04.05.21 – Additive Fertigung

3D-Druck hilft Lieferengpässe überbrücken

Die Lieferketten sind derzeit im globalen Maßstab noch immer gestört, mit Folgen, die auch in Deutschland spürbar sind. Ein wirksames Mittel gegen solche Unterbrechungen kann der 3D-Druck sein. Das meint mehr als jedes dritte Industrieunternehmen in Deutschland mit 100 oder mehr Mitarbeitern.

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Die wichtigsten Vorzüge, die sich nach Ansicht deutscher Industrieunternehmen aus dem Einsatz des 3D-Drucks ergeben. © Bitkom

 

43 % sehen als wichtigsten Vorteil des 3D-Drucks eine größere Flexibilität in der Produktion an. Das ergab eine repräsentative Studie zur Digitalisierung der deutschen Industrie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 551 Industrieunternehmen ab 100 Beschäftigten im Februar und März 2021 befragt wurden. Rund jedes dritte Unternehmen (31 %) betrachtet als größten Vorteil des 3D-Drucks die Herstellung individualisierter Produkte, jedes Fünfte (21 %) eine Kostenersparnis und fast ebenso viele (19 %) eine verringerte Vorratslagerung. Als weitere Vorteile gelten eine größere Freiheit beim Design und eine geringere Umweltbelastung (je 9 %), weniger Montageschritte (7 %) sowie verbesserte Produkteigenschaften (3 %). Nur 5 % aller größeren Industrieunternehmen sehen im 3D-Druck für sich überhaupt keine Vorteile.

„Die deutsche Industrie hat das enorme Potenzial von 3D-Druck erkannt. Die additive Fertigung sorgt für deutlich mehr Flexibilität und Unabhängigkeit, was sich gerade auch in Krisenzeiten als Vorteil erweisen kann“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Aktuell nutzen 44 % der Industrieunternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten 3D-Druck, weitere 20 % planen den Einsatz. Ebenso viele diskutieren noch darüber, haben aber noch keine Entscheidung getroffen. Nur für 14 % ist der 3D-Druck derzeit überhaupt kein Thema. Die Industriebetriebe, die bereits 3D-Druck einsetzen, fertigen damit vor allem Muster oder Gießformen (57 %), Ersatzteile (48 %) oder visuelle Modelle (33 %). Jeweils rund jedes fünfte Unternehmen produziert auf diese Weise Montagevorrichtungen (22 %) oder Sonderanfertigungen (18 %). 14 % erstellen mit 3D-Druck funktionale Testmodelle, 2 % fertigen damit Produktserien; die individualisierte Massenfertigung spielt derzeit noch keine Rolle.

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