14.03.20

Hitachi Metals nimmt Freiformschmiedepresse ab

Nach Inbetriebnahme einer 90/108-MN-Freiformschmiedepresse hat Hitachi Metals, Yasugi/Japan, vergangenes Jahr die endgültige Abnahmebescheinigung an SMS erteilt. Die Anlage ist die größte Vier-Säulen-Freiformschmiedepresse in Oberflurbauweise, die SMS seit 25 Jahren gebaut hat.

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Die 90/108-MN-Freiformschmiedepresse im Werk Yasugi. © SMS

 

Die Presse arbeitet mit einer Schmiedekraft bis zu 90 MN und einer Stauchkraft von 108 MN. Sie ist in der Lage, Flach- und Rundstangen aus Gussblöcken mit einem maximalen Einsatzgewicht von 30 t zu schmieden. Zwei schienengebundene Manipulatoren positionieren die Schmiedestücke und bewegen sie synchron zum Pressenhub. Hitachi verarbeitet auf der Freiformschmiedepresse temperaturempfindliche Werkstoffe wie Titanlegierungen, Werkzeugstähle, Schnellarbeitsstähle und Nickelbasislegierungen.

Das Schmieden anspruchsvoller Materialien ist ein Prozess, der eine genaue Einhaltung der vorgegebenen Parameter erfordert. Die Ingenieure von SMS haben eine Freiformschmiedepresse projektiert und gebaut, die den hohen Anforderungen des Kunden entspricht. So wurde für die Vier-Säulen-Presse im Oberflurdesign zum Beispiel ein spezielles Hydraulikkonzept entwickelt: 18 Hydraulikpumpen machen das High-Speed-Schmieden möglich; dank der Doppelpumpenanordnung mit zwei Pumpen an einem Motor hat die Hydraulik einen vergleichsweise geringeren Platzbedarf.

Besondere Schwingungsdämpfung

Auch die Möglichkeit eines schnellen Werkzeugwechsels an der Presse war Kundenvorgabe. SMS hat dafür ein entsprechendes Werkzeugwechselsystem entwickelt, mit dem lediglich ein Tausch der Sattelbahn erforderlich ist. Der komplette Werkzeugwechsel läuft vollautomatisch ab. Der Lieferumfang der Presse umfasste darüber hinaus eine Tischverschiebung, eine Sattelverschiebung sowie ein Sattelmagazin. Außerdem setzt Hitachi Metals für reproduzierbare Schmiedeergebnisse die Steuerungssoftware „Forge Base“ ein. Diverse Schmiedeteile können so präzise nach berechneten Stichplänen hergestellt werden. Der Pressenbediener ist in der Lage, jederzeit vom vollautomatischen in den semi-automatischen oder manuellen Pressenbetrieb zu wechseln.

Um Schwingungsemissionen in das Erdreich zu verringern, wurde die Freiformpresse auf einem schwingungsisolierenden Fundament errichtet, bestehend aus einem Zwischenfundament und mehreren Schwingungsdämpfern. Die am Referenzpunkt gemessene Restschwingung erfüllt die strikten Vorgaben des Anwenders. Hinzu kommen seitlich eingebaute Horizontalstopper, die der Pressenkonstruktion im Falle eines Erdbebens zusätzliche Stabilität bieten. Eine weitere technische Besonderheit stellt ein dreidimensionales Lasermesssystem dar. Es erfasst in Echtzeit die Oberflächentemperatur und die Geometrie des Schmiedestücks und optimiert den Stichplan für eine homogene Kerndurchschmiedung.

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