16.07.24 – Neuentwicklung sorgt für Effektivitätssteigerung und Kosteneffizienz
Pinolenwechsel im laufenden Betrieb
Der Tausch von Pinolen zur Aufnahme und Bewicklung verschiedener Spulen ist zeitaufwändig. Denn neben der Stillstandzeit erhöht sich auch die Schrottrate. Was wäre, wenn man die Pinole im laufenden Betrieb wechseln könnte – ganz ohne Rüstzeiten und Materialverlust? Das hat sich auch Kurre Systems gefragt. Das deutsche Unternehmen entwickelte nun eine Methode, um die Verfügbarkeit der Anlage deutlich zu steigern.
Die motorisch verstellbare Pinole bildet das gesamte Spektrum der zu verarbeitenden Spulen ab. © Kurre Systems
Der vollautomatische Doppelspuler „VA-P-800“ war die erste Anlage mit automatisierter Stufenpinole. © Kurre Systems
Erstmalig im Einsatz ist die Neuentwicklung im vollautomatischen Doppelspuler „VA-P-800“. Der Vollautomat bietet zwei Wickelstellen, die dank Überschneidefunktion völlig automatisch jeweils nacheinander wickeln. Die Zeit, in der eine der Wickelstellen in Warteposition ist, nutzt Kurre Systems für die „Umrüstung“.
„Wir haben bei dieser Entwicklung wieder eng mit unserem Kunden zusammengearbeitet“, erklärt Thorsten Wilde, Leitung Vertrieb und Projektmanagement, den Entstehungsprozess. „Der Kunde wollte während der Produktion die Pinolen tauschen, um verschiedene Spulengrößen aufnehmen zu können. Herausgekommen ist eine kleine Revolution: die motorisch verstellbare Stufenpinole.“
Die Pinole bildet stufenförmig das vom Kunden gewünschte Spulenspektrum ab. Zur Umrüstung wird die Pinole motorisch axial verschoben, bis sie in die passende Bohrung passt. Universelle Reibscheiben sorgen schließlich für die nötige Klemmung und einen sicheren Antrieb. Der stufenlose Klemmmechanismus ermöglicht zudem auch die Verarbeitung drucksensitiver Spulen (z. B. aus Sperrholz).
„Das Ergebnis hat uns selbst beeindruckt“, erklärt Wilde weiter. „Allen voran die resultierende Effektivitätssteigerung und die Kosteneffizienz“, Wilde spielt auf eine OEE-Rechnung (Overall Equipment Effectiveness) an, die die Effizienz der Pinole auch kalkulatorisch im Hinblick auf den ROI verdeutlicht. „Durch den Einsatz steigt die Anlagenverfügbarkeit im Vergleich zu einer konventionellen Pinole beträchtlich an. Durch den ausbleibenden Anlagenstopp werden Zeit und Material gespart.“
Darüber hinaus sei auf die Benutzerfreundlichkeit hingewiesen. Statt Pinolen innerhalb einer engen Maschine zu tauschen, kann der Bediener dies nun ohne großen Aufwand am HMI mit Touch Panel ausführen. Für den Bediener ist dies auch ergonomisch ein großer Vorteil. Selbstverständlich werden die Spulendaten im Rezept des jeweiligen Produktes abgespeichert.
Kurre Spezialmaschinenbau GmbH
Industriestraße 5, 26683 Saterland
Ansprechpartner ist Thorsten Wilde
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