10.05.23 – Factory Innovation Award
Kaltumformteile, die die Welt von morgen zusammenhalten
KAMAX hat den Factory Innovation Award in der Kategorie „Digitale Transformation in der Fabrik“ gewonnen.
Mithilfe von künstlicher Intelligenz und einer selbst entwickelten Software hat es der Hersteller von hochfesten Verbindungselementen und komplexen Formteilen geschafft, Werkzeugsätze für seine Kaltumformung vollautomatisiert herzustellen. Der Wettbewerb zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Smart Factory Software in Europa und wird u.a. vom Zentrum Industrie 4.0 der Universität Potsdam veranstaltet.
„Die Durchlaufzeit des Prozesses von der Produktspezifikation bis zu einem fertigen Werkzeugsatz verkürzt sich auf wenige Stunden statt mehrerer Wochen. Das bedeutet wir können den Werkzeuglagerbestand verringern, Produkte schneller entwickeln und auch schneller an den Kunden ausliefern“, erklärt Damiano Klug, Leiter der Softwareentwicklung bei KAMAX Tools & Equipment, der den Award zusammen mit seinem Team auf der Hannover Messe in Empfang nahm.
Digitaler Zwilling des Werkzeugs
Das Konzept funktioniert so, dass nach Eingang des Kundenauftrags innerhalb von Minuten mithilfe eines Konfigurators ein digitales Modell des Formteils und den dahinterliegenden Konstruktionsregeln erstellt wird. Dieses wird dann ans Product-Lifecycle-Management-System weitergeleitet. Aus diesem System wiederum können alle CAD- und CAM-Module angesteuert und mit Informationen versorgt werden, um einen digitalen Zwilling des Formteils anzulegen. Das alles berücksichtigt bereits die Eigenschaften der Mehrstufenpressen der Kaltumformung und dem Rohmaterial, die im System hinterlegt sind. Die Software erzeugt automatisch mehr als 70 Einzelteile im CAD-CAM-System NX und baut sie zu einem Teil zusammen. Außerdem erkennt die KI bereits existierende Werkzeugkomponenten und lädt diese aus dem PLM-System in das CAD-CAM-System – Dopplungen werden vermieden. Innerhalb weniger Stunden entsteht so vollautomatisiert ein Werkzeug nach individuellen Spezifikationen des Kunden.
„Die Produktion zu digitalisieren und zu automatisieren ist für alle Industrieunternehmen ein herausfordernder Prozess. Umso mehr freue ich mich, dass sich unsere Investitionen in diesem Bereich auszahlen. Wir werden auch weiterhin die Möglichkeiten der Industrie 4.0 für unsere Produktion ausschöpfen, um unseren Kunden einen noch besseren Mehrwert zu bieten“, betont Jörg Steins, CEO der KAMAX Gruppe.
Info
Kamax entwickelt und produzieret maßgeschneiderte Schrauben, komplexe Formteile, Präzisionsteile und Baugruppen für die Mobilitätsindustrie. Die Wurzeln liegen in der Automobilindustrie, mit einem Großteil der OEMs bestehen lange und enge Partnerschaften. Produziert wird international für alle Fahrzeugtypen sowie für Industrie- und Baumaschinen. Jedes Jahr entstehen bei Kamax mehr als 300 neue Produkte für E-Autos, Lastwagen, Motorräder, Fahrräder, Powertools und mehr.