11.09.25 – VDFI-Mitgliederversammlung 2025

Spurensuche am Neckar

Ungewöhnliche Themen beim Gastvortrag sind schon fast Tradition beim Verband der Deutschen Federnindustrie. Auf der Mitgliederversammlung in Heidelberg erwartete die Teilnehmer ein faszinierender Vortrag zur digitalen Forensik.

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Spurensuche am Neckar. © Heidelberg Marketing GmbH/Tobias Schwerdt

 
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Am ersten Tag nahmen 191 Teilnehmer im Heidelberg Congress Center Platz. © VDFI/Andres Weinrich

 
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In der Forensik werden kriminelle Handlungen systematisch untersucht, analysiert und rekonstruiert, um Straftaten auf­zuklären und Verbrechen zu bekämpfen. Prof. Dr. rer. nat. Dirk Labudde von der Hochschule Mittweida, Fachgruppe Forensik, entführte in die faszinierende Welt der kriminaltechnischen Forschung.

Im Vortrag zeigte er auf, wie moderne Wissenschaft dabei hilft, Rätsel zu lösen und Verbrechen aufzuklären. Die Teilnehmer folgten gebannt seinen fesselnden Einblicken, spannenden Fallbeispielen und neuesten Erkenntnissen. Neben der kriminalis­tischen Neugier dachten viele der Zuhörer sicher auch an das eigene Umgehen mit Analysen in Werkstoff­prüfung, Qualitätsmanagement oder von Produktions- und Betriebsdaten.

Zuvor standen die Regularien der Mitgliederversammlung auf der Tagesordnung. VDFI-Vorsitzender Paul-Bernd Vogtland begrüßte im HCC Heidelberg Congress Center 191 Teilnehmer zur Versammlung. Zur Abendveranstaltung hatten sich 210 Personen angemeldet. Vor Ort waren 44 ordentliche, 41 assoziierte und 2 außerordentliche Mitglieder vertreten – somit knapp 50% der Mitgliedsunternehmen. In seiner Begrüßungsrede griff er die aktuellen Herausforderungen für die Federnbranche auf: Transformation der Geschäftsmodelle, steigende Kosten, Fachkräftemangel und eine sinkende Investitionsbereitschaft in traditionellen Branchen. Er verspüre Mutlosigkeit in der öffent­lichen Debatte. Dem setzte er einen Aufruf zu mehr konstruk­tivem Denken und Handeln entgegen. Die Federnbranche kann und will bewegen. Er schloss vorsichtig optimistisch für das Geschäftsjahr 2026.

Im Rahmen der Versammlung gratulierte Dr. Michael Hagedorn, seit 3 ½ Jahren Geschäftsführer des VDFI, Thorsten Grawe für sein 25-jähriges Dienstjubiläum in der VDFI-Geschäftsstelle in Hagen. Ferner stellte er seine Asssitentin Melanie Heuser als Nachfolgerin von Karmen Bornemann vor und dankte dem gesamten VDFI-Team für die gute und professionelle Organisa­tion der Tagung.

Im Bericht der Geschäftsführung ließ er das vergangene Jahr Revue passieren. Wie aktiv der Verband ist, zeige zum Beispiel die Teilnehmerzahl von 1049 Personen an Seminaren, Forschungstreffen und Arbeitskreisen.

Michael Hagedorn machte aufmerksam auf den „Ilmenauer Federntag, am 1. Oktober unter Leitung von Prof. Kletzin an der TU Ilmenau, den „12th International Congress of Spring Industry“ der European Spring Federation (ESF) am 19. September in Versailles-Paris/Frankreich und auf das Seminar „Fahrzeugfedern“, das im März 2026 stattfinden wird.

Daneben berichtete er von der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, wie zum Beispiel dem Industrieverband Blech­umformung (IBU) zum Thema Stanzbiegeteile im Arbeitskreis „GPS Geome­trische Produktspezifikation“.

Beim VDFI selbst laufen aktuell folgende Forschungsvorhaben: „Das Federendenschleifen“; „Begleitelemente im Elektrostahl“ „Lebensdauer von Zug­federn“. Das Projekt „Lebensdauer von Schenkelfedern“ ist in der Genehmigungsphase.

Ein weiteres wichtiges Be­tätigungsfeld des Verbandes für seine Mitglieder ist die Arbeit in Normungsausschüssen. Michael Hagedorn dankte Dr. Andres Weinrich für seinen Einsatz auf internationaler Ebene. Unter ihm sei dabei eine besondere Dynamik entstanden, die Treffen würden effizient gesteuert und vorbereitet.

