15.03.15
Rundstricknadel-Revolution
Schmale Maschinenbau stellt die Herstellung von Rundstricknadeln auf den Kopf. Der Vollautomat ersetzt gleich mehrere Handarbeitsplätze. Bei dem Projekt haben die Altenaer Entwickler ihr Servotechnik-Know-how einfließen lassen. Dabei herausgekommen ist eine Maschine, die in manchen Bereichen völlig neue Wege geht.
In einem hochentwickelten Zuführ- und Verbindungsprozess fügt der Rundstricknadel-Automat jeweils zwei aus Messingröhrchen vorproduzierte Nadelspitzen links und rechts an ein spezielles Kunststoffseil. „Die Herausforderung war hier nicht nur das sehr filigrane Verarbeiten verschiedener Materialien, sondern auch die breite Produktvarianz“, berichtet der Unternehmenssprecher. Die Nadelspitzen kommen in zwei Längen und mehreren Durchmessern von 2,25 mm bis 10 mm zum Einsatz; das verwendete Kunststoffseil hat Stärken von 1,5 mm, 2 mm oder 3 mm. Die Gesamtlänge des fertigen Artikels reicht zudem von 40 cm bis 150 cm. Goseberg: „Das ergibt eine Vielzahl von Kombinationen, die die Maschine herstellen kann.“ Und das schafft sie mit einer Taktleistung von zwölf Stück pro Minute.
Über ein Bunkerfördersystem werden die Nadelspitzen – egal welcher Länge und welchen Durchmessers – mit doppelter Geschwindigkeit vereinzelt, von einem Greifer entnommen und dem Bearbeitungsprozess zugeführt. Jedes zweite Messingröhrchen positioniert das Handling mit einer 180-Grad-Drehung passend für den weiteren Fertigungsablauf mit der offenen Seite nach innen. Parallel wird das von einer Spule eingezogene Kunststoffseil auf Länge abgeschnitten und mit Artikelinformationen bedruckt. Eine Kameramessstation kontrolliert im Anschluss den Seildurchmesser; abweichende Abschnitte schleust die Anlage direkt aus. In der eigentlichen Herstellung wird das optisch geprüfte Kunststoffseil nun mit den Nadelspitzen zusammengefügt. Die Verarbeitung findet gleichzeitig und gespiegelt an beiden Seiten des Produkts statt. Ein Lineartransfersystem transportiert die Rundstricknadel im gestreckten Zustand dabei von Station zu Station.
Filigrane Bearbeitungsschritte
Beim Einstecken des Kunststoffseils in die offenen Enden der Nadelspitzen erfassen Messzylinder die exakte Länge der beiden Messingröhrchen und leiten die ermittelten Werte an die nachfolgenden Stationen weiter – fertigungsbedingte Längenschwankungen können so im weiteren Verlauf entsprechend ausgeglichen werden. Nach der Zusammenführung schließt sich das Zukneten der Rohrenden der Nadelspitzen an. Mit vielen kleinen Hammerschlägen wird hierbei der Schaft an das Seil angepresst. Um die Knetstation an den Lineartransfer anzubinden, hat das Schmale-Team eigens einen offenen Knetkopf – also in U-Form – entwickelt, den es so oder ähnlich vorher noch gar nicht am Markt gegeben hatte. Als Nächstes folgt eine schonende Erwärmung der beiden Seilenden in zwei Stufen, bevor die Übergangsfasen zur Nadelspitze im Knotprozess angestaucht werden. Ab-schließend wird die fertige Rundstricknadel in ein Behältersystem befördert.
Die Schmale-Maschine ist in der Lage, sich ohne manuellen Eingriff eines Bedieners auf verschiedene Varianten der Rundstricknadeln umzustellen und einen Auftragsbatch abzuarbeiten, solange Nadel- und Seildurchmesser gleich bleiben. Das über eine Förderkette getaktete Behältersystem nimmt die Endprodukte automatisch nach Länge sortiert auf, fährt Leerboxen nach Befüllung oder Längenwechsel entsprechend vor. Volle Behälter werden an eine Pufferstrecke übergeben und können dann vom Personal gebündelt mit einem Hubwagen weggefahren werden. So kann die Anlage längere Zeit unbeaufsichtigt laufen.
Schmale Maschinenbau GmbH
Altenaer Straße 95, 58762 Altena
Ansprechpartner ist Andreas Goseberg
Tel.: +49 2352 54864-12
andreas.goseberg@schmale-gmbh.de
www.schmale-gmbh.de