01.07.24 – Audi-Leichtbau
Eine Frontklappe, die auf den Namen 4K0.823.029.E hört
Eine aus Carbon gefertigte Motorhaube und Kotflügel sowie 22-Zoll-Räder im markanten Design sorgen für hohen Wiedererkennungswert bei einem Audi Sportwagen. Design und die Fertigung kommen aus einem Azubi-Projekt.
Die Idee des Audi RS 6 Avant GT1 fußt auf dem Auszubildendenprojekt RS 6 GTO concept von 2020. Zwölf Azubis aus den Bereichen Karosserie- und Fahrzeugbaumechanik, Kraftfahrzeugmechatronik, Fahrzeuglackiererei und Werkzeugmechanik arbeiteten sechs Monate mit Unterstützung des Audi Design Teams an dem Projekt. Inspiration fanden sie vor allem durch den legendären Rennwagen Audi 90 quattro IMSA GTO von 1989. Das Ergebnis zeigt, wie vielfältig sich junge Talente schon während ihrer Ausbildung in das Unternehmen einbringen können.
Leicht ist gar nicht so leicht
Die Carbon-Frontklappe besteht aus einer Außen- und Innenschale aus sogenanntem Prepreg Material. Der mehrschichtige symmetrische Aufbau mit lokalen Verstärkungen (Plybook-Aufbau) substituiert zusätzliche Teile und bildet somit das Optimum aus technischer Anforderung und Wirtschaftlichkeit. Die Fertigung erfolgt durch den Autoklav-Prozess, welcher das Material über einen definierten Druck und Temperatur zur Endform presst. Harz und Kleber sind entsprechend der umgebenden Anforderungen an Temperatur und Performance ausgelegt. Außen- und Innenschale werden über definierte Kleber verbunden und bilden somit den ZSB. Die Frontklappe wurde unter Berücksichtigung aller notwendigen Anforderungen aus Fußgängerschutz, Crash und Qualitätsanforderungen entwickelt und freigegeben.
Lösung mit Sichtcarbon
Das optische Highlight der Außenschale bildet das Sichtcarbon. Der lokale Aufbau der Frontklappe mit einem qualitativ hochwertige Sichtcarbonlayer ermöglicht den direkten Einblick in das „Innere“. Das Öffnen der Motorhaube soll ebenfalls zu einem Highlight werden. Durch ein optimal aufgebautes Plybook mit hochwertigem First Layer-Material entsteht hochwertiges Sichtcarbon. Die Lackierung der Außenschale ist reine Handarbeit und erfordert sehr viel Knowhow und geschulte Mitarbeiter. Anhand von Schablonen wird die definierte Fläche lackiert und ist so fein ausgelegt, dass diese nicht einmal mehr fühlbar ist. Der aufwändige Prozess ist mit wiederholenden Vorgängen (Schleifen + Lackieren) verbunden und soll am Ende nur eins: begeistern.