13.07.22 – Brammenstranggießanlagen
Outokumpu investiert in Gießtechnologie von Primetals
Der finnische Edelstahlhersteller Outokumpu hat bei Primetals Technologies zwei neue Kokillen und zwei neue „Mold Expert Fiber“-Systeme in Auftrag gegeben. Das Equipment wird für die zwei einsträngigen Brammenstranggießanlagen am Standort Tornio im Nordwesten Finnlands geliefert.
Outokumpu möchte das Know-how und die Technologie von Primetals Technologies nutzen, um die Kompetenz beim Gießen von Edelstahl auf ein neues Niveau zu heben. Die Vielfalt der Edelstahlsorten im Produktportfolio von Outokumpu nimmt ständig zu, da immer mehr komplexe Spezialstähle eingeführt und produziert werden. Gleichzeitig steigt das Qualitätsniveau der Standardprodukte, weil diese in immer anspruchsvolleren Anwendungen eingesetzt werden.
Die zu liefernde Technologie bietet Outokumpu eine neue Art der Visualisierung der Kokille. Das ist von großer Bedeutung, da hier die Oberflächenqualität der Bramme bestimmt wird. Außerdem hat das Unternehmen mit Mold Expert Fiber die Möglichkeit, den Gießprozess und die Erstarrung des Stahls besser zu kontrollieren. Hauptziel von Mold Expert Fiber ist es, die Bediener so früh wie möglich auf einen potenziellen Durchbruch hinzuweisen. Das System liefert zudem Informationen, die bisher nicht verfügbar waren, zum Beispiel Daten über den Füllstand über die gesamte Breite und die Bewegungen des flüssigen Stahls in der Kokille.
Die beiden Systeme, die nach Tornio geliefert werden, verfügen über 1786 Messpunkte pro Kokille. Das sind über 30 mal mehr Sensoren als bei der herkömmlichen Thermoelementmessung. Bei der Glasfasertechnologie von Primetals sind dafür lichtreflektierende Fiber Bragg Gratings in die Glasfaser eingebrannt, welche das Licht bei Temperaturänderungen unterschiedlich reflektieren. Diese Veränderungen können mit großer Genauigkeit gemessen und visualisiert werden. Als Ergebnis liefern die Messpunkte ein Echtzeitwärmebild dessen, was im Inneren der Kokille vor sich geht.
Der Lieferumfang umfasst das Detailengineering, die mechanische Konstruktion, Fertigung und Inbetriebnahme sowie einen einjährigen Servicevertrag. Die Inbetriebnahme ist für April 2023 geplant.