16.06.20 – MES-System
Zahn um Zahn als Impulsgeber aufgebaut
Digitalisierung ohne MES geht schlecht. Auf den Betrieb ausgelegte Manufacturing Execution Systeme sind die Datendrehscheibe jeder Fertigung. Die Systemlandschaft muss jedoch nicht auf einen Schlag aufgebaut werden. Besser ist ein an der Rentabilität orientierter Ansatz.
Mit anderen Worten: Der nächste Schritt beim Aufbau wird erst dann vollzogen, wenn der vorherige messbaren realen Nutzen hat. Damit können die Investitionen jeweils durch entstehende Kostenersparnis der vorangegangen Maßnahme refinanziert werden.
MES-Systeme sind Brücken in die Zukunft der Produktionsabläufe. Denn Digitalisierung funktioniert nicht, ohne dass dezentrale Echtzeitdaten bereitgestellt werden zu Maschinenauslastung, Fertigungszeit, Personalressourcen, Material- sowie Energieverbrauch – informationstechnisch gesehen also Zahn um Zahn. Ohne MES-Infrastruktur mit eingebundener Materialbedarfs-Planung und digitaler Informationslogistik ist kein Zukunftsmodell denkbar.
Digitalisierung muss immer an den bestehenden Bedingungen der Produktion anknüpfen. Sonst wäre sie Selbstzweck. Dies macht eine genaue Betrachtung des Status Quo erforderlich, bei der allerdings nicht nur die technische Infrastruktur im Hinblick auf die Möglichkeiten bewertet wird. Vielmehr bedarf es auch einer Identifikation der möglichen Optimierungspotenziale in einzelnen oder mehreren Fertigungsabläufen.
Zudem sollte im Anschluss an die initiale Status-Ermittlung auf Basis produktionsspezifischer Kennzahlen und weiteren branchenspezifischen Benchmark-Daten eine seriöse Analyse der Kostenersparniseffekte in konkreten Euro-Werten vorgenommen werden“, sagt Hans-Jürgen Kopp. Er ist Senior Consultant bei der Unternehmensberatung Felten Group. Damit bekommen Betriebe belastbare Orientierungshilfen für die Investitionsplanung.
Kosteneinsparung refinanziert Maßnahme
Zum Aufbau einer MES-Landschaft wird eine systematisch angelegte Roadmap erstellt. Basis dafür ist eine vor dem ersten Projektstart erstellte Priorisierungsmatrix der Maßnahmen. Bewertungskriterien für die Abfolge der zu realisierenden Projekte sind wirtschaftlicher Mehrwert und Verbesserungspotenziale, aber auch: wie schnell ein Return-on-Investment erreicht werden kann. Dabei sollte zunächst mit Maßnahmen gestartet werden, die die größten Optimierungseffekte generieren. Denn dadurch wird erreicht, dass durch die wirksamen Kostenersparnisse die Investitionsbelastung deutlich reduziert wird.
„Für solches Vorgehen empfiehlt sich, zur Konzipierung des Vorhabens zunächst einen Workshop durchzuführen. Er muss im Einzelfall nicht länger als ein bis zwei Tage dauern“, berichtet Kopp aus Projekterfahrung. So werde eine Grundlage geschaffen für die Ermittlung des prozessindividuellen Nutzens und der Investitionssicherheit.
Ein MES einzuführen, sollte gleichzeitig als Prozessthema verstanden werden sollte. „Wer Verbesserungspotenzial maximal nutzen möchte, muss auch die Produktionsprozesse genau unter die Lupe nehmen. Erstens, weil die Implementierung eines MES-Systems Prozessänderungen zur Folge hat sowie zweitens, weil im Zug des Projekts auch bisherige prozessuale Effizienzhürden beseitigt werden sollten.“
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