22.06.22 – Leicht ist gefragt: Aluminium-Anwendungen nehmen zu

Berkenhoff erweitert Portfolio um Al-Schweißdrähte

Applikationen, in denen Aluminiumdraht relevant ist, sind ein Wachstumsmarkt, nicht zuletzt aufgrund des geringen Gewichts des Leichtmetalls. Gerade im Automotive-Bereich, insbesondere in der Elektromobilität, sind derlei Anwendungen gefragt, um das Gesamtgewicht des Fahrzeugs zu reduzieren.

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Neu im Portfolio von Berkenhoff: Aluminiumschweißdrähte, die in vielen Anwendungen, bei denen es auf geringes Gewicht ankommt, wie Automobilindustrie oder Schiffbau, gefragt sind. © Berkenhoff

 

Die Berkenhoff GmbH erweiterte daher ihr Produktsortiment unter der Dachmarke „bedra“ um Aluminiumschweißdrähte, die unter dem Produktnamen „berAlweld“ vertrieben werden.

Eigene Fertigungslinie inklusive Schmelzofen
Berkenhoff ist bereits im Bereich Schweißzusatzwerkstoffe wie Kupfer-Basislegierungen aktiv und hatte dazu große Investitionen in eine eigene Fertigungslinie für Aluminiumdrähte getätigt. Diese umfasst die gesamte Wertschöpfungskette. Auch der Schmelzvorgang wird inhouse im eigenen Schmelzofen durchgeführt – eher ungewöhnlich im Marktvergleich.

Dr. Tobias Nöthe, CTO bei Berkenhoff, erläutert die Beweggründe: „Die Schmelze zuzukaufen kommt für uns nicht in Frage, da wir keine Kontrolle über die Qualität des Werkstoffs haben. Wir legen Wert darauf, alle Prozessschritte im Haus zu betreuen und so die Qualität von der Schmelze bis zum fertig konfektionierten Aluminiumschweißdraht garantieren zu können.“

Der Herstellungsprozess
Zunächst wird die Legierung erschmolzen, dann mit der richtigen Zusammensetzung zu einem Strang oder Walzdraht abgegossen (ein Gieß-Walz-Draht). Im Anschluss wird dieser Draht zu einer dünneren Abmessung weitergewalzt oder -gezogen. Für bestimmte Zwecke kann der Draht noch wärmebehandelt werden. Dann muss er rekristallisieren, damit er weiterhin umformbar ist. Der Vorgang verläuft ähnlich wie bei Kupferlegierungen, allerdings mit an den Werkstoff Aluminium angepassten Glühstrategien. Letztlich kann der Draht nach der finalen Wärmebehandlung auf die für den Schweißdraht benötigte Endabmessung gezogen werden.

Oberflächenbehandlung bei Aluminiumdrähten
Wesentlich ist bei Aluminiumdraht bei einigen Legierungen die Oberflächenbehandlung durch einen Schabeprozess (Double-Shading-System), der sehr gleichmäßig erfolgen muss, damit die Oberfläche frei von Verunreinigungen durch Oxidation ist. Verunreinigungen hätten massiven Einfluss auf den späteren Schweißprozess des Anwenders; die Schweißnähte können ungleichmäßig geraten.

Der fertige Aluminiumschweißdraht ist für die Standardschweißprozesse WIG (Wolfram-Inertgas-Schweißen) und MSG (Metall-Schutzgas-Schweißen) geeignet. Die 1000er Serie umfasst reine Aluminiumdrähte eher für allgemeine Anwendungen, während die 4000er und 5000er Serie mit ihren unterschiedlichen Zusammensetzungen (Aluminium plus Silizium, Mangan oder Zink) für industrielle Zwecke geeignet sind.

Beratung bei der Zuführung
Berkenhoff fungiert nicht nur als Hersteller und Lieferant der Drähte, sondern bietet auch Unterstützung bei der Drahtförderung durch passendes Zubehör, wie Dr. Nöthe betont: „Der beste Draht ist nutzlos, wenn nicht auch die Handhabung und Zuführung stimmen. Daher beurteilen wir die Situation beim Kunden vor Ort und beraten bei der möglichen Zuführung der Drähte für einen störungsfreien Ablauf. Bewährt hat sich das System „Maxi Glide“, ein rollenbasierter Liner, den wir als Zubehör ebenfalls im Sortiment haben.“

wire 2022, Halle 12 Stand C 14

Berkenhoff GmbH
Rehmühle 1, 35745 Herborn
Ansprechpartnerin ist Lisa Scheer
Tel.: +49 2772 5002-210
l.scheer@bedra.com
www.bedra.com

Über Berkenhoff
Die Berkenhoff GmbH wurde im Jahr 1889 gegründet und fertigt unter der Dachmarke „bedra“ Feindrähte aus NE-Metallen. Hierzu gehören Präzisionsdrähte für die Funkenerosion, Drähte für die Schweiß- und Löttechnik sowie Elektronikbauteile und Spezialanwendungen. Berkenhoff beschäftigt 375 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 115 Mio. Euro. Das Unternehmen produziert an zwei Standorten in Deutschland und agiert mit Vertriebsgesellschaften und Vertretungen weltweit in über 50 Ländern.