05.12.24 – Additive Fertigung

LZH erstmalig auf der Formnext

Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) präsentierte sich in diesem Jahr erstmalig auf der Formnext in Frankfurt und zeigte neueste Forschungsergebnisse in der Additiven Fertigung von Metall, Polymeren und Glas.

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Das LZH arbeitet an der Additiven Fertigung von Sonderwerkstoffen, unter anderem auch daran Mondstaub auf dem Mond zu schmelzen. © LZH

 
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Additive Fertigung kann im Medizintechnik-Bereich für Patienten-individuelle Lösungen sorgen. © LZH

 

Im Bereich der Pulverbett basierten Additiven Fertigung mit metallischen Werkstoffen setzt das LZH einen Schwerpunkt auf die Prozessentwicklung von Sonderwerkstoffen wie Magnesium und dessen Legierungen, Messing und Niob. Diese Materialien bieten besondere Eigenschaften für Anwendungen, die hohe Ansprüche an Biokompatibilität, Wärmeleitfähigkeit oder Festigkeit stellen. Das LZH demonstrierte Bauteile, die für eine effizientere Wasserstoffverbrennung eingesetzt werden können und wie der 3D-Druck auf dem Mond aussehen könnte.

Draht basiertes Auftragschweißen

Ein weiteres Highlight des Messeauftritts war das Draht basierte Auftragschweißen, das insbesondere für die kosteneffiziente Herstellung großskaliger Bauteile eingesetzt wird. Dank eines speziell entwickelten Laserbearbeitungskopfes für das koaxiale Auftragschweißen ist es möglich, sehr große aber auch kleine Bauteile richtungsunabhängig und in komplexen Geometrien präzise zu fertigen. Diese Technik ermöglicht außerdem die Herstellung von Multimaterial-Bauteilen, bei denen kostengünstige Grundmaterialien mit Hartschichten versehen werden.

Systemtechnik

Im Bereich der Additiven Fertigung mit Polymeren zeigte das LZH innovative Lösungen für die Systemtechnik. So lassen sich an gefährdeten Stellen additiv gefertigte Bauteile einsetzen, die bei einem Schaden kostengünstig ausgetauscht werden können. Das LZH zeigt auf der Messe ein System, das erfolgreich in einem Forschungsprojekt zum Entschärfen von Blindgängern eingesetzt wurde. Außerdem zeigt das LZH mit einer Sitzschale für körperlich eingeschränkte Kinder, wie Additive Fertigung mit Polymeren erfolgreich im Medizintechnik-Bereich Einsatz finden kann.

Glasbearbeitung

Ein weiteres Forschungsgebiet des LZH ist die Additive Fertigung von Bauteilen aus Glasfilamenten. Ziel ist es dabei, die Grenzen der konventionellen Glasbearbeitung zu erweitern, um neue Möglichkeiten in Bereichen wie dem konstruktiven Glasbau, der Optik/Photonik oder der Medizintechnik zu erreichen. Die Gruppe Glas des LZH arbeitet daran voluminöse und dichte Glasbauteile mit glatter Oberfläche und homogenem Volumen zu produzieren. Dies gewährleistet eine optimierte Lastübertragung sowie die Möglichkeit zur Fertigung von Frei-Form-Linsen.

www.lzh.de