04.12.20 – Gesamtlösung aus MES und „SAP“

Transparenz in der Fertigung

Die Stahlwerk Bous GmbH hat große Teile ihrer Produktion weiter digitalisiert, um durch optimierte Prozesse für Wettbewerbsvorteile und Qualitätssteigerung zu sorgen. Dabei setzt hat das saarländische Unternehmen auf die Lösungen von Idap Informationsmanagement.

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Stahlwerk Bous steht für ein breites Produktspektrum an Block- und Stranggussformaten, die in 800 Güten geliefert werden. © Stahlwerk Bous

 
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Der Produktionsprozess bei Stahlwerk Bous im schematischen Überblick. © Stahlwerk Bous

 

„Um dem starken nationalen und internationalen Wettbewerb in der Stahl erzeugenden Industrie gewachsen zu sein, braucht es modernste Technologie“, ist Minou Kehl überzeugt, MES-Verantwortliche bei Idap. „Mit der jetzigen Implementierung ist Bous dem Ziel, alle operativen Geschäftsprozesse auf einer integrierten IT-Plattform abzubilden, ein entscheidendes Stück nähergekommen. Die nun verfügbaren Live-Daten aus dem Shopfloor sind zudem Grundlage für fundiertere Entscheidungen.“ Der offizielle Go-Live erfolgte Anfang Juli. Nach der üblichen „heißen Phase“ läuft die Gesamtlösung aus MES und SAP nun stabil.

Im Fokus des Stahlherstellers stehen die Prozesse im Schmelzbetrieb und der mechanischen Nachbearbeitung. Hier möchte man das große Potenzial einer durchgehenden Digitalisierung nutzen, um neue Ansätze der Optimierung zu finden und umzusetzen. „Mit einem ERP-System allein war unser Ziel einer transparenten Fertigung kaum zu erreichen“, beschreibt Patrick Rösch, einer der beiden Geschäftsführer von Stahlwerk Bous, die Situation vor der Zusammenarbeit mit der Idap. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, das vorhandene SAP um leistungsfähige MES-Werkzeuge zu erweitern.“

Transparenz dank integrierter Gesamtlösung

So wurde mit „IDAP.mes“ eine konsequent auf SAP abgestimmte MES-Komplettlösung eingeführt. Bous nutzt die Branchenausführung „Metall“ mit passgenauen Funktionen wie Splitten von Blöcken, Einzelteilverfolgung oder verursachergerechte Kostenverteilung bei der Ofenreise. Zusätzlich zum Modul „BDE“ zur Betriebsdatenerfassung wurden eine Blockwaage, drei Sägen und vier Glühhauben über OPC-UA angebunden. Außerdem kommen das OEE-Analyse-Cockpit sowie die mobilen Anwendungen „Lagerplatzumbuchung“ und „QM-Rückmeldung“ zum Einsatz.

Neben der Implementierung einer neuen MES-Lösung wurde Idap auch mit dem Ausbau des ERP-Systems betraut. Unter anderem wurde die Variantenkonfiguration eingeführt. Jetzt gibt es nur noch einen Arbeitsplan und eine Stückliste für jeweils Block- beziehungsweise Strangguss. Die auf die jeweiligen Varianten bezogenen Vorgänge und Produktionsvorgaben, beispielsweise Glühtemperaturen oder Liegezeiten, werden automatisch über den Konfigurator in den Kundenauftrag und von dort in den Fertigungsauftrag übernommen.

Eine weitere wichtige Neuerung ist die Einführung von „SAP QM“, inklusive Integration ins MES. Damit stehen ab sofort umfangreiche Funktionen für die Wareneingangs- und fertigungsbegleitenden Prüfungen sowie für interne und externe Reklamationen zur Verfügung. Darüber hinaus sind detaillierte Auswertungen für das Qualitätsmanagement möglich. Im Zusammenspiel mit dem MES-Modul „QDE“ können die Prüfergebnisse dabei direkt auf dem Shopfloor am relevanten Arbeitsplatz erfasst werden.

Alle Hürden gemeistert

Aus dem Zusammenspiel von IDAP.mes und „SAP ERP“ ergibt sich für Bous zu jeder Zeit ein aktuelles Bild der Fertigung. Dazu gehört etwa die Erfassung von Ist-Leistungen und Ist-Mengen, eine umfassende Materialflussverfolgung mit Lagerorten und Lagerplätzen sowie der aktuelle, schnelle Überblick über die Bestände und Warenbewegungen im Roh- und Fertigblocklager. So werden Abläufe, die Reibungsverluste in den Prozessen verursachen, schnell erkannt. „Wir können nun kurzfristiger auf Probleme reagieren und sind jederzeit und überall in Echtzeit aussage- und entscheidungsfähig“, berichtet Dr. Jürgen Loh.

Auch mit dem Projektablauf zeigt sich der Bous-Geschäftsführer zufrieden: „Theorie und Praxis liegen oft weit auseinander, und das wahre Projektleben konfrontiert alle Beteiligten mit unvorhergesehenen Herausforderungen. Die von Anfang an enge Zusammenarbeit zwischen unseren Key-Usern und den Beratern der IDAP war ausschlaggebend dafür, dass am Ende alle Hürden und Überraschungen gemeistert wurden.“

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