18.05.20 – Auszeichnung

Deutschlands bestes Maschinenhaus steht in Würzburg

Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt ist als „bestes Maschinenhaus 2019“ ausgezeichnet worden. Damit setzte sie sich gegen 37 Mitbewerber durch. Drei der vier Finalisten des bundesweiten Wettbewerbs sind Hochschulen und Technische Universitäten aus Bayern.

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Die C-Factory ist eine Modellfabrik mit Fokus auf Kompetenzerwerb und Eigenverantwortung der Lernenden. © FHWS

 
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Besonders bewertete die Jury die Bereitschaft der Lehrenden, sich einem neuen didaktischen Ansatz zu öffnen und neue Wege zu gehen. © FHWS

 

Die Fakultät Maschinenbau der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) hat die höchstdotierte Auszeichnung für die ingenieurwissenschaftliche Hochschullehre in Deutschland erhalten. Der Preis zum „Besten Maschinenhaus“ wird ausgelobt vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

Im diesjährigen Wettbewerb waren geplante oder im Aufbau befindliche Konzepte gefragt, die innovativ mit den Anforderungen von Industrie 4.0 umgehen und Studieninhalte, Lehr- und Lernformate neu orientieren und weiterentwickeln. Besonders positiv bewertete die Jury die Bereitschaft der Lehrenden, sich einem neuen didaktischen Ansatz zu öffnen und neue Wege zu beschreiten. Insoweit konnte das didaktische Konzept „C-Factory“ der Siegerhochschule die 21-köpfige Jury überzeugen: C-Factory ist eine Modellfabrik, die den Fokus auf Kompetenzerwerb und Eigenverantwortung der Lernenden legt.

Die Studenten arbeiten in einer realistischen Industrieumgebung und bilden den Lebenszyklus eines technischen Produkts physisch und digital ab. Aktuell wird in der C-Factory ein kleiner Modell Pick-Up-Truck konstruiert, der nahezu beliebig konfiguriert werden kann und anschließend durch verschiedene Fertigungsverfahren hergestellt wird. Somit lernen die Studierenden die wesentlichen Dimensionen von Industrie 4.0 in der praktischen Arbeit kennen.

Das Konzept hat weiteres Potential, insbesondere mit Blick auf die Vernetzung von realer und digitaler Welt. Stichwort hier ist der „digitale Zwilling“. Produkte werden in Zukunft komplett digital entwickelt, simuliert, in ihrem Lebenszyklus verfolgt und können kosteneffizient sehr individuell hergestellt werden. „Mit der Digitalisierung von Produktion, Produkten und Dienstleistungen verändern sich die Anforderungen an die zukünftigen Ingenieurinnen und Ingenieure dramatisch“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA Hauptgeschäftsführer, auf der feierlichen Preisverleihung in Berlin. Daher sei es essenziell für die Hochschulen, ihre Lehre fit für Industrie 4.0 zu machen.

In die Endausscheidung des Wettbewerbs hatten es drei weitere Hochschulen geschafft. Drei der Finalisten – die FHWS sowie TU München und HAW Kempten – haben ihren Standort in Bayern. Dies zeigt, dass die Exzellenz der bayerischen Hochschulen in der Forschung durch eine ausgezeichnete Lehre begleitet wird.

Der VDMA-Hochschulpreis ist mit 125 000 Euro die höchstdotierte Auszeichnung für die ingenieurwissenschaftliche Hochschullehre in Deutschland. Er wendet sich an Fakultäten und Fachbereiche der Fächer Maschinenbau, Elektrotechnik und erstmals auch der Informatik. Über 65 000 Euro kann sich die Siegerhochschule Würzburg-Schweinfurt freuen – die weiteren drei Finalisten erhalten jeweils 20 000 Euro.

http://cfactory.fhws.de
http://bildung.vdma.org/hochschulpreis