30.09.25 – EMO-Resümee

Interaktion von Mensch und Maschine im Mittelpunkt

Von rund 80.000 Fachbesuchern, davon die Hälfte aus dem Ausland, sind wichtige Innovationsimpulse vom Messegelände Hannover aus in die Welt gegangen.

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Trotz oder gerade wegen des Topthemas KI war der zwischenmenschliche Dialog sehr gefragt. © vdw

 
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Blick in die Zukunft: Ohne Maschine wird der Mensch an vielen Stellen nichts mehr bewegen... © vdw

 

Im Mittelpunkt standen dabei vor allem die Themen Automation und Künstliche Intelligenz (AI), die einmal mehr als Treiber von Produktionseffizienz in die industriellen Abläufe Einzug gehalten haben.Technologie, Information, Austausch, internationales Netzwerk und Kooperation – dafür steht die EMO seit 50 Jahren. Mehr als 1.600 Aussteller aus 45 Ländern und ein vielfältiges Rahmenprogramm präsentierten eine Fülle von Lösungen für Modernisierung und Ertüchtigung der Fertigung.

Zarter Aufwind?

„Smarte und beeindruckende technische Lösungen stehen in Hülle und Fülle zur Verfügung. Das hat diese EMO überzeugend gezeigt“, sagt Carl Martin Welcker, Generalkommissar der EMO 2025. „Damit sie ihre Wirkung entfalten können, muss der Investitionsbooster endlich zünden. Viele Projekte sind nach drei Jahren Investitionszurückhaltung in der Pipeline, aber die Unsicherheit der politischen Rahmenbedingungen bremst Investitionen weiter aus“, so Welcker. Im Ausland, insbesondere außerhalb Europas, zieht die Zuversicht bereits an. Besucher von dort geben in der Besucherbefragung zu mehr als 60 Prozent an, dass sie investieren wollen. In Deutschland sind es weniger als die Hälfte. Das korrespondiert mit der aktuellen Entwicklung ausländischer Bestellungen in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie, die in den ersten sieben Monaten 2025 um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen sind. Die Nachfrage aus Deutschland ist im gleichen Zeitraum um 22 Prozent gefallen. Dennoch berichten EMO-Aussteller von Verkäufen. Norbert Teeuwen, Managing Director of Okuma Europe sagt: „Open Possibilities – genau das verbindet die EMO und Okuma. Unser Messeauftritt war ein voller Erfolg – drei Messemaschinen wurden direkt vom Stand an begeisterte Kunden verkauft. Für uns ist die EMO immer wieder ein Highlight.“

Das große Thema

Das große Thema der Industrie ist die Automatisierung. Kosten und Fachkräftemangel sind die Treiber. 50 Prozent der befragten Besucher interessieren sich dafür, wie sie mit Automatisierung ihre Fertigung produktiver machen können. „Automatisierung ist hier allgegenwärtig und macht einen großen Unterschied“, sagt etwa Aaron Morrill, CNC-Mechaniker aus den USA. Dabei wächst die Bedeutung des Robotereinsatzes wie zahlreiche Roboterhersteller auf der EMO eindrucksvoll zeigen. Ralf Winkelmann, CEO von Fanuc Europe, sagt: „Wir sehen auch, dass Roboter in der Werkzeugmaschinenindustrie an Bedeutung gewinnen werden. Dabei werden Industrieroboter auch mit menschlichen Bedienern koexistieren. Sie werden in Zukunft die effizientesten Lösungen bieten.“

Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Mehr als ein Drittel der Fachbesucher wollen Neues zu Digitalisierung und KI erfahren. „Wir sehen den Mehrwert der KI in den Prozessen, in denen alle Möglichkeiten zur Verarbeitung von Daten aus den Sensoren genutzt werden. Dafür ist KI nützlich und verbessert die Qualität in der Fabrik“, sagt Jan Otoupakik, CEO von 4dot Mechatronics, einem Startup aus Tschechien. Das spiegelt auch der Zuspruch bei den P.O.P Talks wider, die täglich auf der erstmals zentralen angelegten Innovation Stage geführt wurden und zahlreiche Aspekte der KI in der Produktion beleuchtet haben.

Plattform für Führungskräfte

In der Besucherbefragung gab mehr als die Hälfte der Befragten an, zum Top-Management oder mittleren Management zugehören. Sie haben auch die Entscheidungskompetenz für Beschaffungen. Insgesamt haben 93 Prozent der Besucher ihre Besuchsziele erreicht. 98 Prozent bewerten die EMO mit sehr gut bis befriedigend. Das spiegelt sich auch im Urteil der Aussteller wider. Irene Bader, Vorständin beim deutsch-japanischen Unternehmen DMG Mori, bringt es auf den Punkt: „Was wir 2025 auf der EMO präsentiert haben, ist ein Blick in die Zukunft der Fertigung. Die Begeisterung und das wertvolle Feedback unserer Kunden haben uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig der persönliche Austausch für echte Innovation ist.“ Und German Wankmiller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Grob-Werke, ergänzt: „Wir sind mit dem Verlauf der diesjährigen EMO insgesamt zufrieden und trotz der aktuell herausfordernden Marktsituation positiv überrascht. Das Besucheraufkommen und die Qualität der Gespräche waren durchweg positiv und haben uns wichtige Impulse für die nächsten Monate gegeben.“ „Erneut ist es gelungen, auf der EMO die internationalen Marktführer der Metallbearbeitung zu versammeln und die neuen Themen der Industrieproduktion zu adressieren“, sagt Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des EMO-Organisators VDW abschließend.

Die EMO 2027 findet vom 04. bis 08. Oktober in Milano (Mailand) statt.

www.emo-hannover.de