23.07.21 – Prüfdienstleistungen für 3D-Druck

Qualitätssicherung per digitalem Drilling

Wie kann die Qualität metallischer 3D-Druckteile nachgewiesen werden, ohne das Produkt zu beschädigen? TÜV Nord und Additive Marking bieten dafür nun digitale Baupläne für Fertigungsbegleitproben an, die sich mitdrucken und dann zerstörend prüfen lassen, um die Materialkennwerte zu ermitteln.

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Sachverständige des TÜV Nord ermitteln unter anderem im Zugversuch, wie belastbar das 3D-gedruckte Material ist. © TÜV Nord

 

Insbesondere für kleinere und mittlere 3D-Druck-Dienstleister ist es oft schwierig, die in der Fertigung erreichten Materialeigenschaften gegenüber Auftraggebern ohne großen Aufwand nachzuweisen.

Einen solchen Nachweis zur Qualitätssicherung ermöglicht die neue Kooperation von TÜV Nord und Additive Marking, einem Start-up für die rückverfolgbare Kennzeichnung von 3D-gedruckten Bauteilen: Über den Webshop iam-approved.com erhalten 3D-Druck-Dienstleister individuell markierte Fertigungsbegleitproben zur Ermittlung der Materialeigenschaften als digitale Baupläne in Form von STL-Files. Die Dateien der Prüfkörper sind druckfertig konfiguriert und werden dem zu prüfenden Produktionslauf einfach hinzugefügt. Nach der Fertigung werden die Begleitproben direkt an TÜV Nord gesendet. Dort ermittelt das Institut für Materialprüfung die Materialkennwerte nach international anerkannten Normen und stellt die Ergebnisse in digitaler Form bereit.

„Der entscheidende Vorteil liegt in der automatisierten und eindeutigen Kennzeichnung der Proben im Moment ihrer Entstehung. Mit den serialisierten und rückverfolgbaren Fertigungsbegleitproben entfällt der sonst übliche zeitintensive und fehleranfällige manuelle Kennzeichnungsaufwand vollständig, sowohl für den 3D-Druck-Dienstleister als auch später im Testlabor“, erläutert Jens Groffmann, Projektleiter Additive Manufacturing bei TÜV Nord. Künftig sollen weitere Prüfdienstleistungen für die additive Fertigung über den gemeinsamen Webshop folgen.

iam-approved.com