Die Niedax Group, ein deutscher Hersteller und Anbieter von Lösungen für die Elektroinstallation, hat einen innovativen Ansatz für das Kabelmanagement entwickelt, mit dem weltweit vieles schneller gehen könnte. Dank der bis ins Detail vorgefertigten Materialsets sparen die Monteure rund die Hälfte der Zeit, die bisher für Anpassungen und die Installation vor Ort benötigt wurde.

Das Dogger-Bank-Projekt ist derzeit eines der größten Offshore-Windprojekte der Welt. Nach mehr als 14 Jahren Planung wurde erst letztes Jahr mit dem Bau der ersten Fundamente begonnen und der Windpark soll 2026 in Betrieb gehen. Er erstreckt sich über drei Standorte in der Nordsee, die zusammen eine Leistung von 3,6 GW erzeugen und damit genug Strom für rund sechs Millionen Haushalte liefern werden. „Bei diesen Windturbinen und Umspannwerken ist die einwandfreie Verkabelung entscheidend“, sagt Thibault Vancoppenolle. Er ist bei Niedax, einem weltweit führenden Anbieter von Kabelverlegesystemen und Lösungen für Elektroinstallationen, für den Bereich Windkraft zuständig. Das Dogger-Bank-Projekt war für Vancoppenolle nicht nur wegen seiner Dimensionen eine besondere Herausforderung: Hier wurde mit einer neuen, hocheffizienten Installationslösung auch für Niedax ein neuer Standard begründet.

Verkabelung als Herzstück jedes Windparks
Für das Dogger-Bank-Projekt werden rund 2.000 Kilometer Seekabel verlegt, die Windturbinen und Substationen miteinander verbinden. Hinzu kommen Unmengen von Kabeln und elektrischen Komponenten, die den Funktionserhalt des Gesamtsystems im Windpark sicherstellen. „Die sogenannten Transition Pieces bilden zusammen mit den Monopiles das Fundament der Windturbinen. Das Transition Piece beinhaltet verschiedene Funktionalitäten wie den Zugang für die Wartung, den Kabelanschluss für die Energie der Turbinen und den Korrosionsschutz des gesamten Fundaments. Darin liegt auch der Großteil unserer Kabelmanagementsysteme“, erklärt Vancoppenolle.

Transition Pieces (TPs) werden in Serie gefertigt, etwa drei bis vier Stück pro Woche. „Die hohe Taktrate und das Zusammenspiel aller Gewerke erfordert eine sehr spezielle Herangehensweise: Alles muss bis ins kleinste Detail durchdacht sein. Die Beschaffung, die Logistik und der Einbau aller Materialien müssen unglaublich gut koordiniert sein“, sagt Vancoppenolle. Ein technisches Problem oder ein Missverständnis in einem solchen Akkordbetrieb würde nicht nur ein einzelnes TP gefährden, sondern auch die nachfolgenden oder schlimmstenfalls sogar alle bereits produzierten. Mit 277 TPs könnte das Dogger-Bank-Projekt in dieser Hinsicht eine Menge Risiken bieten.

50 % weniger Zeitaufwand für die Installation
Dies ist jedoch nicht das erste Vorhaben dieser Art, das der deutsche Spezialist für Kabelverlegesysteme geschultert hat: Niedax ist an vielen Projekten – vor Taiwan wie vor der Küste Frankreichs, vor Borkum wie vor Rügen – beteiligt. Allein für den zweitgrößten Windpark Deutschlands hat Niedax rund 10 000 m Gitterrinnen und über 18 000 mr C- und U-Profile aus Edelstahl produziert und geliefert. „Die Anforderungen, die bereits bei der Planung und Beschaffung an unsere Produkte gestellt werden, brachten uns recht schnell auf die Idee, einen Schritt weiterzugehen und Materialien in vorgefertigten 'Bausteinen' anzubieten. Jedes Paket enthält nun genau das, was gebraucht wird: Alle Rinnen, Leitern, Profile, Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben und vieles mehr in den exakten Abmessungen und Mengen, die für jedes einzelne TP benötigt werden“, erklärt Vancoppenolle. Dadurch entfällt unnötiger Mehraufwand für das Suchen, Anpassen und Sortieren während des Aufbaus. Die Idee hat sich als erfolgreich erwiesen: Erste Rückmeldungen bezeugen eine Zeitersparnis von etwa 50 % bei der Installation auf den Baustellen.

Gerard Opsteyn, Project Manager Electrical Package bei Smulders, hat von dieser Form der Umsetzung stark profitiert. Der Erfolg des Projekts hängt unter anderem davon ab, dass jedes Bauteil bis zur kleinsten Schraube pünktlich, passgenau und in der geforderten Qualität auf der Baustelle zur Verfügung steht. Sein Unternehmen, das den Zuschlag für die Herstellung und Lieferung aller Fundamente des Windparks Dogger Bank erhalten hat, legte diese Form der Materiallieferung daher prompt als neuen Standard fest. „Von der Entwurfsphase und der Herstellung über die Beschaffung aller Kabelverlegesysteme und Befestigungsmaterialien bis hin zur Lieferung machte die 360-Grad-Expertise der Deutschen den entscheidenden Unterschied“, betont Opsteyn. „Die Erfahrung mit Niedax war ausgezeichnet.“ Dazu habe auch entscheidend beigetragen, dass „die Installateur:innen draußen stets wussten, wie was und wo anzubringen war.“

Weniger Hektik, mehr Flexibilität
Auch für Vancoppenolle bedeutet der innovative Ansatz der vormontierten Montagesets weniger Stress und mehr Übersicht: „Weil wir jedes Windenergieprojekt ganzheitlich betrachten und neben der Beratung, Planung und Konstruktion auch die Produktion, Lieferung und Installation unserer Elektroinstallationslösungen übernehmen, haben wir alle Details im Blick – und können flexibler auf Unvorhergesehenes reagieren.“ So registrierte Smulders denn auch „erstaunlich kurze Reaktionszeiten“, wenn punktuelle Anpassungen notwendig waren: Jeder im Produktionsprozess habe genau gewusst, was er zu tun hatte, berichtet Opsteyn: „Niedax hat vom ersten Tag an verstanden, dass es notwendig ist, alles gut vorzubereiten – und genau das haben sie getan.“

Niedax GmbH+Co. KG
Asbacher Straße 141
53545 Linz/Rhein
Tel.: +49 2644 5606-0
info@niedax.de
www.niedax-group.com

Über die Niedax Group
Die Niedax Group mit Sitz in Linz am Rhein ist einer der führenden Anbieter von Kabelverlegesystemen weltweit. Zu ihr gehören 65 Vertriebsgesellschaften in über 30 Ländern sowie 22 Produktionsstandorte. Rund 2400 Mitarbeiter sind zurzeit für die Gruppe tätig. Das Produktportfolio umfasst weit über 50 000 Artikel im Bereich der Elektroinstallation. Sie kommen vor allen Dingen in öffentlichen Bauten, Tunneln, Infrastrukturprojekten, Industrie- und Automobilwerken, maritimen Anlagen sowie im Energiesektor und Schiffbau zum Einsatz. Die Niedax Group befindet sich seit ihrer Gründung im Jahr 1920 in Familienbesitz.