17.08.20 – Geschäftszahlen
Salzgitter-Konzern mit niedrigerem Ergebnis
Erwartungsgemäß haben die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie den Salzgitter-Konzern im zweiten Quartal 2020 deutlich stärker beeinträchtigt als in den ersten drei Monaten. Besonders der Nachfrageeinbruch aus der Automobilindustrie belastete das Unternehmen, während sich die Baubranche stabil zeigte.
So verzeichneten die Tochtergesellschaften des Konzerns eine – verglichen mit 2019 – um 10 bis 70 % geringere Auslastung. Darüber hinaus entfalteten die schon vor der aktuellen Krise überdimensionierten Importquoten für zollfreie Stahlimporte in die Europäische Union keinerlei Schutzwirkung, weil sich deren prozentualer Anteil infolge des Rückgangs der Stahlnachfrage in der EU im zweiten Quartal sogar noch erhöhte.
Vor diesem Hintergrund gab der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns im ersten Halbjahr 2020 – insbesondere mengenbedingt – gegenüber der Vorjahresperiode um 20 % nach (3631,0 Millionen Euro, H1 2019: 4526,2 Millionen Euro). Das Vorsteuerresultat betrug - 127,8 Millionen Euro (H1 2019: 145,3 Millionen Euro) und spiegelt primär den Auslastungsrückgang im zweiten Quartal sowie entsprechend gesunkene Ergebnisbeiträge aller Geschäftsbereiche wider.
Frühzeitig und konsequent eingeleitete Maßnahmen zur Kostensenkung und Liquiditätssicherung sowie 34,0 Millionen Euro Beitrag des nach der Equity-Methode bilanzierten Engagements an der Aurubis AG (H1 2019: 56,4 Millionen Euro) wirkten gegenläufig. Aus - 144,7 Millionen Euro Ergebnis nach Steuern (H1 2019: 96,4 Millionen Euro) errechnen sich - 2,70 Euro Ergebnis je Aktie (H1 2019: 1,73 Euro) sowie - 6,3 % Verzinsung des eingesetzten Kapitals (H1 2019: 7,9 %). Mit 34,4 % Eigenkapitalquote ist die Bilanz des Salzgitter-Konzerns nach wie vor solide.
Vor diesem Hintergrund rechnet der Salzgitter-Konzern für das Geschäftsjahr 2020 mit einem merklich reduzierten Umsatz, einem negativen Vorsteuerergebnis im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich sowie einer sichtbar unter dem Vorjahreswert liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).