Bereits am Vortag besichtigten die VDKM-Mitglieder „Traxit Wire Lubrication“, eine Marke von Klüber Lubrication, in Schwelm. VDKM-Vorstandsmitglied Guido Kellmann (Kassenprüfer) und drei Traxit-Mitarbeiter führten die Besucher durch die Produktion – diesmal war Chemie anstelle von Metall zu bestaunen.

Die Geheimnisse der chemischen Kunst

Dabie öffnete das Traxit-Team auch so manchen Topfdeckel und gewährte Einblick in die Herstellung von Spezialschmierstoffen für das Drahtziehen. Besonders die Sauberkeit in den Produktionshallen fiel den Gästen auf. Man erwartete in der Herstellung von Trockenziehmitteln mehr Staub. Wo 1913 die erste Produktionshalle in Schwelm, Deutschland, gebaut wurde, ist noch heute der Hauptsitz von Klüber Lubrication GmbH mit seiner Marke „Traxit Wire Lubrication“. Mit insgesamt drei Produktionsstandorten in Deutschland, China und den USA und einem Netzwerk von Experten und Lieferanten in über 150 Ländern ist Traxit weltweit präsent und garantieren die globale Verfügbarkeit der Ziehmittel. Schlüssel für den Erfolg sind dabei 140 Mitarbeiter, davon rund 80 Experten in Produktion und Forschung. Als Teil von Klüber Lubrication, einem Hersteller von Spezialschmierstoffen, gehört Traxit seit 2020 zur Freudenberg Gruppe. In diesem Unternehmensverbund sichert Traxit den Kunden herausragende Lösungen und kundenorientierte Services rund um Spezialschmierstoffe für vielfältige Anwendungsbereiche. Gleichzeitig ergänzt Traxit als Hersteller von Spezialschmierstoffen für das Drahtziehen das Portfolio von Klüber Lubrication optimal.

Nach der Werksbesichtigung begrüßte VDKM-Präsident Dr. Uwe-Peter Weigmann die angereisten Mitglieder des VDKM beim gemeinsamen Abendessen im „Fritzsaal“ des Parkhotel Fritz am Brunnen in Schwelm.

Versammlung

Zu Beginn der Versammlung gedachten die Teilnehmer dem in diesem Jahr verstorbene langjähriger VDKM-Vorstand Dr. Gerhard Bartz.

Dr. Weigmann ging in seiner Eröffnungrede auf die derzeitige unsichere Wirtschaftslage in Deutschland ein. Deutschland schwächelt, China sei abgefallen und die USA stärker geworden.

Er rief die VDKM-Mitglieder dazu auf, sich Gedanken darüber zu machen, was der Verband bei der Politik einfordern müsse, um die Situation zu verbessern. Immer wieder genannt wurden hierbei die Senkung von Energiekosten und der Abbau von Bürokratie. Angesichts von Stellenabbau und Insolvenzen sei der Fachkräftemarkt aktuell für die Unternehmen, je nach Region, eher besser geworden. Die Branche beschäftigt sich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, so wie auch zwei Beiträge am Nachmittag. Aber der Maschinenbau ist eher abwartend hinsichtlich möglicher Kostenersparnisse durch den Einsatz von KI.

Im Anschluss berichteten Dr. Weigmann und Ralf Kappertz über die Situation an den Stahl- und Nichteisenmärkten.

Dr. Thomas Kaup gab einen Rückblick der Messebeteiligungen des VDKM im Zeitraum 2024/2025 seit der letzten Mitgliederversammlung.

Die da waren: wire India 2024, wire Mexico 2025, wire Eurasia 2025, Metalflow Alliance Riad/Saudi Arabien, wire Middle East Africa in Kairo/Ägypten, wire Southeast Asia 2025.

Dazu kam der eigene VDKM-Gemeinschaftsstand, dem „Cable & Wire West Coast“-Pavillion auf der „Manufacturing Technology Series West“ in Anaheim/CA, USA (ausführlicher Bericht dazu in dieser DRAHT auf den Seite 18/19). Die zum zweiten Mal nach 2023 durchgeführte Veranstaltung hatte deutlich mehr Resonanz erfahren. Die Beteiligung an einer bestehenden Metallmesse zahlte sich aus.

