01.06.21 – Gießwalzanlage

„Arvedi-ESP“-Linie von Primetals produziert in China ersten Bund

Im April lief der erste Bund von einer Arvedi-ESP-Endlosbandlinie, die Primetals Technologies an einen chinesischen Stahlerzeuger in der Provinz Hebei geliefert hat. Die Inbetriebnahme fand sechs Monate nach Baubeginn statt. Die Gießwalzanlage ist Teil eines neuen integrierten Eisen- und Stahlwerks.

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Auf einer „Arvedi-ESP-Endlosbandlinie“ von Primetals hat ein chinesischer Stahlerzeuger in der Provinz Provinz Hebei gerade den ersten Bund produziert. © Primetals Technologies

 

Die Arvedi-ESP-Linie ist in der Lage, Bänder in Breiten von bis zu 1600 mm und Dicken bis herab zu 0,7 mm zu walzen. Das ermöglicht dem chinesischen Unternehmen die Produktion hochwertiger ultradünner Bänder und das Erschließen neuer Marktsegmente. Im Vergleich zu herkömmlichen Gießwalzverfahren werden dabei der Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten um bis zu 45 % reduziert. Das bringt auch eine erhebliche Reduzierung der CO2- und NOx-Emissionen mit sich. Mit der 180 m langen Anlage, die deutlich kompakter als konventionelle Gießwalzstraßen ist, werden Kohlenstoffstähle, hochfeste niedriglegierte Stähle (HSLA) und Dualphasenstähle hergestellt.

Primetals Technologies war verantwortlich für das Engineering der Arvedi-ESP-Anlage und lieferte die mechanische Ausrüstung, Mediensteuerungen, Technologiepakete und Automatisierungssysteme. Gesteuert wird die gesamte Linie von einem komplett integrierten Automatisierungssystem mit Basisfunktionen (Level 1) und zusätzlicher Prozessoptimierung (Level 2), die sämtliche Gieß- und Walzvorgänge vollständig überwacht.

Im Arvedi-ESP-Prozess entstehen Bunde in einem kombinierten Gieß- und Walzwerk direkt aus Flüssigstahl in einem kontinuierlichen und unterbrechungsfreien Produktionsprozess. Die Anlage beginnt mit dem Gießen eines dünnen Strangs, der anschließend in einer dreigerüstigen Hochreduktionswalzstraße am Ende der Stranggießanlage auf eine Zwischendicke von 10 bis 20 mm gebracht wird. Nach Wiedererwärmung mittels Induktionsheizung findet das Walzen des Transferbands auf Enddicke in einem fünfgerüstigen Fertigwalzwerk mit nachfolgender laminarer Bandkühlung statt. Schließlich wird das Band unmittelbar vor dem Aufwickeln der Bunde mit einer Hochgeschwindigkeitsschere zugeschnitten.

Aufgrund der Endlosbandproduktion ist bei Arvedi-ESP-Linien kein wiederholtes Einfädeln in die einzelnen Walzgerüste erforderlich. Das ist die Basis für die Produktion ultradünner Banderzeugnisse bis herab zu einer Dicke von 0,7 mm. Die Toleranzwerte für die geforderte Bandgeometrie werden über die gesamte Länge des Walzprodukts eingehalten. Die Endlosproduktion ist zudem entscheidend dafür, dass die Homogenität des Stahlgefüges, die Korngröße, Streckgrenze und Zugfestigkeit sicher gewährleistet werden können. Weil das Band ständig unter Spannung steht, liegt die Fehlwalzrate unter 0,1 %, selbst wenn mehr als 50 % der Produktion eine Dicke von weniger als 1,2 mm aufweisen.

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