01.04.22 – Bürstensysteme
Nicht allein die Körnung entscheidet
Die Bearbeitung metallischer Oberflächen zu definierten Rauheitswerten erfolgt im Bereich weniger Mikrometer. Um zuverlässige, wiederholgenaue Ergebnisse zu erhalten, können Anwender hierbei auf speziell für die automatisierte Rautiefenoptimierung ausgelegte Bürstensysteme von Kullen-Koti setzen.
Ob eine unbeschichtete metallische Oberfläche am Ende glatt, glänzend, stumpf oder matt erscheint, ist vorrangig eine Frage der Rautiefe. Um hier treffsicher agieren zu können, nutzen viele Anwender die Möglichkeiten fein abgestimmter Bürstensysteme aus dem Portfolio von Kullen-Koti. Dabei richtet sich die Auswahl von Bürstenkörper und Bürstenbesatz insbesondere danach, welchem Ziel die bearbeitete Oberfläche durch Realisierung der gewünschten Rauheitswerte dienen soll. Die Bandbreite reicht von der optischen Veredelung bis zur funktionsorientierten Feinbearbeitung. In einer Vielzahl von technischen Anwendungen ist die Frage nach der angemessenen Rauheit zudem von zentraler Bedeutung für die kinematischen und tribologischen Eigenschaften einer Baugruppe.
Mit den verschiedenen Facetten der Rautiefenoptimierung kennt man sich bei Kullen-Koti bestens aus – nicht zuletzt, weil das Unternehmen seit Jahrzehnten Maschinenhersteller wie auch Anwender bei der Auswahl der bestmöglichen Bürstensysteme für den Einsatz in der automatisierten Oberflächenbearbeitung begleitet. Häufig erweisen sich dabei Teller-, Walzen- und Alphahonbürsten des Unternehmens als passende Lösungen.
Fein definierte Flächenbearbeitungen
Die Tellerbürsten von Kullen-Koti rücken meist dann in den Mittelpunkt des Interesses, wenn es um die graduelle Verringerung der Rautiefe von Planflächen geht. In der Regel sollen spezielle Design- und Dekoeffekte erzielt oder nachfolgende Bearbeitungsschritte vorbereitet werden, zum Beispiel eine Beschichtung. Drängt zudem die Zeit, kann das Unternehmen mit einer Auswahl an Kunststofftellerbürsten eine rasch verfügbare Lösung offerieren. Sie verfügen über eingestanzte Besätze und einen Grundkörper mit einsatzfertigen Achslöchern, Mitnehmerbohrungen oder Gewindebuchsen.
Weitaus mehr Möglichkeiten bieten sich Anlagenbauern und Anwendern mit gegossenen Tellerbürsten, die Kullen-Koti mit drei grundsätzlich verschiedenen Besatzgeometrien bereitstellt: einem Bündel-, einem Mehrfelder- und einem lamellenartigen Besatz. Zu den Vorteilen dieser Tellerbürsten gehören ihre hohe Formstabilität und Abtragleistung sowie die Möglichkeit, sehr präzise, homogene und definierte Flächenbearbeitungen vornehmen zu können. In der Standardausführung verfügen sie über tief in den eisernen Bürstenkörper eingegossene, dicht angeordnete abrasive Borsten mit einer SiC-Körnung. Darüber hinaus stehen eine Vielzahl weiterer Besatzmaterialen für unterschiedliche Anwendungen zur Verfügung. Das Sortiment beinhaltet sowohl Metalldrähte wie Buntmetalle oder Stähle als auch Kunststoffborsten aus PP oder PA.
In vollautomatisierten Anlagen agieren die gegossenen Tellerbürsten nicht nur als oszillierende oder rotierende Solowerkzeuge, sondern häufig auch in Gruppen in angetriebenen Planetenköpfen. Für die sichere Verbindung zwischen Tellerbürste und Antriebsflansch sorgen dabei – je nach Kundenwunsch und Systemvorgabe – Achslöcher mit oder ohne Keilnut, verteilte Mitnehmer- oder Befestigungsbohrungen, eingepresste Gewindebuchsen mit Links- oder Rechtssteigung, Gewindebolzen und Schäfte.
Struktur von der Walze
Eine mindestens ebenso große Rolle für die maschinelle Rauhtiefenoptimierung wie Tellerbürsten spielen die Walzenbürsten von Kullen-Koti. Allerdings decken sie vorrangig einen anderen Aufgabenbereich ab: das gezielte Aufrauen der Oberflächen metallischer Halbzeuge – beispielsweise als Vorbereitung für das anschließende Plattieren. Häufig werden die Walzenbürsten dazu mit Drahtbesätzen bestückt. Auch Besätze mir stark abrasiven Schleifkörnungen kommen hier zum Einsatz. Hinsichtlich der Durchmesser, Besatzdichten und Besatzgeometrien bietet das Portfolio des Unternehmens zahlreiche Möglichkeiten der anlagen- und aufgabenspezifischen Anpassung. Gleiches gilt für die exakte Konstruktion der Bürstenkörper und Bürstenfassungen.
Tribologische Optimierung
Für die besonders anspruchsvolle Rauhtiefenoptimierung bei der Innenbearbeitung sind die Alphahonbürsten von Kullen-Koti ausgelegt. Diese elastischen Werkzeugbürsten verfügen an ihren Borstenspitzen über kleine Kugeln aus hochwertigem Schleifmittel in Kunstharzbindung. Eingesetzt werden sie unter anderem bei der Feinbearbeitung der Laufflächen von Zylindern, Kolben und Wellenlagern. Als rotierendes Werkzeug dienen sie hierbei nicht nur der Erzielung hoher Maßgenauigkeiten, sondern vor allem der Verbesserung der tribologischen Eigenschaften metallischer Oberflächen. Dies erfolgt durch Schaffung einer definierten Rauheit mit mikroskopisch kleinen Reservoirs zur optimalen Anhaftung von Schmiermittelfilmen. Kullen-Koti bietet seine Alphahonbürsten mit unterschiedlich feinen Schleifkörnungen und für diverse Innendurchmesser an.
Welche Bürste für welche Rauheit?
Für die systematische Auswahl der passenden Teller-, Walzen- oder Alphahohnbürsten in der Oberflächentechnik – speziell der Rautiefenoptimierung – stellt Kullen-Koti Anlagenherstellern und Anwendern nicht zuletzt die umfassenden Möglichkeiten des Bürsten-Testcenters in Reutlingen zur Verfügung. Neben einem modernen Maschinenpark stehen hier fachkundige Experten parat, um für den Anwender und seine konkrete Bearbeitung die passende Bürstenlösung zu finden. Dazu können Belastungstests, Anwendungsversuche oder auch Langzeitsimulationen durchgeführt werden. Insbesondere für die Entwicklung kundenorientierter Bürstensysteme oder die Optimierung von Bürsten zur Behandlung spezieller Oberflächen steht das Bürsten-Testcenter von Kullen-Koti allen Kunden offen.
Kullen-Koti GmbH
Halskestraße 9
72766 Reutlingen
Tel.: +49 7121 1420