16.10.25 – Megatrends im internationalen Kontext

Wohin steuert die Federnindustrie?

Die europäische Federnindustrie organisiert im Verband des ESF richtete am 19. September den „12. Internationalen Kongress der Federnindustrie“ in Versailles, Frankreich aus. Über 150 Teilnehmer aus allen Teilen der Welt nahmen an der informativen Veranstaltung teil und konnten in entspannter Atmosphäre neue Kontakte knüpfen und bestehende intensivieren.

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Der Kongress begann am 18. September mit einem gemütlichen Come-together Event in der Bar und auf der Terrasse des Hotels „Le Louis“ in unmittelbarer Nähe zum historischen Schloss. © ESF

 
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von links nach rechts: Utpal Shah, Don Jacobson III., Paul-Bernd Vogtland, Dr. Michael Hagedorn, Shu Katahira. Die Präsidenten der globalen (nationalen) Federnverbände, die zur wirtschaftliche Situation aus ihrer Region vorgetragen haben. © ESF

 
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Der Kongress begann am 18. September mit einem gemütlichen Come-together Event in der Bar und auf der Terrasse des Hotels „Le Louis“ in unmittelbarer Nähe zum historischen Schloss. Beim Flying Buffett ergaben sich bereits interessante Diskussionen rund um die Federnbranche in Europa, Asien und Nordamerika.

Am Freitagmorgen begrüßten die Gastgeber Antoine Serafini und Christophe Jacquemet vom französischen Verband FIM Ressort die Teilnehmer und wünschten dem Kongress einen erfolgreichen Verlauf. Der seit vier Jahren amtierende Präsident des ESF, Paul-Bernd Vogtland, stellte die vier Megatrends: Nachhaltigkeit, Transformation, Digitalisierung und Geopolitische Veränderungen und Standortbedingungen in den Mittelpunkt seiner Eröffnungsrede. Dr. Michael Hagedorn, Generalsekretär des ESF, moderierte den Kongress mit vielen Experten und hochaktuellen Themen als Chairman des ESF.

Dr. Young Soo Chun von Posco Steel in Südkorea berichtete über aktuelle Entwicklungen im Bereich Federstähle. Hier stand vor allem die Resistenz gegen Wasserstoffversprödung im Vordergrund, welche die Dauerfestigkeit von hochbelasteten Stählen negativ beeinflussen kann. Diese Forschungsergebnisse können ebenfalls für die Energieversorgung der Zukunft relevant werden, da für eine funktionierende Wasserstoff-Infrastruktur geeignete Stahlwerkstoffe zur Verfügung stehen müssen.

Im zweiten Vortrag gab Mitja Schulz, Vice President for European Affairs beim VDA in Brüssel, einen vertieften Einblick über die aktuelle Situation der europäischen und deutschen Automobilindustrie, die zwar insgesamt noch gut aufgestellt ist, aber sich einer Vielzahl von Herausforderungen stellen muss. Gerade beim Umstieg auf batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge entstehen neue, globale Abhängigkeiten, welche die Lieferkette gefährden können.

Im dritten Vortragsblock berichteten die Präsidenten der globalen Federnverbände über die wirtschaftliche Situation in den einzelnen Regionen. Dazu trugen Utpal Shah für den indischen Verband ISMA, Don Jacobson III. für den amerikanischen Verband SMI, Shu Katahira für den japanischen Verband JSMA und Paul-Bernd Vogtland für den europäischen Federnverband ESF vor.

Nach der Mittagspause berichtete Dr. Uwe-Peter Weigmann von der Wafios AG über den Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Maschineneinrichtung, der Instandhaltung und in der Teamkommunikation. Zunächst zeigte Dr. Weigmann die Unterschiede zwischen den einzelnen KI-Anwendungen auf, um in einem zweiten Schritt die Integration in die Maschinen zu beschreiben. Highlight war hier die Life-Demonstration der neuen Wafios Software. Ein wesentlicher Punkt dabei ist das Thema IT-Sicherheit, da für den Einsatz einer KI keine permanente Verbindung zum Internet notwendig ist, die häufig ein Einfallstor für Systemangriffe darstellt.

Im letzten Vortrag des Tages stellte Yves Bertoncini die Situation der europäischen Industrie im gesamtpolitischen, europäischen Kontext dar. Dabei zeigte er deutlich, vor welchen Herausforderungen auch die europäische Kommission unter den sich aktuell rasch verändernden politischen Rahmenbedingungen steht. Dabei betonte Herr Bertoncini, dass in der aktuellen Strategie der EU nicht mehr allein die Klimaneutralität an erster Stelle steht, sondern diese mit der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf einer Stufe gleichgestellt werden muss.

Parallel zum Kongress führte das Begleitprogramm die Teilnehmer zum Louvre und zur Kathedrale Notre Dame. Das Mittagessen während der Schiffstour auf der Seine rundete dieses auch kulinarisch ab.

Abends ließen die Teilnehmer des Kongresses den Tag entspannt im „Le 1882 – Golf de la Boulie“ bei guten Gesprächen und interessanten Diskussionen ausklingen. Trotz der wirtschaftlich angespannten Situation ergab sich ein reger Austausch in einer außerordentlich angenehmen Atmosphäre, was zeigt, wie wichtig derartige Veranstaltungen für die Federnbranche sind. Der Europäische Federnverband hat sich klar zu einem exzellenten und etablierten Netzwerk für die internationale Zusammenarbeit bei den Herausforderungen unserer Zeit für die Federnindustrie und weitere Stakeholder entwickelt. Ein spannender ESF Kongress mit vielen Antworten zu den aktuellen Megatrends der Branche!

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