23.12.24 – Zugprüfmaschine

Materialprüfung an Drahtseilen

Die spezielle Flechttechnik sorgt für eine hohe Bruchfestigkeit und eine gleichmäßige Lastverteilung entlang des Seils. Um die mechanischen Eigenschaften dieser Seile, insbesondere ihre Zug- und Bruchfestigkeit, präzise zu bestimmen, sind Zugversuche unverzichtbar.

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Zugprüfmaschine „Inspekt 400“ für den Metallzugversuch an geflochtenen Drahtseilen. © Hegewald+Peschke

 
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Relaxationsversuch an einem geflochtenen Drahtseil. © Hegewald+Peschke

 
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Geflochtene Drahtseile aus Metall finden in einer Vielzahl von Industrien Anwendung, insbesondere in der Bauwirtschaft, im Bergbau, in der Schifffahrt sowie in der Fördertechnik. Ihr primärer Zweck besteht darin, große Lasten sicher zu heben, zu ziehen oder zu halten.

Hegewald+Peschke bietet hierfür ein maßgeschneidertes Prüfsystem an, das speziell auf die Anforderungen bei der Prüfung von Drahtseilen abgestimmt ist. Herzstück dieses Systems ist eine Zugprüfmaschine der Serie „Inspekt“, die in verschiedenen Laststufen bis zu einer Maximallast von 1500 kN verfügbar ist. Die Maschine ist mit Hydraulikspannzeugen und einem Videoextensometer zur optischen Dehnungsmessung ausgestattet.

Die Zugprüfmaschine der Serie „Inspekt“ besticht durch eine besonders hohe mechanische Präzision, erstklassige Rahmensteifigkeit sowie modernste Steuerelektronik. In Kombination mit der bedienerfreundlichen Prüfsoftware „LabMaster“ und dem passenden Zubehör sind normbasierte und kundenspezifische Prüfungen einfach umsetzbar.

Das hydraulische Spannzeug ermöglicht das schnelle und rutschsichere Klemmen der Materialproben. Spezielle Backen, die aus nicht profilierten Hülsen bestehen und direkt an den Durchmesser des Drahtseils angepasst sind, sorgen für eine schonende und gleichzeitig feste Fixierung. Zur besseren Krafteinleitung wird das Drahtseil in Öl getränkt und mit feinen Korrundpartikeln benetzt, um eine große Oberfläche zwischen den Backen und der Probe herzustellen.

Neben Zugversuchen ermöglicht das Prüfsystem auch Relaxationsversuche an geflochtenen Drahtseilen. Diese Untersuchungen dienen dazu, das Verhalten des Seils unter konstanter Dehnung über einen längeren Zeitraum zu untersuchen. Der Hauptfokus liegt auf dem Kraftverlust, den das Seil im Laufe der Zeit erleidet, wenn es einer konstanten Belastung ausgesetzt ist. Für die Relaxationsversuche werden spezielle Einspannhülsen verwendet. Durch die Keilfunktion dieser Einspannungen steigt die Spannkraft mit der Zugbelastung an, sodass ein sicheres Spannen der Drahtseile gewährleistet ist und ein Rutschen der Zugproben verhindert wird. Relaxationsversuche sind besonders wichtig für Anwendungen, bei denen Drahtseile dauerhaft gespannt sind, wie etwa in Brückenkonstruktionen oder Aufhängesystemen. Sie geben Aufschluss über die langfristige Zuverlässigkeit und Stabilität der Seile.

Zur dauerhaften Messung der Verformung während des Prüfvorgangs wird ein berührungslos arbeitendes Videoextensometer eingesetzt. Mithilfe von zwei Kameras kann die Dehnungsverteilung entlang sehr langer Seilproben lückenlos erfasst werden. Ein Modul zur digitalen Bildkorrelation ermöglicht die Bestimmung lokaler Dehnungen sowie die Erstellung farbcodierter Gebietskarten, die komplexe Verformungen in den Drahtseilen während der Prüfung visualisieren. Diese detaillierten Analysen bilden die Grundlage für weiterführende Simulationsprozesse und bieten einen tiefen Einblick in das mechanische Verhalten der Seile unter Belastung.

Hegewald+Peschke Meß- und Prüftechnik GmbH

Am Gründchen 1, 01683 Nossen

Ansprechpartnerin ist Jana Koschemann

Tel.: +49 35242 445-0

jana.koschemann@hegewald-peschke.de

www.hegewald-peschke.de