08.09.21 – Wasserstoff-DRI-Anlage
Bundesregierung sagt Arcelormittal Förderabsicht zu
Bei einem Besuch des Stahlwerks von Arcelormittal in Hamburg sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Unterstützung der Bundesregierung für den Bau der ersten wasserstoffbasierten DRI-Anlage (Direct Reduced Iron) in Deutschland im industriellen Maßstab zu.
Mit der Demonstrationsanlage, in der ausschließlich Wasserstoff als chemisches Mittel zur Reduktion von Eisenerz zu DRI eingesetzt wird, soll der Grundstein für einen Stahlerzeugungsprozess gelegt werden, der die Herstellung von Stahl ohne CO2-Emissionen mithilfe von Elektrolichtbogenöfen ermöglicht, die mit Wasserstoff reduziertem DRI und Schrott beschickt und mit erneuerbarem Strom betrieben werden.
Die Bundesregierung hat ihre Absicht bekundet, den Bau der Anlage mit 55 Millionen Euro zu fördern, was der Hälfte der erforderlichen Gesamtinvestitionen von 110 Millionen Euro entspricht. Als nächster Schritt muss die Europäische Kommission die Absicht der Bundesregierung zur Bereitstellung von Mitteln genehmigen, bevor mit der Errichtung der neuen Anlage begonnen werden kann. Die Produktion soll im Jahr 2025 anlaufen.
DRI wird derzeit mit Erdgas hergestellt, um Eisenerz zu reduzieren. In einer Übergangsphase soll zunächst die Reduktion von Eisenerz mit Wasserstoff demonstriert werden, wobei der Wasserstoff aus der Restgasabscheidung des Hamburger Werks stammt. Sobald er in ausreichenden Mengen und zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung steht, soll grüner Wasserstoff – hergestellt aus der Elektrolyse von Wasser unter Verwendung erneuerbarer Energien – eingesetzt werden.
Bis 2030 plant Arcelormittal, allein im Hamburger Werk mehr als eine Million Tonnen kohlenstoffneutralen Stahl pro Jahr zu produzieren und damit rund 800 000 t CO2-Emissionen jährlich einzusparen. Das Werk ist ein wichtiger Bestandteil der Steel4Future-Strategie von Arcelormittal Germany, die die Umstellung ihrer vier deutschen Werke – in Hamburg, Bremen, Duisburg und Eisenhüttenstadt – auf eine emissionsfreie Stahlproduktion in den kommenden Jahren vorsieht.