Die bekannten VDFI-Informationsgespräche sind in diesem Jahr geplant für Süd: 19.11. in Ellwangen; Ost: 26.11. in Meerane; Nord: 03.12. in Nachrodt-Wiblingwerde.

Auch auf Social Media ist der VDFI aktiv. Seit der Mitgliederversammlung 2024 in Weimar stieg die Zahl bei LinkedIn um 188 auf aktuell 1150 Follower. Über den Juniorenkreis ist der Verband auch auf Instagram vertreten. Um die Onlineauftritte noch attraktiver zu gestalten, plant der VDFI 50 Kurzfilme zum Thema Federn des Institute for Spring Technology (IST) aus England mit Übersetzungen zu versehen und zu veröffent­lichen. Über eine neue eigene VDFI-App können sich Arbeitskreise und Forschungsteams abstimmen.

Bei den anschließenden Wahlen zum Vorstand wurden wiedergewählt: Eva Donath, Tim Reiber, Sven Schroer und Michael Vitz. Paul-Bernd Vogtland freut sich auf die weiterhin erfreu­liche und konstruktive Zusammenarbeit.

Neu hinzugekommen sind 2025 als ordentliches Mitglied die Joos WF HiTec GmbH und als assoziiertes Mitglied die Spaleck Oberflächentechnik GmbH+Co. KG. Damit hatte der Verband im Mai 107 ordentliche Mitglieder, 12 außerordent­liche Mitglieder und 70 assoziierte Mitglieder. Insgesamt hat der VDFI damit 189 Mitglieder. KST Kugel-Strahltechnik, Spaleck Oberflächentechnik und ESG Edelstahl Schneid­service nutzten die Versammlung, um ihre Firmen den VDFI-Mit­gliedern näher vorzustellen.

Der zweite Tag war den Workshops „Betriebswirtschaft“ und „Technik“ im Atlantic Hotel Heidelberg vorbehalten.

Holger Ade vom WSM berichtete im Workshop I „Betriebs­wirtschaft“ über „aktuelle energie- und klimapolitische Entwicklungen“. Die „aktuelle Situation in der polnischen Federnindustrie“ skizzierte Krzysztof Placiniczak, PPHU Sprezyny Tomasz Strózyk, Rumianek (PL). Der Nachfolge­regelung widmete sich der Vortrag „Fortführung von Familienunternehmen – zwischen Chance und Sollbruchstelle“ von Dr. Philip Eigen der Trademus Beratung aus Mettmann. Zum Thema KI und Digitalisierung referierte Prof. Dr. Jürgen Sauser von der Hochschule Bielefeld, wie es geht „mit Prompts neue Geschäftsmodelle zu erschließen“ und Dennis Griesinger, von der Wafios AG, Reutlingen, stellte ein Programm zur „Digitalisierung im Bereich von Instandhaltung, Gebäude- und Fuhrparkmanagement“ vor.

Den Workshop II „Technik“ eröffnete der Vortrag zu „Ölschlussvergütete Federdrähte – Materialauswahl, Eigenschaften und neue Trends in der Herstellung“ von Ulf Quadflieg und Ola Ericsson, beide Suzuki. Garphyttan. Eine „kennwert­basierte Auslegungssystematik für Formgedächtnis­federn“ stellten Alexander Hiekel, Fraunhofer IWU Dresden und Fabian Hoffmann, FG Werkzeuge und Werkstoffe e.V., Remscheid vor. Aktiv beteiligen ließ

Dr. Christoph Metz von Metztec die Zu­hörer bei seinem Beitrag „Lego Serious Play – Agiles Denken mit den Händen“. Prof. Dr. Ulf Kletzin von der TU Ilmenau schloss mit seinem Vortrag zu der „praxisnahen Anwendung von innovativen Forschungsergebnissen zur ein­fachen Auslegung und verbesserten Fertigung statisch und zyklisch beanspruchter Federn“ – elastisch in die Zukunft also.

Eine gemeinsame Schifffahrt durch das malerische Heidelberg und ein geselliger Ausklang im „Neo“ haben die Veranstaltung stimmungsvoll abgerundet. Zwei inspirierende Tage in Heidelberg also – gefüllt mit spannenden Vorträgen, wertvollen Gesprächen und unvergesslichen Momenten.

Die nächste VDFI-Mitgliederversammlung findet vom 21. bis 22. Mai 2026 im HH Hyperion Hotel in Hamburg statt.

Verband der Deutschen

Federnindustrie e.V. (VDFI)

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