15.05.20 – Gießwalzanlage
Magnesiumbauteile für den Leichtbau
Mit einer weltweit einzigartigen Prototypenanlage sind Forscher am Institut für Metallformung der TU Freiberg in der Lage, bis zu 70 cm breite Magnesiumbänder herzustellen. Die Bänder ermöglichen die Produktion neuartiger, leichter Magnesiumbauteile für die Automobilindustrie oder den Maschinenbau.
Im Rahmen des Projektes „Sächsische Allianz für Material- und Ressourceneffiziente Technologien“ (Amareto) hat das Institut für Metallformung (IMF) weltweit erstmals ein gießgewalztes Magnesiumband der Legierung WZ73 gefertigt. Das Band gilt nicht nur als extrem leicht, sondern auch als sehr stabil und recyclebar. Das macht es gerade für die Leichtbauindustrie interessant. An den insgesamt 60 produzierten Tafeln führen die Wissenschaftler aktuell weitere Versuche durch.
Ziel ist es, die Prozessparameter zu optimieren. Die geplanten Forschungsaufgaben sehen den Einsatz verschiedener Legierungen, optimierter Maschinenkomponenten und innovativer Messtechnik vor. Dabei setzt das neue Gießwalzteam um Thorsten Henseler auf die umfassende Digitalisierung des Prozesses: „Das Potenzial, auf diese Weise neue Erkenntnisse für die Wissenschaft und Industrie zu sammeln, ist enorm. Vor allem in der schnellen Analyse neu gewonnener Prozessdaten sehen wir viele Nutzungsmöglichkeiten für die Zukunft der Industrie 4.0.“
In dem vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit 5,5 Millionen Euro Mitteln geförderten Amareto-Projekt bündeln Institute der Technischen Universitäten Freiberg, Chemnitz und Dresden sowie das Fraunhofer IWU ihre Kompetenzen mit dem Ziel, neue Methoden und Transferlösungen für einzelne Teile der Wertschöpfungskette zu erarbeiten. Die Ergebnisse sollen es den KMU ermöglichen, ihr Produkteinführungsrisiko deutlich zu reduzieren.