11.11.20 – Mitgliederversammlung des GDA

Aluminiumindustrie durch Corona stark betroffen

Auf der Mitgliederversammlung des Gesamtverbandes der Aluminiumindustrie, die erstmals als digitale Veranstaltung stattfand, hat sich der GDA personell neu aufgestellt. Leopold Werdich, Geschäftsführer von Tubex-Holding, wurde als neuer Vizepräsident des GDA gewählt. Er folgt damit auf Oliver Höll.

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Die Aluminiumindustrie hat im ersten Halbjahr 2020 einen deutlichen Einbruch erlebt. Die Talsohle schien mit Ende der Sommerpause erreicht. © GDA

 

Frank Busenbecker, Geschäftsführer von Erbslöh Aluminium, wurde als neuer Vorsitzender des Fachverbands Aluminiumhalbzeug gewählt. Dieter Höll, Constellium, ist sein neuer Stellvertreter.

Das bestimmende Thema der Veranstaltung war die Coronapandemie und die daraus folgende globale Krise. Die Aluminiumindustrie hat im ersten Halbjahr 2020 einen deutlichen Einbruch erlebt. Die Talsohle schien mit Ende der Sommerpause erreicht: Die Abrufzahlen aus wichtigen Kundenindustrien sind gegenüber den massiven Einbrüchen des Frühjahrs zumindest stabilisiert. Dies gilt insbesondere für die Automobilindustrie, die im zweiten Quartal ihre Produktion heruntergefahren hatte. Im Flugzeugbau ist ein starker Rückgang zu verzeichnen.

Präsident Dr. Hinrich Mählmann, Präsident des GDA: „Diese Krise führt in eine noch massivere Rezession als die Finanzkrise der Jahre 2008/2009.“ Die Bundesregierung habe mit ihren Rettungspaketen zwar schnell reagiert, doch benötige die Industrie auch eine Vorwärtsstrategie. Die Krise dürfe nicht zur politischen Neusortierung der Industrie in „politisch gewollt“ und „politisch nicht mehr gewollt“ genutzt werden. Mählmann warnt, dass die zuletzt leichte Belebung keinen Anlass zur Euphorie gäbe. Das Produktionsniveau der deutschen Fahrzeughersteller in diesem und im kommenden Jahr werde nicht auskömmlich für die gesamte Lieferkette sein. Starke Impulse aus anderen Anwenderbranchen blieben aktuell noch aus.

Der Präsident begrüßt die Entscheidung der Europäischen Kommission, Anti-Dumping-Zölle auf Profile aus China zu erheben: „Die deutsche Aluminiumindustrie muss keinen Wettbewerber fürchten. Aber die Spielregeln müssen weltweit eingehalten werden. Das ist in China nicht der Fall.“ Es käme nun darauf an, die Lösungskompetenz des Werkstoffs und unserer Unternehmen für die Aufgaben der Gegenwart und Zukunft zu präsentieren.

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