18.10.21 – Dickblech-Schmiedelinie

Ambitioniertes Refitting

Als ZF Friedrichshafen im Werk Schweinfurt die Revision und partielle Erneuerung der vollautomatischen Dickblech-Schmiedelinie „ZMS1“ für Zweimassenschwungräder erwog, stand nicht nur die Verdoppelung des Lebenszyklus im Mittelpunkt. Im Fokus war vor allem auch die Ausbringung und der effiziente Energieeinsatz.

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Die vollautomatische Dickblech-Schmiedelinie für Zweimassenschwungräder im Werk Schweinfurt. © Lasco Umformtechnik

 

Mit dieser Aufgabenstellung und dem Wissen vor Augen, dass Lasco bereits in der Vergangenheit Neuanlagen und Retrofits auch bei Maschinen und Anlagen fremder Provenienz erfolgreich realisierte, erteilte ZF den Auftrag an das Coburger Unternehmen. Als global agierender Technologiekonzern, der Systeme für die Mobilität von Pkw, Nutzfahrzeugen und Industrietechnik liefert, ist ZF mit 260 Standorten in 41 Ländern einer der weltweit größten Automobilzulieferer.

Die Produktionsanlagen des Automobilzulieferers mit Hauptsitz in Friedrichshafen sind auf Großserien mit reproduzierbarer hoher Qualität innerhalb enger Toleranzen ausgelegt. Die Standzeiten von Maschinen und Werkzeugen müssen die Lieferfähigkeit und -sicherheit auf Jahre hinaus in „Just-in-time-Sequenz“ gewährleisten. Dies anlagentechnisch zu erfüllen, ist selbst für modernen Werkzeugmaschinenbau nicht trivial.

Erneuerung plus Retrofit

Als das Unternehmen 2016 mit einer ersten Anfrage an Lasco herantrat, hatte sich die Pressenlinie für Zweimassenschwungräder in Schweinfurt der Kapazitätsgrenze genähert und war zudem am Ende ihres Lebenszyklus. Die vorangeschrittene Materialermüdung an den Hauptumformaggregaten ließ die Ausfall- und Instandhaltungskosten in Dimensionen steigen, die ZF zu grundsätzlichen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen veranlasste.

Seit 2018 formt nun eine neue Pressenlinie mit fünf Hauptumformaggregaten Dickblech mit Wandstärken von 8 mm zu Zweimassenschwungrädern um. Zwei „Lasco TZP 1250“ (12 500 kN Presskraft), ausgerüstet mit dem energetisch hocheffizienten „Lasco hydraulic servo direct drive“, zwei „Lasco TZP 400“ (4000 kN Presskraft) und eine Retrofit-Presse mit 2500 kN Presskraft sind die Umformaggregate dieser Produktionslinie.

Periphere Anlagenkomponenten wurden erneuert beziehungsweise einem umfangreichen Retrofit unterzogen, zum Beispiel Transfereinrichtungen wie die Bandzuführung. Die Länge der Anlagenlinie liegt bei 20 m; die Hauptumformaggregate mit 500 t sind die Schwergewichte der Anlage.

Aufgrund von Erfahrungen der Vergangenheit legten die Projektverantwortlichen von ZF besonderen Wert auf Materialoptimierungen bei den Pressengestellen, um dem Materialermüdungsprozess effizient entgegenzuwirken. Lasco-Ingenieure lieferten dafür die Basis mit umfangreichen FEM-Berechnungen.

Neue Leistungsdimensionen

Ausschlaggebend für die Beauftragung von Lasco, sei das vorgelegte Konzept gewesen, betont Stefan Zauner, PU-Leiter Blechumformung bei ZF: „Die Investition in hocheffiziente hydraulische Servoantriebe wird durch Energieeffizienz und Ausbringung mehr als kompensiert. In Verbindung mit der neuesten Generation der Steuerungs- und Automatisierungstechnik stoßen wir bei der Hubzahl in völlig neue Leistungsdimensionen vor. Optimaler Energieeinsatz, geringere Störungsanfälligkeit, niedrigerer Wartungsaufwand und höhere Ausbringung sind die Schlüsselargumente für die fortschrittliche Gesamtlösung.“

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