27.04.23 – Ucimu: Index der Werkzeugmaschinenaufträge

Im ersten Quartal Rückgang von 23,7 % zum Vorjahr

Im ersten Quartal 2023 verzeichnet der Index der Werkzeugmaschinenaufträge, erarbeitet vom Centro Studi+Cultura di Impresa di Ucimu-Sistemi per Produrre, einen Rückgang von 23,7 % im Vergleich zum Zeitraum Januar-März 2022. Der absolute Index lag bei 125,1 (Basis 100 im Jahr 2015).

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Barbara Colombo, Präsidentin von UCIMU: „Der Rückgang in dieser ersten Jahreshälfte beunruhigt uns nicht, die Unternehmen arbeiten gut und wir erwarten eine Bestätigung dessen durch die „Lamiera“, die vom 10. bis 13. Mai auf der Messe Rho stattfindet.“ © Ucimu

 

Das Ergebnis ist auf eine Verringerung der Auftragseingänge zurückzuführen, die die Hersteller sowohl auf dem Auslands- als auch auf dem Inlandsmarkt verzeichneten. Insbesondere sind die im Ausland aufgegebenen Bestellungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22,9 % gesunken. Der absolute Indexwert liegt bei 125,9. Auf dem Inlandmarkt verzeichneten die gesammelten Aufträge einen Rückgang von 24,1 % bei einem absoluten Wert von 124,8

Aus der Erhebung des Centro Studi geht auch hervor, dass die Produktionskapazität der italienischen Werkzeugmaschinenhersteller im ersten Quartal 2023 über 86 % lag, es aber ebenfalls Unternehmen gibt, die 100 % erreicht haben. Die Auftragslage erzielte in diesem Quartal ein bisher unerreichtes Niveau bei einer gesicherten Produktion von 8,6 Monaten.

Barbara Colombo, Präsidentin von Ucimu-Sistemi per Produrre, sagt: „Der Auftragsindex für das erste Quartal, den unser Centro Studi gerade erstellt hat, zeigt eine deutliche Verlangsamung der Auftragseingänge sowohl in Italien als auch im Ausland. Die Unternehmen arbeiten jedoch gut und wir hoffen, dass „Lamiera“, die Veranstaltung für das Segment Blechumformung und -schneiden, die in ein paar Wochen in Mailand eröffnet wird, diese Überlegungen bestätigt".

„Der Rückgang in dieser ersten Jahreshälfte beunruhigt uns nicht, muss uns jedoch dazu veranlassen, sorgfältig über die Strategien nachzudenken, die unsere Unternehmen für die mittelfristige Zukunft festlegen müssen“

„Im Ausland könnte der Rückgang in diesem Quartal, auch angesichts der nahezu vollständigen Sättigung der Produktionskapazität unserer Unternehmen, die zur Zeit noch den Boom vergangener Auftragseingänge abarbeiten, zumindest teilweise durch die Entscheidung der italienischen Hersteller, sich hauptsächlich auf den Binnenmarkt zu konzentrieren, dessen Überwachung sicherlich leichter ist, bestimmt worden sein.“

Barbara Colombo fügt hinzu „Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass eine solche Einstellung zu einem Problem für unsere Unternehmen werden könnte, die auf lange Sicht Gefahr laufen, Marktanteile zu verlieren, die sie in jahrzehntelanger Tätigkeit erworben haben. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken will Ucimu in einer Zeit, in der die Umstrukturierung und Verkürzung der Wertschöpfungsketten beginnt, die Initiativen zur Unterstützung der Internationalisierung von Unternehmen verstärken. Ein Beispiel dafür ist der Start des Projektes eines Netzwerkes von Unternehmen in Vietnam, dessen Ziel es ist, das Vordringen von Unternehmen in eines der interessantesten und dynamischsten Gebiete der Welt zu erleichtern.“

„Auf dem Inlandsmarkt wird der Rückgang der Aufträge durch mehrere Faktoren bestimmt: Erstens durch die bereits im vorherigen Quartal (4. Quartal 2022) zum großen Teil bezahltem Investitionen, die seitens der italienischen Nutzer vorgesehen waren, die sich einen Steuererstattungsanspruch von 40 % zusichern wollten, weil sie wussten, dass im neuen Jahr der Steuersatz halbiert werden würde. Das beweist das vom Index des 4. Quartals 22 verzeichnete Aufflammen.

 Zweitens ist die Rückläufigkeit die Folge einer natürlichen Verringerung der Nachfrage, die mit dem Tempo an das sie sich in letzter Zeit gewöhnt hatte, nicht Schritt halten konnte.“

Die Präsidentin von Ucimu-Sistemi per Produrre fährt fort: „Abgesehen davon ist der italienische Markt immer noch bereit zu investieren. Der Modernisierungsprozess der Officina Italia ist noch nicht abgeschlossen. Er muss noch einen Teil der Unternehmen erreichen, insbesondere die kleinen, die sicherlich mehr Zeit benötigen, um sich mit einem solchen Thema zu befassen, das Auswirkungen auf die gesamte Unternehmensorganisation hat.“

„Aus diesem Grund müssen wir die Kontinuität des Piano Transizione 4.0 sicherstellen, indem wir das Thema Digitalisierung mit der Nachhaltigkeit verknüpfen, die zusammen die Säulen der verarbeitenden Produktion der Zukunft darstellen. Deshalb bekräftigen wir gegenüber den Regierungsbehörden die Notwendigkeit eines modularen Systems steuerlicher Anreize, die mit der zunehmenden Komplexität des Produktsystems kombiniert werden können. Konkret sollte das Programm drei verschiedene Steuergutschriften vorsehen, die auch miteinander kumulierbar sind.“

„Die erste Maßnahme – die derzeit geltende, die in der Steuergutschrift für Investitionen in digitale Produktionstechnologien der neuesten Generation besteht (unter Bezugnahme auf die Anhänge A und B), - sollte eine zweite Steuergutschrift für Investitionen in Maschinen hinzukommen, die in ein System integriert werden, das die beiden physischen und digitalen Wertschöpfungsketten implementiert.“

Abschließend sagt die Präsidentin Barbara Colombo: „Schließlich sollte das Programm eine dritte Maßnahme vorsehen, die eine Steuergutschrift für die Nachhaltigkeit garantiert. Diese Maßnahme sollte unserer Ansicht nach Initiativen unterstützen, die zur integrierten Entwicklung neuer Produktgenerationen führen, wobei auch die Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigt werden, die nach den einschlägigen internationalen Normen zertifiziert sind.“

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