11.04.25 – AM und Robotik
Das hilft gegen klebrigen Kuchenteig!
Robotik im Zusammenspiel mit AM steht im Mittelpunkt des VDMA-Forums „AM4industry – Using & Enabling Robotics“ auf der Rapid.Tech 3D Messe in Erfurt.
Unter der Überschrift „AM4industry – Using & Enabling Robotics“ zeigen Fachleute aus Industrie und Forschung am 13. Mai 2025 die Potenziale auf, die aus der Verbindung von AM und Robotik erwachsen. VDMA Additiv Manufacturing ist erneut ideeller Träger der Erfurter Fachveranstaltung.
Verbindendes Element
Klebriger Kuchenteig, aus Kunststoff gespritzte Blumentöpfe und gefräste Metallteile haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Additive Manufacturing ist hier das verbindende Element. AM-gedruckte Werkzeuge optimieren die Teigverarbeitung, die Handhabung von Kunststoffteilen sowie die Bauteilfertigung in der Werkzeugmaschine. Diese und weitere Beispiele stehen im Mittelpunkt des VDMA-Fachforums zu AM und Robotik. „Wir zeigen auf, weshalb und wie additive Fertigung und Robotik ein perfektes Paar bilden. Zum einen stellen unsere Referenten aus Industrie und Forschung dar, wie Robotertechnik dazu beiträgt, additive Prozesse zu optimieren. Zum anderen demonstrieren sie, wie die additive Fertigung die Produktionsabläufe verbessert – querbeet durch viele Branchen von der Verpackungs- und Lebensmittelindustrie über die Kunststoffverarbeitung bis hin zur Metallbearbeitung“, erläutert Rainer Gebhardt, AM-Experte beim VDMA und verantwortlich für die inhaltliche Ausrichtung des Forums.
Stützstrukturen entfernen
Wenn es um die Entfernung von Stützstrukturen nach dem additiven Fertigungsprozess geht, dann war das oft manuell mit Flex oder Meißel zu erledigen. Das macht den Prozess nicht nur zeitintensiv, sondern auch fehleranfällig. Toolcraft hat eine Lösung zur maschinellen Entfernung der Stützstrukturen entwickelt, die sich optimal an industrielle Anforderungen anpassen lässt. Uwe Schulmeister wird die Technologie anhand eines praxisnahen Fallbeispiels vorstellen und einen Ausblick auf zukünftige Automatisierungspotenziale für AM-Produktionslinien geben.
Dem Robotikeinsatz zur Industrialisierung additiver Fertigungsabläufe widmet sich auch der Vortrag von Dr. Matthias Brück vom Fraunhofer IAPT und Dr. Karsten Heuser von Siemens. Sie nehmen den kompletten End-to-End-Datenfluss in der Systemprogrammierung von der Datengenerierung bis zur nahtlosen Echtzeitintegration in industrielle Anwendungsfälle in den Fokus. Der Schlüsselaspekt ist nicht nur die Automatisierung und Verbesserung bestehender Prozesse, sondern auch die Nutzung möglicher Synergien durch neue Denk- und Herangehensweisen über die gesamte Fertigungskette.
AM-Robotik-Greifer
Im zweiten Teil des Forums demonstrieren Industrievertreter, wie mit AM-gefertigte Greifer-Systeme und weitere Werkzeuge für innovative Robotertechnik Produktionsprozesse effizienter gestaltet werden. Designoptimierte, individuell anpassbare Werkzeuge für die Verpackungsmittelindustrie sind ein Thema des Vortrags von Dennis Nier von Siemens und Conrad Zanzinger von Schubert Additive Solutions. Jaap Bulsink von K3D Metal Additive Manufacturing und Hendrik Schonefeld von Additive Industries berichten über die Nutzung von AM-gefertigten Werkzeugen für die Lebensmittelindustrie, mit denen z. B. die Teigverarbeitung verbessert und die anschließende Werkzeugreinigung erleichtert wird. Innovative additive multimateriale Greiferlösungen für die Spritzgießautomation stellt Martin Neff von ARBURGadditive vor. Ein Beispiel ist ein Entnahmemodul für Blumentöpfe. Der aus zwei Komponenten bestehende Greifer wird durch die Additive Fertigung nicht nur leichter. In ihm können außerdem wesentliche Handhabefunktionen integriert werden, sodass das gesamte Entnahme- und Handlingsystem kompakter und günstiger wird.