24.04.25 – Ucimu-Sistemi per Produrre
Italiens Inlandsmarkt im Aufwind
Im ersten Quartal 2025 verzeichnete der vom Centro Studi & Cultura di Impresa von Ucimu-Sistemi Per Produrre erarbeitete Auftragsindex für Werkzeugmaschinen einen Anstieg von 8,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der absolute Indexwert hat sich bei 84,5 eingependelt (Basis 100 im Jahr 2021).
Ausschlaggebend für das Ergebnis war ausschließlich die Wiederaufnahme der Herstelleraktivitäten auf dem Inlandsmarkt; negativ war hingegen die Performance auf dem Auslandsmarkt.
Insbesondere sind die auf dem Inlandsmarkt gesammelten Aufträge um 71,5% im Vergleich zum ersten Quartal 2024 angestiegen, bei einem absoluten Indexwert von 94,5.
Der Auftragsindex der im Ausland gesammelten Aufträge verzeichnete stattdessen einen Rückgang um 18,2% im Vergleich zum selben Zeitraum des vergangenen Jahres. Der absolute Indexwert pendelte sich bei 74,4 ein.
Dazu der Präsident von Ucimu-Sistemi Per Produrre, Riccardo Rosa: „Das Jahr 2025 beginnt mit einem Anstieg der gesammelten Aufträge. Dies sind gute Nachrichten, die nach einem ausgesprochen komplizierten 2024 zeigen, dass die kurz- und mittelfristigen Aussichten besser sein können als in der jüngsten Vergangenheit. Der Kontext, in dem wir uns bewegen, ist besorgniserregend – vor allem was das Ausland anbelangt. Im dritten Quartal in Folge verzeichneten die gesammelten Aufträge in Italien ein positives Vorzeichen und laut dieser letzten Erhebung war der Anstieg so hoch, dass sich der Index dem Durchschnittsniveau von 2021, einem sehr positiven Jahr, annäherte.
Die Klarstellungen zur Funktionsweise der lang ersehnten Übergangsmaßnahme 5.0 haben offensichtlich ihre Wirkung entfaltet: die Unternehmen haben – nach Erfassung der technischen Details und Reduzierung der Schattenzonen – ihre Kaufabsichten umgesetzt, die sich in neuen und effektiven Aufträgen konkretisiert haben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in Italien die Nachfrage nach neuen Produktionssystemen noch lebhaft genug ist und dem Ziel entspricht, die Anlagen nach dem zwei-Schlüssel-Prinzip aufzurüsten, d.h. digital und green. Dieser Trend wird auch durch die Antwort der Aussteller auf der LAMIERA bestätigt, die ab 6. Mai auf der fieramilano Rho stattfinden wird und deren Ausstellungsflächen vollständig ausverkauft sind."
Die Tatsache, dass bisher nur 11 % der für diese Maßnahme zur Verfügung gestellten Mittel (also etwas mehr als 600 Millionen Euro von den vorgesehenen 6,3 Milliarden Euro) verwendet wurden, zeige, dass die so erstellte Maßnahme nicht für die Unternehmen geeignet sei. Man wisse aus eigener Erfahrung, dass eine einfach einzusetzende Maßnahme vom Markt leichter aufgenommen werde als dies bei der 4.0-Politik geschehen sei, so Riccardo Rosa.
Klarheit für Anreizmaßnahmen
„In diesem Zusammenhang“, sagte der Präsident von UCIMU „ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Behörden bezüglich Industry 4.0. Klarheit schaffen. Seit Januar warten wir auf die Anleitungen zur Reservierung des Steuererstattungsanspruches 4.0 seitens der Unternehmen. Da die tatsächliche Verfügbarkeit der Mittel im Vergleich zur zugewiesenen Obergrenze von 2,2 Milliarden Euro sichtbar ist, könnte sich die Inlandsnachfrage im nächsten Quartal weiter beschleunigen und somit ihr volles Potenzial entfalten. Leider könnte die Wirkung kurz darauf nachlassen, da die Unternehmen nicht mehr genügend Zeit haben werden, zu produzieren. Es wäre daher sinnvoll, unverzüglich eine Maßnahme vorzubereiten unter Prüfung auf Durchführbarkeit in Europa, um die nicht ausgegebenen Mittel zurückzufordern und für Anreizmaßnahmen nach den Modellen 4.0 und 5.0 in den nächsten drei Jahren 2026-2028 zur Verfügung zu stellen."
Internationale Erschütterungen
„Anders sind dagegen die Anweisungen, die italienische Unternehmen im Ausland in diesen ersten Monaten des Jahres 2025 erhalten haben. Die globale geopolitische Krise, die zwei offenen Konflikte in unserer Nähe, die wirtschaftliche und politische Schwäche Europas, die Krise im Automotive-Bereich und insbesondere die durchschlagende Rückkehr von Trump erschüttern das internationale Szenario zutiefst. Die ständigen Meinungsänderungen des amerikanischen Präsidenten in Bezug auf eine mögliche Zollpolitik, differenziert nach Ländern und Warentypologie, haben zu einer allgemeinen Unsicherheit beigetragen, die es in jüngster Geschichte noch nie zuvor gegeben hat. Dies erfordert ein aktives Engagement aller am Wirtschaftssystem Beteiligten, um sich dieser neuen Bedingung zu stellen".
Märkte unterscheiden
„Unsererseits - fügte der Präsident Rosa hinzu - als Unternehmer müssen wir weiter arbeiten, um unsere Märkte zu unterscheiden. Die Vereinigten Staaten sind der erste Absatzmark des Made in Italy, gefolgt von Deutschland, China, Frankreich und der Türkei. Unsere Bemühungen müssen darauf gerichtet sein, die Bereiche genau zu überwachen, die für uns in den nächsten Jahren interessant sein können, beginnend mit Indien, Mexiko und Südamerika, mittels Unterstützung und aktiver Teilnahme an Aktivitäten, die von Vertretungsorganisationen zur Unterstützung von Unternehmen ins Spiel gebracht werden. UCIMU hat Initiativen entwickelt, um den Eintritt von Partnerunternehmen in Bereiche mit hohem Geschäftspotenzial zu fördern. Beispiele dafür sind Oficina Italiana de Promoción Mexicó, Desk India mit einem Standort in Mumbai und Desk China in Peking, und die ITC- und IMT-Netzwerke in Indien und Vietnam, die den Zugang zu diesen Märkten für die Unternehmen der Region erleichtern sollen, denen sich künftige Informationsmissionen im Balkan anschließen."
Starker Unionspartner
„Von den Regierungsbehörden fordern wir jedoch volle Unterstützung nicht nur für die Entwicklung einer geeigneten Industriepolitik, um die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des italienischen verarbeitenden Gewerbes zu unterstützen, was in dem heutigen Kontext noch wichtiger ist. Wir fordern unsere Vertreter auf, sich in Europa für die Notwendigkeit einzusetzen, auf eine starke Union zählen zu können, die entschlossen ist, einen ernsthaften Dialog mit der US-Administration aufzunehmen, zum Wohle des Welthandels sowie der Sicherheit aller Völker."