15.06.21 – Bandsägemaschine

Nur ein Verfahren kam infrage

Mit der Serie „3D“ hat Behringer im letzten Jahr das Portfolio um zwei Modelle ergänzt. Entwickelt wurden die Bandsägemaschinen für die Bearbeitung additiv gefertigter Bauteile. Heute trennt der Zulieferer Ohnhäuser mit einer „HBE320-523 3D“ Komponenten für die Luft- und Raumfahrt von der Druckplatte.

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Die Bandsägemaschine „HBE320-523 3D“ trennt bei Ohnhäuser additiv gefertigte Bauteile für die Luft- und Raumfahrt von der Druckplatte. © Behringer

 
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Moritz Färber beim Handling der Druckplatte. © Behringer

 
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Bekannt war Ohnhäuser aus Wallerstein bisher vor allem als Lohnfertiger und Premiumzulieferer für die Luft- und Raumfahrtbranche. Um sich den Anforderungen der Fertigung bionisch konstruierter Bauteile stellen zu können, erweiterte das Unternehmen sein Fertigungsspektrum um die additive Fertigung. Bei diesem 3D-Druck konzentriert sich Ohnhäuser auf die Verwendung eines Titanpulvers, das speziell für die Luft- und Raumfahrt optimiert wurde. Für das Drucken selbst wird ein „EOS M 290“ eingesetzt.

Nach der additiven Fertigung müssen die Werkstücke von der Druckplatte getrennt werden. Bei der Recherche nach einem passenden Verfahren war Ohnhäuser schnell klar, dass nur ein Sägesystem infrage kommt. „Wir haben Behringer dann einfach mal kontaktiert und uns erkundigt, welche Lösung unser Bandsägemaschinenhersteller im Angebot hat“, erinnert sich Moritz Färber, Projektleiter Additive Manufacturing. Der Hintergrund: Seit mehreren Jahren hat der Zulieferer bereits eine Bandsägemaschine aus Kirchardt im Einsatz.

Schneiden im Zehntelbereich

Gerade beim 3D-Druck kommt es auf das akkurate Trennen der Bauteile von der Druckplatte an: Abweichungen im Schnitt oder gar ein Ausbrechen des Schnittkanals würden entweder die Druckplatte oder das gedruckte Bauteil beschädigen. Die von Ohnhäuser eingesetzte „HBE320-523 3D“ basiert auf der etablierten „HBE Dynamic“-Baureihe, die durch einen robusten Aufbau, ein energieeffizientes Antriebssystem und präzise Sägeschnitte besticht. Die Maschine schneidet im Zehntelbereich genau, egal ob Stahl, Aluminium, Nickelbasislegierungen, Titan oder Kunststoffe. Dabei können Druckplatten bis 300 x 300 mm bearbeitet werden. Die Sägebänder lassen sich in Abhängigkeit vom Material flexibel und schnell wechseln. Schlussendlich verbindet die Maschine so hohe Schnittleistungen mit langen Sägebandstandzeiten.

Das Handling der HBE320-523 3D ist funktional und prozessunterstützend konzipiert. Nach dem Einspannen der Druckplatte wird diese per Messanschlag schnell und präzise für den Sägeschnitt ausgerichtet. Das Anschlagsystem funktioniert unabhängig von der Plattendicke, da es auf der bedruckten Seite angeordnet ist. Einstell- und Ausrichtarbeiten sind weitgehend eliminiert.

Arbeitsschutz im Fokus

Einige der beim 3D-Druck eingesetzten Metallpulver neigen zur Selbstentzündung. Zwar werden die fertigen Bauteile nach dem Druck vom Restpulver gereinigt, doch kann Pulver, das in den Stützstrukturen eingelagert ist, eine Gefährdung darstellen. Die 3D-Sägen von Behringer lassen sich daher mit einer Umhausung ausstatten, die an eine Absauganlage angeschlossen wird. Stäube, Dämpfe oder Aerosole, die beim Trennen entstehen, können so direkt abgesaugt werden.

Für die meisten Werkstoffe empfiehlt sich der Einsatz von Kühlschmiermitteln, die auf das jeweilige Material abgestimmt werden müssen. Serienmäßig sind die Modelle der 3D-Baureihe mit einem Filtersystem ausgestattet, das das eingesetzte Kühlschmiermittel kontinuierlich von Metallpulverpartikeln reinigt. Bei der Verarbeitung von Aluminiumlegierungen ist zu beachten, dass eine Reaktion mit dem Kühlschmierstoff (Wasser-Öl-Gemisch) auftreten und die Bildung von explosivem Wasserstoff begünstigt werden kann. In diesem Fall empfiehlt sich der Einsatz eines Mikrosprühsystems.

Dem Kundenbedarf angepasst

Die HBE320-523 3D bei Ohnhäuser ist mittlerweile über ein Jahr im täglichen Einsatz. „Wir sind mit der Maschine sehr zufrieden“, konstatiert Färber. „Der Sägeschnitt ist präzise, und das Materialhandling ist lösungsorientiert umgesetzt. Gut gefallen hat uns auch der offene Dialog mit Behringer, um die Ausstattung der Maschine optimal an unseren Bearbeitungsprozess anzupassen. So wurde gemeinsam ein hydraulisches Schnellspannsystem zur vereinfachten Befestigung der Druckplatte an der Vorrichtung entwickelt.“

Behringer GmbH
Industriestraße 23
74912 Kirchardt
Tel.: +49 7266 2070
info@behringer.net
www.behringer.net

Ohnhäuser GmbH
Rudolf-Diesel-Straße 1
86757 Wallerstein
Tel.: +49 9081 27670
info@ohnhaeuser.de
www.ohnhauser.de