21.05.21 – 98 % haben Schwierigkeiten beim Stahleinkauf

Stahl ist weiterhin knapp

Nach einer Mitgliederbefragung hat der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) festgestellt, dass 98 % der Mitgliedsunternehmen die Frage, ob die aktuelle Stahlmarktsituation ihre Unternehmensplanung beeinträchtige, bejahen, rund die Hälfte davon sehen eine „sehr erhebliche“ Beeinträchtigung.

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Stahl ist weiterhin knapp: 98 % der Stahl und Metall verarbeitenden Betriebe in Deutschland haben Schwierigkeiten beim Stahleinkauf. © WSM

 

89 % der befragten Stahlverarbeiter antworten, dass sogar ihre aktuelle Produktion bereits betroffen sei und 87 % können ihre Kunden nicht mehr wie vereinbart beliefern. „Die Ergebnisse dieser Branchenumfrage sind alarmierend. Die Stahlversorgung muss viel schneller nachziehen, um die steigende Nachfrage zu bedienen“, so Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.

Zu Lieferengpässen kommt es bei den vereinbarten Jahresmengen und besonders dramatisch bei Mehrmengen. Im Markt sind erhebliche Preiserhöhungen beim Stahl zu beobachten.

Als Gründe für diese prekäre Versorgungslage werden verschiedene genannt. Über 80 % der befragten Unternehmen glauben, dass sowohl die Stahlhersteller als auch die Kunden, zum Beispiel aus dem Automobil- und Maschinenbau, die konjunkturelle Entwicklung unterschätzt haben. Hinzukommt, dass fehlende Importmengen die Situation verschärfen. So exportiert zum Beispiel China aufgrund der wachsenden Binnennachfrage weniger Stahl. Außerdem sind Stahlimporte in die EU teilweise kontingentiert beziehungsweise mit Schutzzöllen belegt. Viele Stahlverarbeiter sind laut Branchenumfrage zudem der Auffassung, dass die Stahlhersteller das Angebot bewusst verknappen.

„Bei der Stahl verarbeitenden Industrie kommt es bereits zu Produktionsausfällen. Das ist Gift für die wirtschaftliche Erholung, die wir alle brauchen. Wir benötigen jetzt dringend mehr Stahl und Rohstoffe“, so Christian Vietmeyer.

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