06.09.24 – AP&T

Sparsam: Pressgehärtete Karosseriebauteile von der Platine

Die Presshärtelinien von AP&T werden dem wachsenden Interesse der Automobilhersteller an großen Karosseriebauteilen gerecht

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Die Presshärtelinien von AP&T eignen sich gut für die Fertigung von Karosseriebauteilen aus großen, integrierten Platinen. Seit Herbst 2023 hat AP&T eine Produktionslinie zur Herstellung von Doppeltürrahmen bei einem Kunden im kommerziellen Betrieb. © AP&T

 

Bessere Materialnutzung, niedrigeres Gewicht, geringere Klimabelastung und einfachere Produktion – all das sind Gründe für das Interesse der Automobilindustrie an pressgehärteten Karosseriebauteilen aus großen Platinen, die aus vielen kleineren Schweißteilen bestehen. Nehmen wir zum Beispiel Multi Part Integration (MPI) von ArcelorMittal. Dieses Konzept eignet sich gut für die Presshärtelinien von AP&T. Seit Herbst 2023 hat AP&T eine Produktionslinie zur Herstellung von Doppeltürringen bei einem Kunden im kommerziellen Betrieb.

„Mit MPI können Teile mit unterschiedlichen Materialeigenschaften in ein und dieselbe Platine integriert werden. Die einzelnen Teile werden ohne Überlappung kundenspezifisch verschweißt, wodurch weniger Material verbraucht wird. Das Gewicht der Platine wird reduziert, ohne dass die Festigkeit und die Aufprallsicherheit beeinträchtigt werden“, sagt Jan Larsson, Business Developer bei AP&T.

Die Materialeinsparungen führen nicht nur zu geringeren Kosten, sondern auch zu einer geringeren Klimabelastung.

Gutes Klima mit MPI

Der größte Teil der Klimabelastung, die ein pressgehärtetes Teil während seines Lebenszyklus verursacht, lässt sich auf die Herstellung des Stahls zurückführen. Daher ist es unter Klimaaspekten von großer Bedeutung, Materialien effizient zu nutzen. Die Gewichtsreduzierung wirkt sich auch positiv auf den Energieverbrauch und die die CO2-Emissionen des fertigen Fahrzeugs aus. Für die Automobilhersteller vereinfacht MPI auch die Produktion. Da die Bauteile aus einer großen Platine statt aus vielen kleinen gefertigt werden, sind weniger Arbeitsschritte und Werkzeuge erforderlich und der Platzbedarf in der Fertigungshalle ist geringer. „Ein Doppeltürrahmen kann aus fünf oder sechs verschiedenen Teilen bestehen, die normalerweise im Werk gelagert, bewegt, geformt und montiert werden müssen. Mit MPI spart man Zeit und erreicht einen weniger komplexen Ablauf“, so Larsson.

150 Presshärtelinien im Einsatz

Nachdem AP&T bisher über 150 Presshärtelinien an Kunden weltweit geliefert hat, sieht das Unternehmen nun große Chancen in dem wachsenden Interesse an MPI. „Mit unserem modular aufgebauten Programm von Pressen, Linearrobotern und Öfen können wir unabhängig von der Art der zu produzierenden Teile immer eine optimierte Linie entwickeln und anbieten. Wenn es um die Herstellung großer Bauteile geht, ist unser Konzept der elektrischen, energieeffizienten und kompakten Mehrlagenkammeröfen (MLF – Multi Layer Furnace) hervorragend geeignet. Unser Mehrlagenkammerofen benötigt nur einen Bruchteil der Stellfläche eines herkömmlichen Rollenherdofens“, erklärt der Business Manager of Line Solutions des Unternehmens, Lennart Johansson.

Im Laufe der Jahre hat AP&T insgesamt 70 dieser Öfen verkauft. Inzwischen ist die dritte Generation mit sieben Kammern bis zu einer Größe von 3.000 mm x 2.000 mm im Einsatz. Jede Linie kann mit bis zu vier Öfen ausgestattet werden, was ein hohes Maß an Flexibilität bietet. Außerdem haben die Öfen nur wenige bewegliche Teile und erfordern nur ein Minimum an Wartung, was zu einer hohen Anlagenverfügbarkeit führt. „Das Linienkonzept an sich legt den Grundstein für eine klimaschonende Produktion. Zum einen durch unsere energieeffizienten, zuverlässigen Maschinen, zum anderen durch unser 360° Lifetime Performance Offer, was bedeutet, dass wir die Anlage im Laufe der Zeit optimieren, aufrüsten und warten, damit sie während ihres gesamten Lebenszyklus eine hervorragende Leistung erbringt und das Klima nur wenig belastet“, berichtet Johansson. AP&T konzentriert sich nun auf sein Angebot für das Presshärten großer Platinen. „Wir verfügen über die Technologie und das Prozess-Knowhow. Am wichtigsten für gute Ergebnisse ist jedoch, dass das Bauteil von Anfang im Hinblick auf dieses Fertigungsverfahren designt wird. Wir fördern daher eine frühzeitige und enge Zusammenarbeit mit den Designern der Automobilhersteller“, so Larsson.

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