24.08.22 – Borealis und Borouge auf der „wire“ 2022

Nachhaltige Kabel- und Drahtinnovationen

Borealis und Borouge präsentirten auf der „wire“ eine breite Palette innovativer Technologien und Materiallösungen für den Bereich Kabel- und Draht. Mit ihren zahlreichen Entwicklungen zeigten Borealis und Borouge, wie sie mit Polyolefininnovationen dazu beitragen, den globalen Umstieg auf eine nachhaltigere Energiezukunft voranzutreiben.

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Der erste „Borcycle M“-Ummantelungswerkstoff, der in Mittelspannungskabeln (ähnlich dem auf dem Foto) angewendet wird, mit bis zu 50 % Post-Consumer-Rezyklatanteil. © Borealis

 
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„Unsere unternehmenseigenen Technologien wie ‚Borlink‘, ‚Borstar‘ und ‚Borcycle‘ sind die Bausteine unserer Innovationen“, erklärt Bart Verheule, Borealis Global Commercial Director, Energy. © Borealis

 

Borealis und Borouge bieten weiterhin kundenorientierte Lösungen in der Draht- und Kabelindustrie. Die unternehmenseigene „Borlink“-Hochspannungs-Gleichstrom-Technologie (HVDC) ermöglicht den Einsatz extrudierter Kabel, mit denen deutlich höhere Spannungs- und Übertragungsniveaus als je zuvor erreicht werden können.Das erhöht die Kapazität, Effizienz und Versorgungssicherheit der Stromnetze. Borlink bietet eine überlegene elektrische Performance, hat die Präqualifikation bis zu 640 Kilovolt (kV) erfolgreich durchlaufen und ermöglicht große Leitungslängen und damit eine minimale Anzahl von Verbindungsstellen. Darüber hinaus liefert das Material aus vernetztem Polyethylen (XLPE) aufgrund seiner Rezyklierbarkeit einen zusätzlichen Nachhaltigkeitsvorteil.

Die HVDC-Technologie von Borlink kann mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz aufwarten und wurde deshalb für den Einsatz in zahlreichen Großprojekten ausgewählt. Dazu zählt beispielsweise ein großer Offshore-Windpark in der chinesischen Provinz Jiangsu, der im Jahr 2019 errichtet wurde, sowie eine Reihe von Offshore-Projekten in der Nordsee, die vor kurzem in Betrieb gingen. Insgesamt wurden bisher mehr als 8000 Kabelkilometer auf Basis der „Borlink“ HVDC-XLPE-Technologie verlegt, und mehr als 8000 weitere Kilometer sind bereits in Planung.

Das größte derzeit laufende „Borlink“-HVDC-Projekt ist das Deutsche Korridorprojekt. Dieses soll Stromtransporte aus erneuerbaren Energiequellen, wie beispielsweise von Offshore-Windparks, über unterirdische Leitungen mit minimalen Verlusten und über hunderte von Kilometern ermöglichen. Isolierte XLPE-Erdkabel aus HVDC-Kabelverbundwerkstoffen auf Basis der Borlink-Technologie, die für eine Spannung von 525 kV ausgelegt sind, kommen für den Großteil dieses gigantischen Projekts zum Einsatz – insbesondere für die „SüdLink“- und „SüdOstLink“-Korridore.

Der SüdLink nutzt zwei Stromkabelsysteme, die jeweils auf 2 Gigawatt (GW) ausgelegt sind und sich über eine Länge von mehr als 2500 km erstrecken. Der nördliche Abschnitt des SüdOstLink-Korridors umfasst einen 2-GW-Stromkreis und rund 500 km Kabel. Nach Abschluss des Projekts werden die deutschen Korridore über eine Kapazität von 8 GW für den Transport von Ökostrom aus dem Norden in den Süden Deutschlands verfügen. Dies ist mit der Strommenge vergleichbar, die von 7 bis 8 Kernkraftwerken erzeugt wird, was in etwa dem doppelten Strombedarf Dänemarks entspricht.

Isoliermaterial sichert Zertifizierungen
Ein weiterer bemerkenswerter Meilenstein ist Borouge’s „Borlink LS4201S“ Material, welches erfolgreich Vorqualifizierungstests von führenden Testeinrichtungen, KEMA Labs und dem China Electric Power Research Institute (CEPRI) bestanden hat. Das Bestehen der strengen Standards von KEMA Labs und CEPRI bei 220 kV bestätigt Borouge als zuverlässigen Lieferanten für Hochspannungskabel. „Borlink LS4201S“ ist für Stromkabelanwendungen für Starkstrom mit einer Nennspannung von bis zu 230 kV vorgesehen und erfüllt die steigende Nachfrage nach fortschrittlichen, hochwertigen Energielösungen auf dem Weltmarkt.

