21.02.22 – Branchenzahlen

Aluminiumindustrie blickt mit Optimismus ins laufende Jahr

Die deutsche Aluminiumindustrie blickt trotz eines äußerst herausfordernden Umfeldes auf ein starkes Jahr 2021 zurück. Produktion und Auftragseingang am Standort Deutschland haben gegenüber 2020 zugelegt. Die Risiken nahmen aber im Jahresverlauf deutlich zu und werden die Unternehmen 2022 weiter unter Druck setzen.

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Marius Baader, Geschäftsführer von Aluminium Deutschland: „Die gut gefüllten Auftragsbücher bei unseren Kunden aus der Industrie stimmen uns recht positiv für 2022.“ © Aluminium Deutschland

 

Die deutschen Betriebe der Aluminiumindustrie haben 2021 insgesamt mehr produziert als im Jahr zuvor; vor allem der Halbzeugsektor legte deutlich zu. Mit rund 2 Millionen t liefen knapp 10 % mehr Walzprodukte von den Bändern als 2020. Die Strangpresswerke in Deutschland erreichten mit einem Output von knapp 610 000 t und einem Zuwachs von 20 % fast das Allzeithoch aus dem Jahr 2007. Die Rohaluminiumproduktion war mit rund 1 Million t stabil. Jedoch haben besonders die drastisch gestiegenen Energiepreise zu deutlichen Rückgängen bei der Produktion im vierten Quartal 2021 geführt (- 16 %). Der Umsatz der Betriebe erholte sich nach dem Krisenjahr 2020 deutlich (+ 23 %) und erreichte mit einem Wert von 21,7 Milliarden Euro beinahe wieder das Niveau von 2018. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass die Aluminiumnotierungen an der London Metal Exchange im Jahresverlauf kräftige Kursanstiege verzeichnet haben.

Auch wenn sich die deutsche Aluminiumindustrie im zweiten Pandemiejahr 2021 vergleichsweise gut geschlagen hat, ist das Fahrwasser zuletzt deutlich unruhiger geworden. Durch den jüngsten drastischen Anstieg der Strompreise steht die energieintensive Branche zunehmend mit dem Rücken zur Wand. Auch der anhaltende Chipmangel und volatile Abrufzahlen seitens der Kunden bringen die überwiegend mittelständischen Unternehmen teils an den Rand ihrer Existenz. Zudem bescheren die kürzlich ausgesetzten Anti-Dumping-Zölle auf spezielle flachgewalzte Produkte aus China den hiesigen Produzenten einen erheblichen Wettbewerbsnachteil.

Bei all dem blickt die Aluminiumindustrie jedoch mit Optimismus ins Jahr 2022. Marius Baader, Geschäftsführer von Aluminium Deutschland, hierzu: „Die Unwägbarkeiten sind nicht verschwunden, aber wir lernen, besser damit umzugehen. Die gut gefüllten Auftragsbücher bei unseren Kunden aus der Industrie stimmen uns recht positiv für 2022. Sollten sich Versorgungsengpässe und Chipmangel im Laufe des Jahres auflösen, dürfte sich die aufgestaute Nachfrage materialisieren und einen Wachstumsschub mit sich bringen.“

aluminiumdeutschland.de