Falls sich die Mitglieder dafür entscheiden, plant der VDKM im Jahr 2027 mit einem eigenen „Cable & Wire West Coast“ -Pavilion an einer Metallmesse in Long Beach, Kalifornien, teilzunehmen.

Neben der Einschätzung der Märkte der jeweiligen Auslandsmessen, wurde auch die Frage der Sicherheit von Mitarbeitern im Ausland in einem immer unsicherer werdenden Umfeld .angesprochen.

Für den VDKM nahm Guido Kellmann an der „Wire & Cable Conference 2025“ in Krakau/Polen teil. Neben den Organisatoren IWMA, WAI, ACIMAF und der AGH University of Krakow, wurde diese Veranstaltung auch von der IWCEA gesponsert. Neben interessanten Fachvorträgen bot die Konferenz auch reichlich Gelegheiten zum Netzwerken, so Kellmann.

Auf europäischer Ebene traf sich die „IWCEA“ (International Wire and Cable Exhibitors Association) mit den Vorständen der nationalen Verbände VDKM, VÖDKM und IWCEA France in Frankreich zu einem Gedankenaustausch. Im Jahr 2026 soll das nächste Treffen in Hamburg stattfinden. Der Verband der Draht- und Kabelmaschinenhersteller e.V. (VDKM) allein hat aktuell 55 Mitglieder.

Mit Blumen und Pralines bedankte sich der VDKM-Vorstand bei Melanie Heuser aus der VDKM-Geschäftstelle in Hagen und Rosemarie Klein-Schäfer für die Standbetreuung auf Auslandsmessen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen standen am Dienstag Nachmittag noch Fachvorträge auf dem Programm.

Fachvorträge

Den Nachmittag der Mitgliederversammlung schlossen neben einer regen Diskussion drei interessante Vorträge.

Kathrin Holdt, von Holdt Beratung-Auditierung-Mediation, Menden, referierte über die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“.

Bastian Greul, der Leiter Qualitätsmanagement, Maschinenfabrik Niehoff GmbH+Co. KG, Schwabach stellte „KI als Wissensdatenbank für KMUs“ vor.

Dr. Uwe-Peter Weigmann von der Wafios AG berichtete über den „Einsatz von Ki und Wissenstransfer im Bedienerumfeld von Drahtbiegemaschinen“ Diesen Beitrag hielt Dr. Weigmann in ähnlicher Form bereits auf dem „12th International Congress of Spring Industry“ des ESF in Versailles, Frankreich. Er sprach über den Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Maschineneinrichtung, der Instandhaltung und in der Teamkommunikation. Zunächst zeigte Dr. Weigmann die Unterschiede zwischen den einzelnen KI-Anwendungen auf, um in einem zweiten Schritt die Integration in die Maschinen zu beschreiben. Ein wesentlicher Punkt dabei ist das Thema IT-Sicherheit, da für den Einsatz einer KI keine permanente Verbindung zum Internet notwendig ist, die häufig ein Einfallstor für Systemangriffe darstellt.

Ausblick

Der VDKM wird auf der „wire 2026“ in Düsseldorf wieder mit einem Informationsstand in Halle 11 vertreten sein. Daneben findet erstmalig das „wire & Cable Forum“ in Halle 13 statt. Der VDKM wird dort am Mittwoch, den 15. April 2026, die Vorträge bestreiten.

Bereits im Frühjahr 2026 ist wieder eine hybride Veranstaltung in Hagen für die VDKM-Mitglieder geplant. Sie soll dem unterjährigen Austausch der Mitglieder dienen.

Die ordentliche VDKM-Mitgliederversammlung 2026 findet vom 5. bis 6. Oktober in Hannover statt. Am Vortrag besteht die Möglichkeit für die VDKM Mitglieder das Unternehmen Troester GmbH+Co. KG zu besichtigen.

Autor des Beitrags ist DRAHT-Chefredakteur Jörg Dambock. –jd–

Verband der Draht- und Kabelmaschinenhersteller e.V. (VDKM)

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