Erster Ummantelungswerkstoff mit bis zu 50 % Post-Consumer-Rezyklatanteil
Borealis‘ Ziel ist es, dass 100 % seiner Konsumprodukte bis zum Jahr 2025 recycelbar oder wiederverwendbar sind oder aus Rohstoffen aus erneuerbaren Quellen gefertigt werden. In diesem Zusammenhang konnte das Unternehmen bereits große Fortschritte erzielen: Mit der laufenden Entwicklung seines ersten Ummantelungsprodukts, „Borcycle M ME7153SY“, das zu 50 % aus Post-Consumer-Rezyklaten (PCR) gefertigt wird, wurden die Aktivitäten zur Förderung der Kreislauforientierung im Bereich Kabel und Draht nun weiter intensiviert. Diese noch nachhaltigere Werkstoffinnovation wurde durch die unternehmenseigene Borcycle M“-Technologie ermöglicht, die Kunststoffabfallströme in hochwertige Hochleistungsprodukte umwandelt. Als eine sich ständig weiterentwickelnde und transformative Technologie für das mechanische Recycling verhilft „Borcycle M“ polyolefinbasierten Post-Consumer-Abfällen zu einem neuen Leben.

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Produkteinführung des ersten „Borcycle M“-Verbundstoffs für Kabelummantelungen, die im Dezember 2022 erfolgen soll: „Borcycle M ME7153SY“ ist ein natürlicher Polyethylen-Verbundwerkstoff mittlerer Dichte (MDPE), der in der Produktion von Mittel- und Niederspannungskabeln zum Einsatz kommt. Das Material lässt sich leicht einfärben und kann mit hervorragender Verarbeitbarkeit und einer glatten Oberflächenbeschaffenheit aufwarten. „Borcycle M ME7153SY“ überzeugt zudem mit einer guten Spannungsriss- (ESCR) und UV-Beständigkeit und geringer Wasserdurchlässigkeit.

Borealis verpflichtet sich, bis 2022 ADCA-freie Produkte herzustellen
Die chemische Verbindung Azodicarbonamid (ADCA), die hauptsächlich als Treibmittel bei der Herstellung von Polyethylen (PE)-Verbundstoffen für Datenkabel verwendet wird, wurde von der Europäischen Chemikalienagentur als besonders besorgniserregender Stoff (SVHC) eingestuft. Aus diesem Grund hat sich Borealis dazu entschieden, alle Kabel- und Drahtprodukte auf ADCA-Basis bis Ende 2022 auslaufen zu lassen.

Ein neues, ADCA-freies Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE) für Koaxialkabel, Borealis HE1116, wird im Jahr 2022 auf den Markt kommen. Borealis bietet jedoch bereits jetzt drei ADCA-freie Produkte an, um sicherzustellen, dass seinen Kunden innovative und leistungsstarke Alternativen zur Verfügung stehen: die chemisch geschäumten ADCA-freien Werkstoffe Borealis HE1355 und Borealis ME1254 sowie das physikalisch geschäumte ADCA-freie Borealis HE4883 für die Herstellung von Datenkabeln. Borealis ist eines der ersten Unternehmen der Energiebranche, das sich dazu verpflichtet hat, sämtliche Kabel- und Drahtprodukte auf ADCA-Basis aus seinem Portfolio zu entfernen. Dieses Vorhaben soll bis Ende 2022 vollständig umgesetzt werden.

„Ein wesentlicher Aspekt unseres „Ever Minds“-Ansatzes zur Förderung von Maßnahmen im Bereich der Kreislaufwirtschaft ist unser Engagement für die Entwicklung nachhaltigerer Lösungen, die nicht nur besser sind als herkömmliche Materialien, sondern die auch verantwortungsvolles Handeln ermöglichen“, erklärt Bart Verheule, Borealis Global Commercial Director, Energy. „Unsere unternehmenseigenen Technologien wie ‚Borlink‘, ‚Borstar‘ und ‚Borcycle‘ sind die Bausteine unserer Innovationen. Wir können uns auch die Entwicklung von Energy-Typen vorstellen, die auf ‚Bornewables‘ basieren, unserem Portfolio hochwertiger kreislauforientierter Polyolefinprodukte aus erneuerbaren Rohstoffen, die zu 100 % aus Abfall- und Reststoffströmen stammen – auf diese Weise erfinden wir die Grundlagen neu, um unser Leben noch nachhaltiger zu machen. Dabei bauen wir auf unserer bisherigen Erfolgsbilanz auf, die auf unserem ausgewogenen Portfolio an zukunftsweisenden und leistungsstarken Lösungen für unsere Kunden auf der ganzen Welt beruht.“

Borealis AG
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