18.03.21 – Optische Prüfung von Kleinteilen
Blitzschnell sondiert und sortiert
Eine Anlage, die schwarz lackierte Kleinteile in großer Stückzahl sehr schnell auf optische Fehler überprüft: Die Benseler Firmengruppe hat an ihrem Standort in Kornwestheim die Prüfanlage für ein KTL-Kundenprojekt von der bisherigen Sicht- auf eine vollautomatisierte Prüfung umgestellt.
Automatisierung in der Produktion ist nicht erst seit Industrie 4.0 ein Thema beim Oberflächenspezialisten Benseler. Das gilt auch für den Bereich der Qualitätssicherung – und hier im Besonderen für die optische Prüfung von Kleinteilen. Anlass für die neueste Weiterentwicklung gab der Auftrag eines Großkunden, für den Benseler schon seit einigen Jahren Aluminium-Fließpressteile mit schwarzer KTL-Beschichtung versieht. Diese circa 10 mm hohen, im Durchmesser etwa 15 mm breiten Aluminiumteile ummanteln Sensoren für die Abstandsmessung im Automobilbereich. Angesichts neuer technischer Möglichkeiten beschloss das Unternehmen, die bisherige Sichtprüfung auf eine automatisierte Prüfung umzustellen.
„Die Herausforderung liegt darin, dass die Teile sehr klein sind“, erläutert Markus Hauser, Werkleiter bei Benseler Beschichtungen in Kornwestheim. „Wir haben uns intensiv umgeschaut, bis wir mit dem Fraunhofer Institut den richtigen Entwicklungspartner gefunden haben.“ Das Ergebnis ist eine Anlage, die die schwarz lackierten Teile schnell in großer Stückzahl selbsttätig auf optische Mängel überprüft. Dabei identifiziert sie nicht nur die bekannten Fehlermuster, sondern erkennt dank smarter Software auch selbstständig Unregelmäßigkeiten im Lackbild.
Im Sekundentakt
Haben die Teile ihre KTL-Beschichtung erhalten, werden sie in speziell angefertigten Transportbehältern in die neue Prüfanlage gefahren. Dort sind sie den scharfen Blicken von 19 Kameras ausgesetzt, die innerhalb von 3 bis 4 s 2000 Bilder in Full-HD-Auflösung von der Außenwand der Prüflinge machen. Dabei laufen die zu prüfenden Kleinteile mit 18 m/min durch das System. Parallel dazu wertet die Software im Hintergrund die eingehenden Bilddaten gemäß den programmierten Fehlermustern aus. Tatsächlich erkennen die Kameras zum Beispiel Erhebungen (im Zehntelmillimeterbereich) sowie Kratzer und Einschlüsse. Am Ende der Prüfanlage wartet ein Roboter auf die geprüften Teile. Er pickt die niO-Teile (nicht in Ordnung) heraus, füllt die Lücken mit iO-Teilen (in Ordnung) auf und schickt die Transportbehälter an die Mitarbeiter der Qualitätssicherung, die die Endprüfung vornehmen.
„Die neue Prüfanlage ist eine große Entlastung für die Kolleginnen und Kollegen in der Produktion“, sagt Hauser. Zudem ist sie unter Industrie-4. 0-Gesichtspunkten eine wichtige Errungenschaft auf der sich Benseler allerdings nicht ausruht. „Ein nächster Schritt wird sein, eine vollautomatisierte Sichtprüfung für ähnliche Bauteile zu entwickeln.“
Benseler Beschichtungen GmbH & Co. KG
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