphasenstählen oder bei den optimierten Elektrobandgüten der Zukunft punkten zu können. Die Umsetzung der Strategie 20-30 ist damit auch ein Signal für die Entwicklung des Industriestandortes Bochum, an dem Thyssenkrupp derzeit rund 2400 Mitarbeitende beschäftigt.

www.thyssenkrupp-steel-europe.com