13.10.21 – Kooperationsvereinbarung

Primetals Technologies und Thyssenkrupp arbeiten an innovativer Hochofentechnologie

Primetals Technologies und Thyssenkrupp haben eine exklusive, weltweit gültige Kooperationsvereinbarung mit der Absicht unterzeichnet, dass beide Parteien gemeinsam daran arbeiten, die innovative Technologie „Sequence Impulse Process“ (SIP) auf den Markt zu bringen.

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Primetals Technologies und Thyssenkrupp bringen nach Abschluss einer Kooperationsvereinigung die „Sequence Impulse Process“-Technologie nunmehr gemeinsam auf den Markt. © Thyssenkrupp

 

Die SIP-Technologie wurde von Thyssenkrupp At.Pro tec, einem Unternehmen von Thyssenkrupp Materials Services, entwickelt und hat sich für den Einsatz in Kupolöfen für Gießereien bewährt. Die dieser Technologie zugrundeliegenden Prinzipien wurden angepasst und eigens auf den Hochofenprozess zugeschnitten. Um die Technologie abzusichern, hat das Unternehmen Thyssenkrupp Steel Europe das allererste Komplettsystem an seinem Hochofen Nr. 1 in Duisburg-Schwelgern installiert.

Ein Weg, den Hochofenbetreiber zur Senkung der Betriebskosten bisher beschritten haben, ist die Zuführung alternativer Brennstoffe bei der Heißwindeinblasung, um den im Möller erforderlichen Koksanteil zu reduzieren. Um die Verbrennung des zugesetzten Materials zu fördern, ist eine zusätzliche Sauerstoffanreicherung erforderlich. Neben den vorteilhaften wirtschaftlichen Aspekten für den Ofen ergeben sich allerdings auch verschiedene verfahrenstechnische und betriebsbezogene Herausforderungen. Die Verbrennung des in die Wirbelschichtzone des Hochofens eingebrachten Brennstoffs führt zu einer höheren Wärmebelastung des Hochofenschachtes, und unverbranntes Material kann sich im Möller ansammeln. Das behindert die Gasführung (oder Durchgasbarkeit) und die Drainage, wodurch letztlich die Ofenleistung sinkt.

Die patentierte SIP-Technologie funktioniert die Sauerstoffanreicherung um und erzeugt kontrollierte Hochenergieimpulse zum Erhöhen der lokalen Konzentration in der Wirbelschicht. Die resultierende Wirkung fördert die Verbrennung und Umwandlung des Brennstoffs, was die Gasverteilung und das Drainagepotenzial verbessert. Hinzu kommt, dass sich aufgrund der höheren Sauerstoffdurchdringung die erzeugte Wärmebelastung mehr in die Mitte des Ofens verlagert. Der kleine Koksanteil im Möller kann ohne Nachteile für die Gasdurchlässigkeit und ohne höheren Gesamtdruckabfall erhöht werden. Diese Bedingungen erlauben es, mehr Koks durch eingeblasenen Zusatzbrennstoff (PCI) zu ersetzen und ein höheres Produktionspotenzial zu erreichen, ohne dass sich die Prozessbedingungen verschlechtern. Der Gesamtbrennstoffverbrauch verringert sich, und im Ergebnis wird als Zusatznutzen weniger Kohlendioxid ausgestoßen.

www.thyssenkrupp-materials-services.com
www.primetals.com