12.04.19

Rat und Tat auf 5000 m²

25 Jahre besteht es nun, das Centre de Recherche et de développement Ascometal. Und die Bilanz ist beachtlich. Die Laboratorien und Prüfeinrichtungen unterstützen namhafte Betriebe aus Automotive und Maschinenbau beim Design bedarfsgerechter Stähle.

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Ultraschallprüfung zum Nachweis nichtmetallischer Einschlüsse kleiner 20 µm in Wälzlagerstahl. © Ascometal

 
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Warmverformungs-Prüfung auf einem „Gleeble 3800“-System. © Ascometal

 

Das Centre de Recherche et de Développement Ascometal – Kürzel: Creas – gehört seit 2018 zu der Schweizer Gruppe Schmolz+Bickenbach. Vor 25 Jahren hatte der seinerzeit eigenständige Stahlhersteller Ascometal das Zentrum aufgebaut in Hagondage nahe Metz/Frankreich. Ziel war seinerzeit, eine Entwicklungseinrichtung für neue Stahlgüten zu schaffen und sich so vom Wettbewerb abzusetzen. 1999 hatte das Unternehmen sein Zentrum auf dem Gelände des Stahlwerks Hagondange neu errichtet. Auf 5000 m² entstanden Laboratorien und Prüfeinrichtungen. Seitdem wurde konstant in das Creas investiert. Heute besteht das Team des Forschungs- und Entwicklungszentrums aus 30 Ingenieuren und Technikern, die in drei Bereichen tätig sind: Metallurgie, Gebrauchseigenschaften und Zerspanbarkeit sowie Prozessverbesserung und Verfahrenstechnik. Sie arbeiten eng mit dem Vertrieb und der Produktion von Ascometal zusammen.

Pionier bei bainitischen Stählen

Gilles Auclair, Direktor Forschung und Entwicklung bei Ascometal, resümiert: „In diesen 25 Jahren wurden Produktfamilien für Anwendungen bedeutender Kunden entworfen, entwickelt und eingesetzt.“ Eine davon sei die für Pleuel entwickelte Sorte „Splithasco HC“, ein Spezialstahl hoher Lebensdauer. In den vergangenen 15 Jahren habe man weltweit ein beträchtliches Volumen an Pleuelstangen aus dieser Stahlqualität schmieden können. Spätestens mit der Entwicklung der „Metasco“-Produktfamilie zählen Creas und Ascometal zu den Pionieren von bainitischem Stahl für umformtechnisch gefertigte Kurbelwellen, Spurstangen und Einspritzleitungen.

Creas arbeitet mit Anlagen auf Höhe der Zeit, um neue Stähle zu entwickeln, Mikrostrukturen zum Beispiel mittels Raster-Elektronenmikroskop analysieren zu können, mechanische und Ermüdungseigenschaften zu charakterisieren und umgeformte Komponenten zu testen. Zudem können die Forscher verschiedene Schritte in den Abläufen simulieren. Gilles Auclair unterstreicht: „Die Optimierung unserer Produktqualität steht über allem. Einerseits bedeutet das, neue Stahlsorten gemeinsam mit den Anwendern zu entwickeln. Andererseits arbeiten wir täglich mit Kunden und eigenen Werken zusammen, um sie in den Bereichen Thermodynamik, Entnahme von Proben von flüssigem Stahl, Feuerfestigkeitsanalyse, Sondermesstechnik für die Prozessanalyse und -verbesserung oder der Simulation von Umformtechnik zu unterstützen.“ All dies diene der kontinuierlichen Verbesserung der Stähle und der Prozessoptimierung. Der grundlegende Auftrag sei, die Herausforderungen der Kunden zu verstehen und Lösungen zu bieten.

Forschungsplattform die Gruppe

Dreimal im Jahr treffen sich die Forschungsteams der Business Units von Schmolz+Bickenbach –Deutsche Edelstahlwerke, Finkl Steel, Steeltec, Swiss Steel, Ugitech und Ascometal – und diskutieren Projekte, die übergreifend zukunftsweisend sind. In Zukunft soll aus dem Creas eine Art Talentschmiede werden. Ascometal plant, junge Ingenieure in vielseitigen Positionen bei Creas auszubilden, bevor sie im Qualitätsmanagement, in Entwicklungsabteilungen oder in technische Assistenzteams der Business Unit arbeiten. Ziel ist, für sie längerfristige Positionen in der Unternehmensgruppe zu finden. Man werde sich konzentrieren auf eine bessere Vorhersagequalität in der Produktion, wie es bereits bei Serien-Wärmebehandlungswerkzeugen der Fall sei. „Es ist entscheidend, dies mit speziellen Werkzeugen und den richtigen Eigenschaften unterstreichen. Kurz gefasst: Die Entwicklung der Stahlindustrie 4.0“, sagt Gilles Auclair.

Ascometal gehört zu den führenden europäischen Herstellern von Edelbaustählen. Die Stähle werden insbesondere eingesetzt im Automobilbau, in Wälzlagern, im Segment Erdöl, Erdgas und Bergbau sowie im Maschinenbau zum Einsatz. Als Zulieferer von Pkw- und Lkw-Herstellern arbeitet das Unternehmen eng zusammen mit den Akteuren der Herstellungskette. Ascometal hat mehrere Standorte in Frankreich, darunter Stahl- und Walzwerke als auch Anlagen zur Weiterverarbeitung.

Ascometal SAS

 Avenue de France

 57300 Hagondange/Frankreich

 Ansprechpartner ist Maxime Lazard

 Tel.: +33 1 42387426

 maxime.lazard@ascometal.com

 www.ascometal.com

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